Hitler und Stalin

Die Zusammenhanglosigkeit des Atheismus

Atheismus führt durch Vernunftschlüsse nicht zur Moral. Dies heisst aber nicht, dass atheistische Menschen nicht moralisch handeln können. Aber atheistische Weltbilder, die sich über die Liebesgebote Gottes hinwegsetzen, angewendet in Politik und Gesellschaft könnten verheerende Auswirkungen haben wie die Politik von  Hitler und Stalin gezeigt hat.

1. Unterschied biblisches und atheistisches Weltbild

In Leserbeiträgen von grossen Zeitungen liebäugeln viele Menschen mit dem atheistischen Weltbild im Zuge von weltweiten religiösen Terroranschlägen. Im atheistischen Weltbild  sind Menschen ein Ergebnis von Energie, Zufall und Zeit. Im Gegensatz dazu zeigen biblische Aussagen, dass Gott in erster Linie der Autor der moralischen Grenzen ist und nicht der Mensch und auch keine Kultur. Diese werden niedergehalten in den 10 Geboten.

Aber wo liegt der entscheidende Unterschied zwischen einem biblischen und atheistischen Weltbild? Der grundlegende Unterschied zwischen ihnen ist der moralische Rahmen. Während ein Naturforscher sich dafür entscheiden kann, eine moralische Person zu sein, gibt es keinen zwingenden rationalen Grund, warum man nicht amoralisch sein sollte. Der Verstand alleine kann es hier einfach nicht bestimmen. Der Pragmatismus mag vielleicht, aber allein die Vernunft erlaubt es nicht, einen Weg vor dem anderen vorzuziehen. [1]

Der prominente kanadische Atheist Kai Nielson ein emeritierter Professor für Philosophie an der University of Calgary formulierte es treffend, wenn er meinte: «Wir konnten nicht zeigen, dass Vernunft den moralischen Standpunkt erfordert, oder dass wirklich rationale Personen, keine individuellen Egoisten oder klassische Amoralisten sein müssen. Die Vernunft entscheidet hier nicht. Das Bild, das ich für Sie gemalt habe, ist nicht angenehm. Die Reflexion darüber bedrückt mich... Reine praktische Vernunftschlüsse, selbst mit einer guten Kenntnis der Tatsachen, werden Sie nicht zur Moral bringen.» [2]

Bertrand Russell, ein britischer Philosoph, Mathematiker und Logiker, gab zu, er könne nicht so leben, als seien ethische Werte nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. Deshalb fand er seine eigenen Ansichten unglaublich. «Ich kenne die Lösung nicht», schloss er. [3]

Friedrich Nietzsche sagte: «Auch ich muss am Altar anbeten, wo Gottes Name die Wahrheit ist.» [4]

2. Das Atheistische Weltbild Hitlers und Stalins

Man kann Hitlers Weltbild folgendermassen kurz umschreiben: Juden wollen die Weltherrschaft an sich reißen und sind an allem schuld, es gibt höhere und mindere Rassen, Rassen müssen untereinander getrennt bleiben, die arische Rasse ist die Stärkste, der Arier ist Kulturbegründer, Jude sind Kulturzerstörer. Hitler schreibt in Mein Kampf : «So wenig sie (die Natur) aber schon eine Paarung von Schwächeren Einzelwesen mit Stärkeren wünscht, soviel weniger noch die Verschmelzung von höherer Rasse (arische Rasse) mit niederer, da ja andernfalls ihre ganze sonstige, vielleicht jahrhunderttausendelange Arbeit der Höherzüchtung mit einem Schlage wieder hinfällig wäre.» Sein Weltbild sollte 6 Millionen Juden das Leben kosten und unsagbares Leid über ganz Europa bringen.

