«Friedefürst»

Der Herr ist König

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Mit «Königen» haben die meisten von uns ihre Mühe. Jeder von uns hat Beispiele von Tyrannen im Kopf. Ein ganz anderer König ist Gott. Die Bibel schildert ihn als einen Gott der Liebe, der auf dieser Erde sein Friedensreich aufrichten will.
 
«Der Herr ist König», so heisst es gleich am Anfang des 97. Psalms. «Der Herr ist König; des freue sich das Erdreich und seinen fröhlich die Inseln, so viel ihrer sind» (Ps. 97, 1).

Mit anderen Worten: Alle sollen sich freuen. Alle auf dieser Erde. Alle solle sich freuen, weil kein Geringerer als Gott selbst der König ist. Gott regiert diese Welt. Gott allein bestimmt den Kurs. Er bestimmt nicht nur den Kurs des einzelnen Menschen, sondern auch den der ganzen Welt. Gottes Herrschaft gilt auch dann, wenn der Augenschein des Alltags dagegen spricht. Denn die Welt damals sah ja nicht anders aus als heute. Auch damals war von Gottes Herrschaft manchmal ganz wenig zu sehen oder sogar gar nichts.

Und das war nicht nur so bei den Israeliten, als der 97. Psalm geschrieben wurde. Das war auch Jahrhunderte später so, als Jesus, der Sohn Gottes, geboren wurde. Während der Sohn Gottes in einem ärmlichen Stall in Bethlehem zur Welt kam, regierte in Jerusalem Herodes. Und als 33 Jahre später der Sohn Gottes vor den Toren Jerusalems gekreuzigt wurde, regierte der Kaiser in Rom.

An solchen äußeren Verhältnissen hat sich bis heute nichts verändert. Das, was ich sehe, egal ob in meiner kleinen Welt oder in der großen - vieles spricht gegen die Herrschaft Gottes. Manchmal denke ich, die antigättlichen Mächte scheinen stärker zu werden. Die Gegner Gottes nehmen zu.

Wenn ich das sehe, könnte ich verzweifeln. Doch ich will von den Israeliten lernen. Ich will von ihnen lernen: «Der Herr ist König.» Diese Blickrichtung wil ich mir von ihnen zeigen lassen. Ich will nicht auf die Herrscher und Mächte dieser Welt schauen, sondern auf Gott und sein Handeln. Darum spreche ich ganz bewusst gegen den Augenschein von der Herrschaft Gottes. Darum halten ich ganz bewusst mit anderen Christen zusammen fest an diesem Sieg Gottes.

Dabei habe ich folgende Erfahrung gemacht: Wenn ich an der Herrschaft Gottes festhalte, gehe ich ganz anders in den Tag. Und ich gehe auch ganz anders durch den Tag und der Zukunft sehe ich viel gelassener entgegen. Gott gibt den Kurs an. In der alten Welt und noch viel sichtbarer dann in der neuen.

Und ich gehöre dazu. Bei diesem König bin ich sicher. Mit ihm brauche ich keine Angst zu haben - auch wenn ich manchmal von seiner Herrschaft gar nichts sehe.

Dann halte ich mit den Worten von Julie Hausmann daran fest:
«Wenn ich gleich gar nichts fühle von deiner Macht,
du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht:
So nimm denn meine Hände und führe ich
bis an mein selig Ende und ewiglich.»
(Evang. Gesangbuch Nr. 376)

Das will ich heute nicht vergessen - auch wenn vielleicht die Schatten an diesem Tag grösser sind als das Licht. Gott regiert. Heute und in Zukunft. Dafür bin ich dankbar.

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Autor: Udo Vach
Quelle: ERF Deutschland

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