Für Suchende und Christen
Ramadan – ein Monat der Chancen
Am Montag war der offizielle Beginn des Ramadan – eine besondere Zeit, nicht nur für Muslime. Viele Christen und christliche Organisationen beten in dieser Zeit intensiv für die vielen Muslime auf der ganzen Welt. Andere wiederum nutzen den islamischen Fastenmonat und die Offenheit der Muslime für evangelistische Zwecke.
«Solange es noch Tag ist»
Dabei geht es bei der Kampagne «While it is Day» (Solange es noch Tag ist) nicht so sehr darum, den Menschen zu sagen, was sie glauben sollen, sondern vielmehr, worüber sie nachdenken können und sollten. Denn, so Jeff, die Araber lieben nicht nur ihr Smartphone und das Internet, viele von ihnen haben auch Fragen und sehnen sich nach Antworten, weil ihnen im Islam selbst das Fragen nicht gestattet ist. «Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres hatte unser Medienteam … bereits über zehntausend Gespräche mit muslimischen Suchenden. Noch vor zwölf Jahren, als ich mit dieser Art von Arbeit begonnen habe, existierte dieser Grad an Offenheit noch gar nicht.»Gründe für diese Offenheit seien zum einen das Internet mit seinen vielen Informationen, die jedem zur Verfügung stehen, sowie die neue Jugend, die offen ist für Neues und vieles hinterfragt. Und nicht zuletzt die Kriege und die Gewalt islamischer Extremisten, vor der viele Muslime zurückschrecken und die sie ihren Glauben hinterfragen lässt.
Und so ist auch der Ramadan ein besonderer Monat für die Kampagne, in der besonders offensiv für den Glauben geworben werden kann. «Wir glauben, dass jetzt die Zeit Gottes für die arabische Welt gekommen ist. Und Gott hat die arabische Welt auf so viele unterschiedliche Arten durchgeschüttelt und hat der Kirche weltweit eine geniale Möglichkeit gegeben, um den Muslimen die Liebe Christi weiterzugeben auf eine Weise, die es zuvor noch nicht gegeben hat», ist sich Jeff sicher.
Offenheit in der «Nacht der Bestimmung»
Doch warum ist gerade der Ramadan-Monat eine super Evangelisations-Möglichkeit? Die Muslime Fasten und beten, um Gott näher zu kommen. Es besteht eine Offenheit wie sonst nie. Insbesondere in einer Nacht, wie Bruce Allen von «Forgotten Missionaries International» erklärt: «Gegen Ende des Ramadan findet die 'Nacht der Bestimmung' statt. 2016 ist dies am Samstag, den 2. Juli. An diesem Tag wird daran gedacht, wie Mohammed die erste Offenbarung der Koran-Verse erhielt. Die Muslime glauben, dass ihre Gebete in dieser Nacht mehr Bedeutung haben…Viele Muslime beten: 'Gott, ich möchte dich wirklich kennenlernen. Ich möchte sicher sein, dass ich gerettet bin.' Und so sind sie extrem offen dafür zu hören, wie sie zu Gott kommen können.» Deshalb sei gerade diese Nacht ein perfekter Moment für Evangelisation – und Christen könnten dies im Gebet nutzen.
Gebetsinitiativen – weltweit oder persönlich
Auch im deutschsprachigen Raum gibt es diverse Initiativen während des Ramadan. Seitens der Evangelischen Allianz wird die Gebetskampagne «30 Tage Gebet für die islamische Welt» organisiert, bei der jeden Tag für eine andere muslimische Gruppe weltweit gebetet wird. Eine Broschüre führt dabei durch die 30 Tage.
Man kann diese Gebetszeiten aber auch ganz persönlich gestalten. Vielleicht kennen Sie persönlich Muslime aus Ihrer Nachbarschaft? Oder Sie leben in der Nähe einer Moschee? Nehmen Sie sich doch vor, bis zum 5. Juli – dem Ende des Ramadan – jeden Tag für diese Personen aus Ihrer Nachbarschaft zu beten. Jesus möchte auch in diesem Jahr vielen Muslimen während des Fastenmonats begegnen!
Zur Webseite:
Arbeitskreis Islam der Evangelischen Allianz: 30 Tage Gebet für die islamische Welt
Schweizerische Evangelische Allianz: 30 Tage Gebet für das Jahr 2016
Zum Thema:
Dossier: Gebet für Muslime
Zusammenleben von Flüchtlingen: Warum Ramadan kein Schicksal ist, sondern eine Chance
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN