«King of Rock'n'Roll»

Elvis, der Christ

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Elvis Presley (Bild: Wikimedia / https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)
Am 16. August jährt sich der Tod von Elvis Presley zum 45. Mal. Was weniger bekannt ist: Der «King of Rock 'n' Roll» war von einem tiefen christlichen Glauben geprägt. Ein Buch des Stiefbruders soll diese Seite des Stars nun aufzeigen.

Elvis Presley war der wohl wichtigste Vertreter der Rock– und Popkultur des 20. Jahrhunderts. Er wird «King of Rock 'n' Roll» oder einfach nur «The King» genannt und war mit etwa eine Milliarde verkaufter Platten der erfolgreichste Solo–Künstler aller Zeiten. Elvis löste mit seinem Hüftschwung, seiner Stimme und seiner Bühnenpräsenz eine Massenhysterie aus, die bis heute nicht abgeebbt ist und viele Nachahmer auf den Plan rief. Elvis Presley starb unerwartet am 16. August 1977, vor 45 Jahren, im Alter von nur 42 Jahren. Als Todesursache wird ein durch Überarbeitung, Medikamentenmissbrauch und ungesunde Essgewohnheiten hervorgerufenes Herzversagen gesehen.

Schon früh kam Elvis Presley in seinem Leben mit Gospelmusik und dem christlichen Glauben in Berührung. Ein Onkel seiner Mutter war Prediger in der Assembly of God Church, welche auch Presleys Familie regelmässig besuchte, und in der Musik eine grosse Rolle spielte. Hier sang der junge Elvis im Chor. In seiner Jugend verfolgte er aufmerksam die Gospel – und Bluesmusik seiner Zeit. Bereits ein Star, leistete Presley seinen Militärdienst ab; von 1958 bis 1960 war er im hessischen Friedberg stationiert, wo er seine spätere Ehefrau Priscilla Beaulieu kennenlernte. Bis 1978 wurde Presley 14 Mal für den Grammy nominiert, den er drei Mal für eine Gospel–Interpretationen gewann.

Karrierestart im Gottesdienst

Erst im Juni kam der vielbeachtete Spielfilm «Elvis» des australischen Regisseurs Baz Luhrmann in die Kinos. Luhrmann setzte dem King ein filmisches Denkmal, und nicht zuletzt wegen der sagenhaft guten Darstellung von Elvis durch den Schauspieler Austin Butler sorgte der Film für viel Lob auch bei den Kritikern. Der Streifen mit Tom Hanks in der Nebenrolle als Elvis' Manager zeigt auch die kaputte Ehe des Stars und seine immer stärker werdende Medikamenten–Abhängigkeit. Der junge Elvis ist im Gottesdienst–Zelt einer schwarzen Gemeinde zu sehen, wo er seine musikalische Erweckung durch Gott erfährt.

Es wird erzählt, einmal hätten Fans bei einem Konzert ein Banner mit der Aufschrift «Elvis is King» hochgehalten, und Elvis habe sein Lied unterbrochen und gesagt: «Es gibt nur einen König, ihr Lieben, und das ist Jesus Christus.» Seine Ehefrau Priscilla soll in einer Dokumentation einmal gesagt haben, das Lied «The Wonder of you» habe er speziell für Gott gesungen. Darin heisst es: «Du bist immer da, gehst mir zur Hand bei allem, was ich tu': Das ist ein Wunder! Das Wunder bist du!» Anlässlich des 40. Todestages von Elvis ging das amerikanische Magazin Christian Today der Frage nach, wie gläubig Elvis gewesen sei und kam zu dem Schluss: «Elvis war ein wiedergeborener Christ.»

Nun berichtet ein Stiefbruder des «King of Rock 'n' Roll» in einem Buch davon, wie wichtig für Elvis der Glaube war. Das Buch mit dem Titel «The Faith of Elvis» soll (auf Englisch) im Oktober erscheinen. Bill Stanley war im Jahr 1960, als er sieben Jahre alt war, mit zwei jüngeren Brüdern zum Stiefbruder Elvis Presley auf das Anwesen «Graceland» in Memphis gezogen. Da war Elvis 25 Jahre alt und hatte bereits Hits veröffentlicht wie «Heartbreak Hotel» und «Love Me Tender». Er habe sie herzlich willkommen geheissen und seine Rolle als Bruder eingenommen, berichtet Stanley; aber auch als geistlicher Mentor, Beschützer und Spielkamerad sei er in Erscheinung getreten.

Der Christ Elvis Presley will, dass Menschen Jesus kennenlernen

Für 17 Jahre lebten die Brüder zusammen. In jener Zeit las Elvis seinen Brüdern aus der Bibel vor und betete mit ihnen vor dem Schlafengehen, berichtet der Bruder. In den Teenager–Jahren habe er ihnen dann auch gezeigt, wie man mit Mädchen umgeht («Beschützt Frauen…, bringt sie zum Lachen. Wenn ihr das schafft, werden sie euch für immer lieben») und erzählte ihnen von seinem Leben als Musik– und Filmstar. Er nahm sie mit auf Spritztouren in seinem Ferrari, Pantera oder im rosafarbenen Cadillac. Aber Elvis habe ihnen auch Rat in Glaubensdingen gegeben.

«In seinem Buch gibt Billy Stanley einen einmaligen Einblick in Elvis' Leben und seinen Glauben an Jesus und den Himmel, der bislang der Öffentlichkeit verborgen blieb», heisst es in der Ankündigung des Verlages. «Auch wenn der King of Rock and Roll mit Süchten zu kämpfen hatte und ein Playboy–Image hatte, wird hier deutlich, dass er sehr auf den Schutz seiner Familie bedacht war und dass seine Fans den wahren König kennen lernen sollten, Jesus Christus.»

In einem Interview mit der britischen Zeitung The Observer sagte Stanley, sein Bruder habe viel zu Gott gebetet, etwa vor Konzerten und abends mit seinen Brüdern. «Es war schon eine tolle Sache, Elvis als Sonntagsschullehrer zu haben», sagte Stanley. Viele wüssten gar nichts von dem tiefen christlichen Glauben Elvis'. Dabei habe Elvis als Christ in allem ein tiefes Vertrauen auf Gott gehabt. «Der Glauben gab ihm seine Stärke», sagt Stanley.

«Elvis war dem Herrn stets dankbar für das, was er ihm gegeben hat. Er dankte Gott jeden Tag und suchte Gottes Führung durch Gebet und Lesen der Bibel.» Die meisten Menschen hätten immer nur den Glitzer und Glamour um Elvis gesehen, aber nie den Menschen dahinter, «sie verstanden seinen Glauben nicht». In seiner Erinnerung habe Elvis zu Hause immer Gospel–Lieder gesungen, was, wie er sagte, gleichbedeutend sei mit «die Bibel singen». Auch wenn er Rock'n'roll so sehr liebte, «sein Herz schlug eigentlich immer für Gospel–Musik», so Stanley.

Einmal habe er seinen berühmten Bruder gefragt: «Warum betest du vor jeder deiner Shows?» Und der habe geantwortet: «Es beruhigt meine Nerven, aber ich will auch, dass Gott das Konzert segnet.» Der Star habe jedoch nie die Kirche besucht, sagt Stanley. Er fürchtete, die anderen Besucher würden dann nur noch auf ihn achten anstatt auf den Gottesdienst.

«Dieser Artikel erschien zuerst bei PRO Medienmagazin»

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Datum: 16.08.2022
Autor: Jörn Schumacher
Quelle: PRO Medienmagazin

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