Das ABC des Glaubens: E – Gott erkennen
Gott ist als Schöpfer unermesslich grösser als das Geschöpf. Und weil er nicht bloss der Gott eines Teilbereichs ist, sondern Alles in Allem umfasst, kann es gar nicht anders sein, als dass wir alle unsere Sinne einsetzen müssen, um zu versuchen, ihn zu erfassen. Jesus hat diese Tatsache so ausgedrückt: «Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, ganzer Seele, mit all deiner Kraft und deinem ganzen Verstand» (Matthäus 22,37). Gott zu begegnen schliesst Denken, Fühlen, Wollen, Handeln und alles andere mit ein. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auf dem Weg zu Gott auch um gedankliche Erkenntnis Gottes bemühen. Verstand und Denken sind gefragt.
Dabei ist es ganz klar: Wenn ein sterblicher Mensch, der in Raum und Zeit eingebunden ist, den unsterblichen ewigen Gott erfassen will, so ist das von Anfang an ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist so, als wollte ein Kind mit einem Plastikeimer den Ozean ausleeren. Selbst wenn alle Kinder und Erwachsenen dieser Welt gleichzeitig daran arbeiteten, würde es nicht gelingen. Und so stehen wir vor einem Dilemma: Auf der einen Seite sollen wir uns um Erkenntnis Gottes bemühen. Auf der anderen Seite wissen wir, dass das nicht gelingen kann jedenfalls nicht allein auf dem Weg menschlicher Anstrengung. Glücklich, wer überhaupt bis zu diesem Punkt der Erkenntnis vorstösst!
Hier aber kommt uns Gott zu Hilfe, wenn wir ihn darum bitten. Er hat einen Weg vorbereitet, auf dem wir ihn erkennen können. Es ist ein doppelter Weg. Erstens lädt er uns auf ein Lebensexperiment ein. Dieses Experiment ist der gelebte Glaube, das Vertrauen auf die Gegenwart Gottes im Alltag. Auf diesem Weg lernen wir Gott Stück für Stück besser kennen. Und zweitens sendet Gott seinen Geist in unser Herz. Er selbst kommt uns nahe und erleuchtet uns, so dass wir ihn erkennen – in der Kraft und Wirklichkeit seines Geistes. Dass das geschieht, darum können wir ihn bitten.
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Autor: Roland Werner