Maria Magdalena aus «The Chosen»
«Intensive Beziehung zur Rolle»
Sie war depressiv, lebte bei ihrer Mutter und dachte daran, die Schauspielerei aufzugeben. Dann las Elizabeth Tabish das Drehbuch für die Rolle der Maria Magdalena in «The Chosen»…
«Ich war schon seit einigen Jahren depressiv, ohne es wirklich zuzugeben», erinnert sich Elizabeth Tabish. «Ich hatte chronische Rückenschmerzen und es fiel mir schwer, nur schon aus dem Bett zu kommen – sowohl emotional als auch körperlich. Ich kam kaum über die Runden.»
Um finanziell zu überleben, drehte sie Werbespots, die ihrer Meinung nach «ein Hohn» auf ihren bedauernswerten Zustand waren. «In den Spots hatte ich diese glückliche, gesunde Familie, Kinder und einen Hund, fuhr ein schönes Auto und lächelte den ganzen Tag. Dann kam ich nach Hause und ging wieder ins Bett. Ich betäubte mich selbst, trank viel und fand keinen Sinn im Leben.»
Zur Mutter gezogen
Die Einnahmen aus den Werbespots reichten nicht aus, um die Miete zu bezahlen. «Ich zog zu meiner Mutter, weil ich meine Wohnung nicht mehr bezahlen konnte. Ich dachte, ich bräuchte einen anderen Job und sagte meinem Agenten, er solle mich nicht mehr vermitteln.»
Ohne ihr Wissen setzte sich ihr Agent über ihre Anweisungen hinweg und schlug sie für die Rolle der Maria Magdalena vor. «Als ich den Text las, fühlte ich mich mit der Figur tief verbunden. Ich dachte, dass wenn ich die Rolle nicht bekomme, das ein Zeichen ist, dass ich nicht mehr schauspielern sollte.»
Nach dem Vorsprechen erhielt sie einen Anruf und traf danach Dallas Jenkins, den Schöpfer, Regisseur und Co-Autor von «The Chosen». «Ich hatte das Gefühl, dass alles für mich geschrieben worden war. Es gab mir einen neuen Start – buchstäblich das, was Maria Magdalena passiert.»
Zurück zum Kern
Sie sei katholisch erzogen worden. «Aber dann haben mich Religion und Persönlichkeiten innerhalb der Religion irgendwann so abgelenkt, dass ich den Kern des Christentums, den Kern dessen, was Jesus lehrte, fast vergessen habe. Und ich glaube, das passiert jungen Menschen oft.»
Durch ihr Mitwirken bei «The Chosen» entdeckte Elizabeth wieder, was es bedeutet, eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus zu haben. «Ich kehrte zum Kern zurück, zu dem, was Jesus tatsächlich gelehrt hat und wer Jesus wirklich war. Ausserdem war mir nicht klar, wie viele Heilungen und Wunder Jesus vollbracht hat. Irgendwie ist mir das als Kind entgangen. Es hat mich also zutiefst und auf wunderbare Weise verbunden.»
Maria Magdalena entdeckt
Elizabeth wusste nicht, dass Maria Magdalena von Dämonen besessen war, bevor sie in Christus ihre Freiheit fand. «Ich wusste nicht einmal, dass sie besessen war und dass Jesus die Dämonen aus ihr austrieb. Das hatte ich noch nie gehört. Als ich das Drehbuch zum ersten Mal las, dachte ich: Ist das biblisch korrekt? Und es stellte sich heraus: Ja.»
Die Stärke von «The Chosen» liegt darin, die biblischen Figuren persönlicher und nachvollziehbarer zu machen. Elizabeth war nervös wegen einer bestimmten Episode, in der Maria zu ihrem früheren Lebensstil zurückkehrt. «Ich dachte: 'Muss ich wieder depressiv werden?'» Doch sie vertraute schliesslich dem Drehbuch und den anderen Schauspielern. «Und auf Gott, dass er mir dabei hilft, anstatt zu versuchen, alles so zu kontrollieren.»
Die dritte Staffel wird seit April 2022 in Midlothian, Texas auf dem Gelände des Camp Hoblitzelle der Heilsarmee gedreht, wo die Filmemacher den biblischen Ort Kapernaum aus dem ersten Jahrhundert nachgebaut haben. Im Juni kamen fast 12'000 Statisten aus 36 Ländern zusammen, um die Speisung der 5'000 zu filmen. Sie bezahlten ihre Reisekosten selbst und fertigten ihre Kostüme selber an.
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Autor: Mark Ellis / Daniel Gerber
Quelle: Godreports / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch