Religionen

Haben Buddha und Platon recht?

Viele Leute denken, alle Religionen würden die Wahrheit verkünden; jede auf ihre Weise. Verlässlicher als solche Meinungen ist jedoch, was grosse Religionsstifter und Philosophen wie Zarathustra, Konfuzius, Buddha oder Platon selber dazu sagen. Sie haben nämlich selbst unter der Not ihrer eigenen, unzulänglichen Lehre gelitten. Hier einige ihrer Aussagen.

Der chinesische Philosoph Konfuzius hat um 500 v. Chr. gelebt. Er hat seinen Schülern die feierliche Versicherung gegeben, «dass ein Heiliger vom Himmel kommen werde, der alle Dinge wisse und alle Macht im Himmel und auf Erden empfangen werde». 1)

Zarathustra (vor 5. Jh. v. Chr.), der Reformator der altpersischen Religion, schreibt:

«In der letzten Weltzeit erscheint ein Saoshyant (Retter und Heiland), der seinen Getreuen im grossen Kampf der Geister den Weg zu Gott bahnt.» 1)

Der Buddhismus ist etwa 500 Jahre älter als das Christentum. Er existiert sonderbarerweise entgegen dem Wunsch seines Stifters. Einem Wort an seinen Lieblingsjünger Ananda zufolge hat Buddha geweissagt, «dass die von ihm verkündete Wahrheit nur 500 Jahre bestehen werde. Alsdann muss ein neuer Offenbarer der Erlösung auftreten» 2). In der Lehre des Frühbuddhismus findet sich die Aussage: «Einer soll kommen, der die Lehre des Buddhas zur Vollendung führt.» 1)

Der griechische Philosoph Platon (427-347 v. Chr.) schreibt: «Wir müssen warten, bis jemand kommt, der uns lehrt, wie wir opfern müssen und wie wir uns gegenüber den Mitmenschen verhalten sollen. Nur ein Gott kann uns Aufklärung geben ... Inzwischen ist es nötig, auf den Trümmern der Wahrheit, die uns noch übrig sind, gleichsam wie in einem Nachen das stürmische Meer dieses Lebens zu befahren» (Phädon) 1).

«Wenn der Gerechte auf Erden erscheint, wird er gegeisselt, gefoltert, in Ketten gelegt, an beiden Augen geblendet werden, und schliesslich wird man ihn nach allen Martern ans Kreuz schlagen.» (Staat 2,5,361 E) 1).

Der römische Schriftsteller Vergil schreibt um 40 v. Chr. in seiner vierten Ekloge: «Letzte Weltzeit ist nun da ... nun kehrt wieder die Jungfrau, ... nun wird neu ein Spross entsandt aus himmlischen Höhen. Sei der Geburt nur des Knaben, mit dem die eiserne Weltzeit gleich sich endet und rings in der Welt eine goldene aufsteigt, sei nur, Lucina, du reine, ihm hold; schon herrscht dein Apollo. ... Er (der Knabe) wird Götterleben empfangen, wird den Göttern die Heroen zugestellt sehen, wird selbst unter ihnen erscheinen, und die befriedete Welt beherrscht er in der Kraft seines Vaters.» 1)

Im ersten Teil der Bibel, dem Alten Testament, finden wir noch genauere Prophetien über das Leben des kommenden Erlösers; es sind nicht weniger als rund 300 kürzere und längere Abschnitte. Mit einer Genauigkeit, die uns ins Staunen versetzt, haben die Propheten über Einzelheiten seines Lebens gesprochen. Jahrhunderte vor seinem Kommen konnte man genau wissen, wo der Messias geboren werden sollte, wie er leben und wie er sterben würde. In der gesamten Weltliteratur gibt es nicht im geringsten irgend etwas Vergleichbares!

Gott offenbarte Mose etwa 1400 v. Chr. in der Wüste Sinai: «Einen Propheten wie dich will ich ihnen (dem Volk Israel) aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen und ihm meine Worte in den Mund legen, und er soll ihnen alles kundtun, was ich ihm gebieten werde. Wer aber meine Worte, die er in meinem Namen reden wird, nicht hört, an dem werde ich selbst es ahnden» (Die Bibel, 5. Mose, Kapitel 18, Verse 18-19).

König David schrieb um 1000 v. Chr. den 22. Psalm. Hier einige Auszüge: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? ... Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, aber Spott der Leute und verachtet vom Volk. ... Trocken wie Scherben ist mein Gaumen und meine Zunge klebt an meinem Schlund; in den Staub des Todes legst du mich. ... Sie durchbohren mir Hände und Füsse. ... Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand. Aber du, Herr, sei nicht ferne! ...»

All diese Aussagen haben sich bei der Kreuzigung Jesu in allen Einzelheiten erfüllt.

Ähnlich weissagte der Prophet Jesaja um 700 v. Chr. über den Tod des Erlösers:

«Er war doch durchbohrt um unserer Sünden, zerschlagen um unserer Verschuldungen willen; die Strafe lag auf zu unserem Heil, und durch seine Wunden sind wir genesen» (Jesaja 53, 5). Gott offenbarte Jesaja erstaunliche Einzelheiten aus dem Wirken des kommenden Messias. Von ihm sollten noch nie dagewesene heilende Kräfte ausgehen: «Alsdann werden die Augen der Blinden aufgeschlossen, und die Ohren der Tauben werden aufgetan. Alsdann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen wird jauchzen» (Jesaja 35, 5-6).

Nicht nur für Israel sollte die frohe Botschaft gelten: «Ich will dich zum Licht der Völker machen, dass mein Heil reiche bis an das Ende der Erde» (Jesaja 49, 6). Dieser Erlöser ist gekommen; es ist Jesus von Nazareth! All diese Voraussagen sind in seinem Leben in Erfüllung gegangen.

Können dann solche Prophezeiungen Zufallsprodukte sein? Oder drängt sich nicht vielmehr auf, hinter ihnen einen lebendigen Gott zu vermuten, der auch die Zukunft kennt und solche Gedanken einzelnen Menschen zukommen, zu-fallen lassen konnte?

Was würden Konfuzius, Zarathustra, Buddha, Platon oder Vergil sagen, wenn sie im Neuen Testament nachlesen könnten, wie ihre Lichtblitze wahr geworden sind? Ich vermute, sie wären unendlich erleichtert, dass ihre eigenen Unzulänglichkeiten jetzt behoben sind und das volle Licht da ist.

1) Franz König, Christus und die Weltreligionen, zit. in: A.Läpple, F.Bauer, Christus - die Wahrheit, Kösel-Verlag, München 1960, S. 109.
2) H.-J. Schoeps, Religionen, Heyne-Verlag, München, 1970, S. 163.


Autor: Peter H. Uhlmann
Quelle: Jesus.ch

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