Das Alte Testament
Da ist es gut, einige Hinweise zu beachten, die uns das Umfeld so unterschiedlicher Bücher wie Hiob, Apostelgeschichte und Offenbarung deutlich machen.
Man sollte zum Beispiel wissen, dass die historischen Bücher uns von der Schöpfung bis ungefähr ins Jahr 400 v. Chr. führen. Die ersten fünf werden der Pentateuch (Fünf Rollen) oder die Thora (Belehrung) genannt.
Die meisten der geschichtlichen Bücher folgen chronologisch aufeinander.
Der Pentateuch
Das 1. Buch Mose geleitet uns von der Schöpfung bis zum Tod des Joseph. 2. Mose setzt dort zeitlich an bis zum Kapitel 19,1-2, wo das Volk Israel den Berg Sinai erreicht.
Der Rest des 2. Buches Mose, dazu das 3. Und das 4. bis Kapitel 10,10 haben den Sinai als Ort der Handlung.
Die übrigen Kapitel aus 4. Mose beschreiben die Reise Israels ins verheissene Land. Am Ende befinden sie sich in den Ebenen Moabs, östlich des Jordan.
Die Geschichte des 5. Buches Mose findet in den Ebenen Moabs statt.
Die geschichtlichen Bücher
Josua beschreibt die Eroberung Kanaans und die Verteilung des Landes unter die zwölf Stämme.
Richter erzählt uns von dem einsetzenden Abfall Israels und den wiederholten Befreiungen durch von Gott eingesetzte militärische Führer.
Ruth: Die hier beschriebenen Ereignisse spielten sich während der Richterzeit ab.
1. Samuel ist die Geschichte des ersten Königs Israels (Saul), der von Samuel eingesetzt wurde und in immer stärkeren Verfolgungswahn gegenüber David geriet.
2. Samuel: David tritt an Sauls Stelle und erlebt höchsten Triumph, dann aber auch tiefstes Leid.
In 1. Könige folgt Salomo dem David. Er regiert in grosser Herrlichkeit, versagt aber schliesslich. Sein Sohn Rehabeam handelt unweise, was zur Teilung seines Reiches führt. Der Rest des Buches, wie auch 2. Könige schildern die Geschichte des geteilten Reiches.
1. Chronika läuft grösstenteils parallel zu 1. und 2. Samuel, doch mehr als geistliche Erklärung denn als historischer Bericht.
2. Chronika entspricht 1. und 2. Könige, ebenfalls von einem geistlichen Standpunkt aus und endet mit dem Erlass des Kores, der den Juden die Heimkehr aus der Gefangenschaft gestattete.
Esra und Nehemia berichten von der Heimkehr nach Israel aufgrund des Kores-Erlasses. Das Ende von Nehemia ist der Abschluss der alttestamentlichen Geschichtsschreibung.
1. Mose 1-11 handelt von der Frühgeschichte der Menschheit. Von 1. Mose 12 an bis zum Ende des Alten Testaments ist ausschliesslich von dem Volk Israel die Rede. Andere Nationen werden nur erwähnt, weil sie mit Israel zu tun haben.
Denke immer daran, dass viele Personen und Dinge, von denen du liest, Vor-Bilder sind, die auf das Neue Testament verweisen
Vergiss auch nicht, dass die Erfahrungen des Gottesvolkes im Alten Testament darauf angelegt waren, uns geistliche Belehrungen zu erteilen (Röm. 15,4; 1. Kor. 10,11).
Die Flüsse in Mesopotamien (Euphrat und Tigris) folgen nicht notwendigerweise genau dem Lauf ihrer Entsprechungen vor der Sintflut. Diese Tatsache macht es unmöglich, genau zu sagen, wo der Garten Eden gelegen hat.
