Warum dieser brutale Tod am Kreuz?
Über diese Frage kann man trefflich spekulieren. Leider haben alle "Was-wäre-wenn?"-Szenarien den Schönheitsfehler, dass wir nicht wissen, ob Gott einen "Plan B" hatte und warum dieser nicht den Vorzug erhielt. Also denken wir einmal anders herum: Hätte Gott nicht so gehandelt, fehlte uns heute möglicherweise:
- eine realistische Vorstellung davon, wie schwerwiegend menschliche Schuld ist. Wir hätten keinen Massstab vor Augen wie grausam und entstellend sie ihrem Wesen nach auch unter so zivilisierten Menschen ist, wie sie unsere Beziehungen zerstört und Wunden schlägt.
- eine realistische Vorstellung davon, wie weit Gott in seiner Liebe zu uns gehen würde: Dass er sich nämlich mit seinem Sohn Jesus sein Liebstes buchstäblich vom Herz reissen lies für uns; dass er es wagte, sich derart verwundbar zu machen und Schmerzen zuzulassen, die er wohl weit tiefer empfindet als wir in unseren Abstumpfungen.
- eine realistische Vorstellung der Macht Gottes, die auch noch in extremstes seelisches und körperliches Leid noch hineinreicht. Die auch uns die Hoffnung gibt, solche Extreme noch mit Würde bestehen zu können, weil ein für allemal klar geworden ist, dass ein liebender und mächtiger Gott in allem, was für unser Leben wesentlich ist, das letzte Wort haben wird.
Wenn ich mir diese Tatsachen vor Augen halte, kann ich nur froh sein, dass Gott keinen oberflächlicheren oder "netteren" Weg gewählt hat, um mit der selbstverschuldeten Zerrissenheit unserer menschlichen Existenz fertig zu werden - mit dem tief greifenden und erschreckenden Problem der Sünde. So fühle ich mich auch in extremen Situationen von Gott ernst genommen und sicher.
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Autor: Dr. Peter Aschoff, Leiter Alpha-Bewegung in Deutschland, die Kurse für Einsteiger in den christlichen Glauben anbietet. Internet: www.alphakurs.de , siehe auch www.alphalive.ch
Quelle: Neues Leben