Islam: Unterwerfung und Gehorsam

Nicht jeder, der im Islam Frieden sagt, meint damit auch Frieden. Auch ein angeblicher Verteidigungskrieg kann dem „Frieden“ dienen. Und für manche ist Angriff die beste Verteidigung. Oder Unterwerfung.

Die Anschläge vom 11. September 2001 jähren sich zum fünften Mal. Heute bringt Kurt Beutler sein Buch auf den Markt: «Zwischen Bomben und Paradies – Muslime verstehen und lieben lernen». Livenet sprach mit ihm.

Livenet: Herr Beutler, was verstehen islamische Gelehrte unter Frieden?
Kurt Beutler: Es gibt viele, die sich als Gelehrte ausgeben und es nicht sind. Von einem islamischen Gelehrten würde man erwarten, dass er das Leben des arabischen Propheten Mohammed im Detail kennt und dass er weder dessen friedliche noch dessen kriegerische Seite leugnet. Kein ehrlicher islamischer Gelehrter kann so tun, als hätte Mohammed nur Verteidigungskriege geführt.

Wer Mohammed nachfolgt, muss ihn als Ganzes zum Vorbild nehmen. Für Frieden hat er ganz klar eine Bedingung gestellt: die Unterwerfung. Mohammed sandte zum Beispiel Briefe an verschiedene Könige und schrieb ihnen seine berühmte Botschaft: «Unterwerft euch, dann könnt ihr in Frieden leben.» Das heisst, wenn sie sich nicht unterwerfen, gibt’s Krieg.

Das geschah bereits zu Mohammeds Lebzeiten. Er unterwarf alle arabischen Stämme; wer sich nicht freiwillig anschloss, der wurde im Krieg besiegt. Nach Mohammeds Tod fielen die meisten Stämme wieder vom Islam ab. Das zeigt, dass sie aus Angst Moslems geworden waren, also unfreiwillig. Mohammeds Nachfolger Abu Bakr unterwarf sie dann wieder mit dem Schwert.

Später wurden viele fremde Reiche angegriffen und dem Islam unterworfen. Das sind historische Tatsachen, über die man mit einem Gelehrten nicht diskutieren muss, weil er sie selber kennt.

Sie erläutern das islamische Denken anhand der 66. Sure. Worum geht es dort?
Diese Sure beschreibt einen Streit, den Mohammed mit seinen Ehefrauen austrug. Ein Moslem versteht die Sure so, dass Allah selbst redet und die Frauen zurechtweist. Dieser Abschnitt erzählt, dass die Frauen sich dem Propheten unterwerfen müssen, sonst liegen sie falsch. Ihnen wird mit Scheidung gedroht und sogar mit Höllenstrafen.

Als neutraler Leser gewinnt man den Eindruck, dass die Frauen ungerecht behandelt werden; dass da nicht Allah spricht, sondern Mohammed selber, einfach um sich durchzusetzen. Die Frauen müssen sich unterwerfen und gehorchen, sonst setzt es eine Strafe ab. Dieses Denken prägt den Islam weitherum, auch wenn zum Glück nicht alle Moslems dem Vorbild des Mannes nachleben, den sie als Propheten bekennen.

Sie sagen, dass auch Lügen erlaubt sei – womit belegen Sie das?
Das ergibt sich auch aus dem „Vorbild“ des Propheten Mohammed. Nach einem Bericht von Ibn Hischam, dem anerkanntesten Biographen Mohammeds, hat dieser im sogenannten Grabenkrieg dem neubekehrten Moslem Nuaim bin Masaud eine List befohlen. Er solle seinen neuen Glauben verschweigen und das Vertrauen der eigenen Leute missbrauchen, um sie gegeneinander aufzuhetzen. Die wörtliche Begründung Mohammeds: Der „Heilige Krieg“ sei ja «nichts anderes als Lüge».

Im Umgang mit den Juden hielt Mohammed geschlossene Verträge nicht ein, sondern erklärte sie wegen irgendwelchen Nichtigkeiten für ungültig – und zwar sobald er stark genug war, um selber anzugreifen. Auch den zehnjährigen Friedensvertrag mit den Mekkanern kündigte er nach zwei Jahren wegen eines einzigen Fehlers, obwohl der Leiter der Mekkaner alles unternahm, um den Frieden zu retten.

Mohammed bot 10‘000 Krieger gegen Mekka auf. Die Stadtbewohner nahmen dann völlig verschreckt den Islam an, um ihr Leben zu retten – alles gemäss dem Mohammed-Biografen Ibn Hischam.

Kann ein solcher Glaube überhaupt Frieden bringen?
Solange sich der Islam an Mohammeds Vorbild orientiert, wird diese Religion von Gewalt und Unfrieden geprägt bleiben. Der ursprüngliche Islam ist aber gewaltlos. Seine Idee, die Unterwerfung unter Gott, hat ja nicht erst Mohammed erfunden. Er schaute sie den Juden ab. In den ersten 13 Jahren, in denen er sich noch weitgehend an Juden und Christen orientierte, praktizierte Mohammed interessanterweise die Gewalt nicht, sondern ertrug sie sogar seinerseits.

Schon lange vor Mohammed hat die Bibel gelehrt, dass sich der Mensch in einer Auflehnung gegen Gott befindet und ins Verderben geht, wenn er sich ihm nicht wieder unterwirft. Islam heisst ja «Unterwerfung unter Gottes Willen». Mohammed hatte diese Idee in seinen ersten Jahren sehr positiv aufgegriffen, aber später missbraucht.

Nach der ersten Zeit in Mekka deutete er das Unterwerfen unter Gott um. Er behauptete nun, dass man im „Heiligen Krieg“ sein Leben riskieren müsse, um fremde Völker zu unterwerfen. Das sieht man deutlich in der 8. Sure, Vers 5. Das war aber seine eigene Form des Islam, eine Fehlentwicklung. Sie hat dazu geführt, dass viel unschuldiges Blut vergossen wurde und noch vergossen wird.

Gibt es im Islam keine Liebe?
Ich habe in islamischen Familien sehr liebevolle Beziehungen erlebt. Moslems sind normale Menschen. Sie lieben ihre Kinder und haben viel Respekt vor ihren Eltern, Onkel und Tanten. Sie versuchen alles, um ihre Familie zu erhalten; sie ist ihnen sehr wichtig. Allerdings ist die Triebfeder nicht nur die Liebe, sondern auch ein Vermeiden dessen, was ihre Gesellschaft als Schande ansieht.

Von aussen betrachtet, stellt sich die Frage, wie ein liebender Vater, Onkel oder Bruder einen jungen Menschen umbringen kann, weil er aus irgendeinem Grund zu einem „Schandfleck“ für die Familie geworden ist. Wenn wirklich Liebe die Grundlage der Religion wäre, könnte es doch solche „Ehrenmorde“ – oder nennen wir sie lieber „Schandmorde“ – gar nicht geben.

Fortsetzung folgt.

Kurt Beutler schrieb das Buch «Zwischen Bomben und Paradies – Muslime verstehen und lieben lernen». Es ist erhältlich bei unter http://shop.livenet.ch/index.html?nr=588417&f=0

Weiterführende Links:
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Datum: 09.09.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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