Wenn du auf das Opfersystem stösst t, ist es wichtig zu wissen, was Versöhnung bedeutet. Die Juden sind Gottes Bundesvolk und wurden - wie die Menschen aller heilsgeschichtlichen Abschnitte - durch den Glauben an den Herrn gerettet. Wenn sie der jeweiligen Offenbarung glaubten, die Gott ihnen zuteil werden liess, errettete Er sie. Dann aber bestand immer noch das Problem, die Gemeinschaft mit Ihm aufrecht zu erhalten und in einem Zustand zu sein, der ihnen erlaubte, Gott in Anbetung nahen zu dürfen. Ihre Sünden waren ihnen erlassen, wenn sie an Ihn glaubten; aber sie wurden verunreinigt, wenn sie Ihm nicht gehorchten. Die Opfer hatten mit solchen Verunreinigungen zu tun. Sie schafften rituelle Reinigung, doch waren sie gänzlich ausserstande, auch nur eine einzige Sünde abzuwaschen (Hebr. 10,4). Versöhnung (oder eig. "Bedeckung") hatte also mit äusserlicher zeremonieller Reinigung zu tun, doch konnte sie niemals ein reines Gewissen in Bezug auf die Sünde bewirken.
Versöhnung, also Bedeckung, ist kein neutestamentliches Wort. Doch hat es landläufig die Bedeutung angenommen, dass Christus uns wieder in die Gemeinschaft mit Gott zurückgebracht hat, indem Er sich selbst am Kreuz zum Opfer darbrachte. Wir sprechen von dem Versöhnungswerk Christi, durch das die Frage der Sünde ein für allemal geregelt worden ist.
Viele junge Gläubige haben Schwierigkeiten, wenn sie von dem geteilten Reich in 1. und 2. Könige (auch in 2. Chronika) lesen. Da helfen einige grundsätzliche Informationen. Nach Salomos Tod wurde das Reich in zwei Teile gerissen. Über zehn Stämme regierte Jerobeam. Dies war das Nordreich, auch Israel genannt. Zwei Stämme unterstanden Rehabeam, dem Sohn Salomos. Dies war das Südreich oder Juda.
Israel hatte 19 Könige, die alle böse waren. Sie stammten aus neun Dynastien oder Familien. Es hielt sich bis 721 v. Chr.; dann wurde es in die assyrische Gefangenschaft geführt.
Juda hatte 20 Könige, alle aus einer Dynastie, der des David. Dies ist die Linie, durch die der Herr Jesus die Rechte auf den Thron Davids geerbt hat. Die guten Könige Judas waren Asa, Josaphat, Joahas, Asarja, Jotham, Hiskia und Josia. Juda wurde um 586 v. Chr. in die babylonische Gefangenschaft geführt.
Wiederholt wird die Regierungszeit eines Königs mit der eines Königs aus dem anderen Reich in Verbindung gebracht. So heisst es beispielsweise: Im achtzehnten Jahr des Königs Jerobeam, des Sohnes Nebats, wurde Abia König über Juda (1. Kö. 15,1).
Es gab eine Reihe von Königen, die dieselben Namen trugen: Ahasja, Joram, Joahas und Joas. Auch gab es zwei Könige mit Namen Jerobeam im Nordreich. Den zweiten bezeichnet man gewöhnlich als Jerobeam II.
Beachte auch, dass manche Könige einen zweiten oder gar dritten Namen hatten: Jehoram -Joram, Asarja - Ussia, Jojakin - Jekonja - Konja.
Am besten ist es, wenn man sich selbst eine eigene Aufstellung zeichnet. Beginne in 1. Könige mit Rehabeam und trage ihn als ersten König Judas ein. In der gegenüberliegenden Spalte kann dann Jerobeam als erster König Israels verzeichnet werden (1. Kö. 12,20). Nun musst du dich durch 1. und 2. Könige hindurcharbeiten und die jeweilige Regierungszeit angeben (ganz genau wirst du es nicht schaffen). Daraus wirst du ablesen können, wer in dem einen Reich gleichzeitig mit wem aus dem anderen Reich regierte. Am Ende des Südreichs lasse einen Platz für die siebzigjährige Gefangenschaft in Babylon, und dann noch Raum für die verschiedenen Rückwanderungen unter Esra und Nehemia. Wenn du diese Geschichtsleiste aufhebst, kannst du bei der Lektüre der Propheten immer ablesen, wann der jeweilige Prophet seinen Auftrag zu erfüllen hatte.