Unter Stalins Führung wurde das Konzept des Sozialismus in einem Land zum zentralen Grundsatz der sowjetischen Gesellschaft Wenig bekannt sind aber seine Ansichten über das russische Volk und wie er den Sozialismus umsetzen wollte. Die folgende Geschichte basiert auf den Artikel von dem sowjetischen Schriftsteller Tschingis Aitmatow, die am 6. Mai 1988 in der Zeitung Sovetskaya Kirgiziya erschienen ist: «Es ist ein sehr warmer und sonniger Tag, Mitte August des Jahres 1929. Auf einem großen Platz irgendwo in der Sowjetunion warten Delegierte vom ganzen Staat auf den Generalsekretär Josef Wissarionowitsch Stalin. Dieser tritt an, um vor versammelter Menge, auf dem großen (Open-Air) Kongress der Sowjet-Kommunistischen Partei eine Rede über den Sozialismus zu halten. Mittags kommt Stalin endlich auf den Platz und beginnt mit seinem Vortrag: «Sehr geehrte Genossen, jetzt werde ich Ihnen lehren was der Sozialismus ist und wie Ihr die Völker regieren müsst». Daraufhin befiehlt er einem Beauftragten: «Bring mir schnell ein lebendiges Huhn!». Der Mann bringt sofort das vorher vorbereitete, durstige und hungrige Huhn, woraufhin Stalin beginnt die Federn des lebendigen Huhnes auszurupfen. Während dieser Operation schreit das arme Huhn laut wegen der Schmerzen. Der Parteichef rupft alle Federn aus, bis am Ende die Haut des gequälten Tieres von Blut bedeckt ist.

Daraufhin lässt Stalin das Huhn frei. Das federlose Huhn bleibt einige Minuten unter der warmen Sonne, beginnt dann aber einen schattigen Platz zu suchen. Allerdings kann es keinen Schatten finden, außer den bei Stalin. Unvermeidlich sucht es Schutz bei dem Mann, der alle seine Federn ausgerupft hat. Das arme Huhn läuft Stalin einige Minuten lang nach, aber nach einer Weile kann das verdurstete Tier sich nicht mehr bewegen und fällt vor  Erschöpfung und Hitze um. Dann  befiehlt Stalin wiederum seinem Helfer: «Bring mir sofort ein Glass Wasser!». Nachdem ihm das Wasser gebracht wurde, bietet  Stalin es dem durstigen Huhn an. Dieses trinkt es eifrig, woraufhin es wieder zum Leben erwacht und anfängt auf dem Platz herumzutollen. Nach einigen Minuten bekommt  das Huhn Hunger, da seit fünf Stunden kein Futter erhalten hat. Diesmal befiehlt Stalin seinem Gehilfen: «Bringe mir etwas Weizen!». Der Mann bringt ihm sofort  etwas Weizen. Stalin streckt das Futter, in seiner Handfläche, dem Huhn entgegen. Das hungrige Huhn verschlingt es mit großem Appetit. Danach teilt Stalin den Delegierten mit: «Haben Sie verstanden was ich Ihnen hier zeigte? Was bedeutet meine Kundgebung?» Keiner der Delegierten antwortet. Dann erklärt Stalin: «Das Huhn hier steht für die Völker der Sowjetunion. Die Federn des Huhns sind die Besitztümer der Bevölkerung. Wir wollen in der Sowjetunion zuerst den Sozialismus, dann den Kommunismus einführen.»

Quellen:

1. Ravi Zacharias, Threads of a Redeemed Heart, Just Thinking, The Quarterly Magazine of Ravi Zacharias International Ministries, Volume 21.4, p. 3-18
2. Kai Nielson, «Why Should I Be Moral?» American Philosophical Quarterly 21 (1984), 90.
3. Bertrand Russell, «A Letter to The Observer,» October 6, 1957.
4. Cited in Philip Novak, The Vision of Nietzsche (Rockport, Mass.: Element, 1996), 11.

Datum: 28.02.2017
Autor: Gerard Spiekerman
Quelle: Livenet

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