Nicht von Goethe und Goldini

Woher stammt «Niemand kann zwei Herren dienen»?

Die Redewendung ist verbreitet und wird gerne zitiert, wenn eine Entscheidung gefällt werden muss: «Niemand kann zwei Herren dienen». Diese Worte sind älter, als wohl viele zunächst denken. Sie gehen zurück auf die Bergpredigt von Jesus.

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Jesus im Film «Son of God».
Johann Wolfgang von Goethe führte zwar das Stück «Der Diener zweier Herren» auf, war jedoch nicht der Erfinder dieses berühmten Bühnenstücks von Carlo Goldini. Uraufgeführt wurde es in italienischer Sprache in Mailand, anno 1746.

Noch heute wird das Stück regelmässig an verschiedenen Orten aufgeführt, 2015 zum Beispiel durch Robert Schuster am Theater in Freiburg im Breisgau.

Es stammt aus der Bergpredigt

Das Zitat «Niemand kann zwei Herren dienen» stammt aus der Bergpredigt von Jesus. In dieser ruft er unter anderem dazu auf, Gutes zu tun. Wenig später erklärt er, wie man beten soll und führt das «Vater unser» als Massstab ein.

Kurz darauf rät er dazu, keinen vergänglichen Reichtum anzuhäufen: «Ihr wisst, wie schnell Motten und Rost sie zerfressen oder Diebe sie stehlen.» Stattdessen, so empfiehlt Jesus, mache es Sinn, sich Schätze in der Ewigkeit zu sammeln. Dann folgt das berühmte Statement, dass man nicht zwei Herren dienen kann.

Das berühmte Zitat im Wortlaut

Im gesamten Wortlaut ist diese Redewendung gleich zweimal in der Bibel zu finden. Martin Luther übersetzte diese wegeweisenden Worte so: «Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.» Dokumentiert haben dies sowohl Matthäus (Kapitel 6, Vers 24) sowie Lukas (Kapitel 16, Vers 13).

In der modernen «Hoffnung für alle»-Übersetzung sind die Worte von Jesus Christus so wiedergegeben: «Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des anderen nicht kümmern können. Er wird sich für den einen einsetzen und den anderen vernachlässigen. Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben.»

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Datum: 21.09.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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