Die poetischen Bücher
Gott ist der grösste Dichter. Sein Wort ist voller Poesie. Dazu gehören gelegentliche Zitate in den geschichtlichen Büchern und ein grosser Teil der "Propheten". Selbst im Neuen Testament findet man Poesie, besonders in der Offenbarung. Aber es gibt fünf Bücher, die nach Form und Stil reine Dichtung sind. Dies sind Hiob, Psalmen, Sprüche, Prediger und das Hohelied.
Das Buch Hiob
Hiob ist ein als Drama gestaltetes langes Dichtwerk. Selbst viele Ungläubige bewundern die Tiefe der Gedanken und die Schönheit der Sprache. Dabei ist es gut zu wissen, dass Hiob höchstwahrscheinlich in der Zeit gelebt hat, die in 1. Mose 11 beschrieben wird - in der Zeit Tarahs, des Vaters Abrahams.
Die Hauptakteure in diesem Buch sind Gott, Hiob, der Teufel, Eliphas, Bildad, Zophar und Elihu.
Das Drama zerfällt in sechs Akte. Hiobs drei Freunde nehmen dabei reichlich breiten Raum ein, um darzulegen, Hiobs trauriger Zustand sei das Ergebnis seines sündigen Lebens. Sie hatten Recht, wenn sie allgemein behaupteten, Sünde führe zu Leiden, doch irrten sie sich, weil sie diesen Grundsatz auf Hiob anwendeten.
Wichtig ist hier, zwischen Geduld und Standhaftigkeit zu unterscheiden. Hiob war nicht wirklich geduldig, doch hielt er gewiss standhaft aus.
Das Buch löst das Problem, warum der Gerechte leidet, nicht auf. Gott selbst offenbart sich als Schöpfer und Erhalter, der unbedingtes Vertrauen verdient, einerlei, was uns im Leben zustossen mag.
Auch im Buch Hiob kannst du Christus finden, so zum Beispiel in 19,25:
Doch ich weiss : Mein Erlöser lebt; und als der Letzte wird er über dem Staub stehen.
Das Buch der Psalmen
Wir sollten die Psalmen zu allererst als wirkliche Darstellung der Erfahrungen der Schreiber betrachten; doch sind sie auch ein Spiegel der Erfahrungen des Volkes Israel.
Viele von ihnen schauen prophetisch auf den Messias. Solche Psalmen nennen wir Messianisch.
Kein Studium der Psalmen wäre ausreichend, wenn wir sie nicht auf die wechselnden Umstände unseres eigenen Lebens bezögen.
Versuche herauszufinden, wo es sich in den Psalmen um Dialoge handelt und wer die Sprecher sind. Nimm zum Beispiel den Psalm 102: In den Versen 1-11 spricht der Herr Jesus; in den Versen 12-15 Gott, der Vater, und in den Versen 16-22 möglicherweise der Heilige Geist, in den Versen 23-24a wieder der Herr Jesus, und in den Versen 24b-28 Gott, der Vater.
Manche Psalmen rufen den Zorn Gottes auf die Feinde herab. Sie werden "Rachepsalmen" genannt, weil sie einen Fluch enthalten. Eine Sprache, die Juden unter dem Gesetz gestattet war, passt nicht notwendigerweise zu Christen, die unter der Gnade leben. Immerhin, wenn wir beten: "Dein Reich komme", beten wir eigentlich um die Vernichtung der Feinde Gottes; denn bevor Christi Reich kommt, müssen Seine Feinde beseitigt sein.
In einigen Bibelausgaben (in der ursprünglichen hebräischen und z.B. in der Elberfelder oder der Schlachterbibel) werden die Überschriften als zum Psalm gehörig betrachtet und darum mit Vers 1 bezeichnet. Das bedeutet, dass alle folgenden Versnummern um eins höher sind als z. B. in der Lutherbibel.
