2. Atmen

Leben heisst Atmen. Ein ganz normaler automatischer Prozess unseres physischen Lebens ist, in einem regelmässigen Rhythmus Luft in unsere Lungen einzuatmen und wieder ausströmen zu lassen. So wird unser Körper mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgt.

Solange alles funktioniert, denken wir nie lange darüber nach. Wir tun es einfach. Könnten Sie sich vorstellen, wie das wäre, wenn wir uns immer erinnern müssten, dass wir jetzt unbedingt zu atmen haben? Furchtbar! Aber, Gott sei Dank, funktioniert das ganz von selbst, ohne unsere bewusste Anstrengung: 15 Mal in der Minute, 900 Mal in der Stunde, 21 600 Mal im Tag nehmen wir Sauerstoff auf und geben Kohlendioxyd ab. Eine wunderbare Einrichtung.

Immer und überall mit Gott über alles reden

Für Christen sollte das Beten ein so natürlicher Prozess sein wie das Atmen. Leider haben manche die Tendenz, das Gebet als eine Pflichtübung zu betrachten. Sie denken, sie müssten in bestimmten Formen zu Gott kommen und mit den richtigen Worten zu ihm sprechen. Aber eigentlich ist das eine ganz einfache Sache. Gott möchte, dass wir mit ihm wie mit einem guten Freund über alles reden, was wir im Kopf und auf dem Herzen haben. Gott weiss ohnehin schon, was Ihre Gedanken und Bedürfnisse sind, bevor Sie mit ihm überhaupt zu reden anfangen. Aber er möchte es dennoch gerne von Ihnen selbst hören. Sagen Sie ihm alle Ihre Ängste und Hoffnungen. Bitten Sie ihn um Hilfe für Ihr tägliches Leben. Danken Sie ihm für alles, was er in Ihrem Leben tut. Machen Sie sich zur Gewohnheit, immer und überall mit Gott zu reden. So wird Beten tatsächlich zu einem ganz natürlichen Prozess wie das Atmen.

Gebetspraxis entwickeln

So frei wie der Glaube an Christus seine Nachfolger macht, so frei sind sie auch im Beten. Anders als in vielen Religionen gibt es keine Pflicht, keine Gesetze und auch keine vorgeschriebenen Formen. Jeder und jede darf so beten, wie er oder sie möchte. Aber es empfiehlt sich, eine Gebetspraxis zu entwickeln, die einem entspricht.

Sich selbst eine tägliche Gebetszeit vornehmen, ist eine gute Sache. Sei es am frühen Morgen, in einer ruhigen Mittagspause, auf einem Spaziergang in der Natur am Abend oder als Abschluss des Tages vor dem Schlafen gehen - je nach Lebensgewohnheit eines Menschen mag eine solche "stille Zeit" - vielleicht eine halbe Stunde mit gleichzeitiger Bibellese - zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Plätzen sinnvoll sein.

Vielleicht ergibt sich dazu ein freier Abend oder ein Samstagmorgen als Gelegenheit, sich eine längere Zeit zum Beten und Studieren der Bibel zu nehmen. Eine solche feste Gebetszeit ist gut. Doch Jesus als mein Freund, mit dem ich immer sprechen kann, ist den ganzen Tag und die ganze Woche überall bei mir. Atmen Sie tief durch.

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Autor: Fritz Herrli
Quelle: Jesus.ch

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