Das Buch der Sprüche
Zunächst ist es gut zu wissen, was ein "Spruch" ist: eine Wahrheit oder Weisheit, die so komprimiert ausgedrückt ist, dass man sie sich leicht merken kann.
Die Hauptabsicht der "Sprüche" ist es, uns Weisheit zu lehren.
Durch die ersten neun Kapitel scheint sich ein Gedanke zu ziehen (zwei Frauen spielen die Hauptrolle), genauso in 16,1-11 (hier geht es um Leitung). In Kapitel 24 sollten wir die wiederholten Mahnungen beachten, etwas zu unterlassen. Auch die letzten beiden Kapitel gehören zusammen. Der grösste Teil des Restes besteht aus isolierten Sprüchen ohne erkennbaren Zusammenhang. Allerdings mag auch ihnen eine Ordnung zugrunde liegen, die uns verborgen ist. Diese Möglichkeit sollte man immer im Auge behalten, wenn man diesen Teil der Bibel liest.
Seit Jahrhunderten schon haben Gläubige täglich ein Kapitel aus den "Sprüchen" gelesen, hat doch dies Buch so viele Kapitel wie die Monate Tage haben. Und das immer wiederholte Lesen wird uns notwendigerweise immer tiefer in die Weisheiten dieses Buches und in ihre Bedeutung für unsere tägliche Lebensführung eindringen lassen.
Das Buch "Der Prediger"
Dies Buch ist wunderbar, aber gleichzeitig auch verwirrend, solange man nicht den richtigen Schlüssel entdeckt hat. Dieser Schlüssel heisst "unter der Sonne", und kommt 29-mal vor.
"Der Prediger" beschreibt Salomos Suche nach dem Sinn des Lebens unter der Sonne. Er versucht Erfüllung zu finden in Bildung, Reichtum, Vergnügen, Wein, Sex, Unterhaltung und was es sonst noch geben mag; aber er kommt zu dem enttäuschenden Schluss, dass nichts in dieser Welt das Herz des Menschen zufrieden stellen kann. Alles ist "eitel und ein Haschen nach Wind".
Gott wird in diesem Buch immer Elohim, nie aber Jahwe (der den Bund haltende Gott) genannt. Der Mensch kann von der Existenz Gottes (eines allmächtigen Wesens) aufgrund der Schöpfung wissen; doch Jahwe lernt man nur durch Offenbarung kennen.
Weil es sich in diesem Buch um menschliches Denken, fern von göttlicher Offenbarung handelt, sind einige Schlussfolgerungen richtig, andere halbrichtig, und andere stimmen überhaupt nicht. Das berührt allerdings nicht die Tatsache der Inspiration dieses Buches. Inspiration garantiert nicht die Richtigkeit dessen, was Satan sagt, auch nicht dessen, was der Mensch "unter der Sonne" von sich gibt.
"Das Hohelied" oder "Das Lied der Lieder"
Weil sich dies Lied im Alten Testament befindet, muss es von Israel handeln, nicht von der Kirche. Vielleicht kann man geistliche Vergleiche zur Liebe Christi zu Seiner Kirche ziehen; aber dies ist nicht die eigentliche Botschaft dieses Bibelbuches.
Der Schlüssel findet sich dort dreimal: "Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, …Weckt nicht, stört nicht auf die Liebe, bis es ihr (selber) gefällt!" (2,7; 3,5; 8,4).
Das Lied ist ein Protest gegen eheliche Untreue. Israel war mit dem Herrn verheiratet, doch war es untreu geworden und den Götzen nachgelaufen. Die Hauptakteure sind Sulamith, die Töchter Jerusalems, Salomo und ein ungenannter Hirte.4 Wenn Salomo die Szene betritt, spricht alles von Luxus, königlicher Grossartigkeit. Tritt der Hirte als Liebhaber auf, ist alles ländlich und von pastoralem Charme.
Salomo versucht um Sulamith zu werben, damit er sie seinem Harem einverleibt. Doch sie lässt sich ganz beharrlich nicht auf seine Werbung ein. Dann tritt ihr Liebhaber im letzten Kapitel auf und macht seine Ansprüche auf sie geltend.
Die Propheten
Ein Prophet ist ein Sprecher oder ein Sprachrohr Gottes. Der Herr erweckt ihn in Zeiten der Sünde und des Abfalls, um seine Stimme gegen die zunehmenden Übel zu erheben und die Menschen zur Umkehr zu rufen, sie auf die Folgen ihrer Rebellion aufmerksam zu machen (besonders, dass sie in Gefangenschaft geraten werden), und ihnen Segen zu verheissen, wenn sie gehorchen (vor allem, dass sie aus ihrer Gefangenschaft befreit werden). Darum waren sie in erster Linie Mahner, danach erst Vorhersager kommender Ereignisse.
Die Propheten des Alten Testaments werden gewöhnlich eingeteilt in die Grossen Propheten: Jesaja, Jeremia (mit den Klageliedern), Hesekiel und die Kleinen Propheten: alle übrigen.
Dabei muss uns klar sein, dass die Bezeichnung Gross und Klein nicht Bedeutend und Unbedeutend heisst. So ist zum Beispiel Sacharja ein "kleiner Prophet" und hat doch sehr bedeutende Vorhersagen auf den Messias gemacht. Diese Ausdrücke beziehen sich nur auf die Länge ihrer Texte. Genau betrachtet war Daniel nicht ein zum Propheten Berufener, sondern ein Regierungsbeamter, der von Gott die Gabe der Prophetie erhalten hatte. In der hebräischen Bibel wird "Daniel" in die dritte Gruppe, zu den so genannten "Schriften" gerechnet.
Man könnte sie auch nach ihrem zeitlichen Auftreten einteilen.
Vor der babylonischen Gefangenschaft wirkten Jesaja, Jeremia, Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk und Zephanja. Man nennt sie auch Präexilische Propheten.
Während der Gefangenschaft arbeiteten Hesekiel und Daniel.
Die postexilischen, also die nach der Gefangenschaft wirkenden Propheten waren Haggai, Sa-charja und Maleachi.
Diese Reihenfolge kann man sich leicht merken: Die letzten drei Propheten des Alten Testaments schrieben nach dem Exil, Hesekiel und Daniel wirkten während des Exils, und alle anderen davor.
Einige arbeiteten in Israel, einige in Juda, einer - Jona - unter den Heiden, und einige unter Israeliten und Heiden. Hier sind kaum klare Linien zu ziehen, und die Einteilung wäre ziemlich ungenau.
Wenn du - wie vorhin vorgeschlagen - eine Graphik von dem geteilten Königreich angefertigt hast, könntest du jetzt die Propheten und ihre Dienstzeiten eintragen.
Bedeutende Namen in den Prophetenbüchern
Folgende Namen werden dir immer wieder begegnen:
Jerusalem - manchmal auch Zion genannt - ist die Hauptstadt Judas.
Samaria - die Hauptstadt von Israel.
Israel - wird manchmal für die zehn Nordstämme gebraucht, manchmal auch für das gesamte Volk. Hosea nennt das nördliche Königreich auch "Ephraim".
Assyrien - erbitterter und grausamer Feind Israels. Der "König des Nordens" regierte hier.
Ninive - die Hauptstadt Assyriens.
Syrien - eine weitere feindliche Nation.
Damaskus - die Hauptstadt Syriens, auch ein Stadtstaat, der mit Syrien verbunden war.
Ägypten - wurde vom "König des Südens" regiert.
Babylon, Babel, Chaldäa - oft wechselweise gebrauchte Namen der Hauptstadt und des Landes, in das Juda gefangengeführt wurde.
Zeitsprünge
Beim Studium der Propheten, die sich oft poetisch ausdrücken, musst du dich auf plötzliche Zeitsprünge gefasst machen. In einem Augenblick verkünden sie donnernd das kommende Gericht des Herrn (Joel 3,14-16), dann wechseln sie abrupt über zu den Herrlichkeiten des zukünftigen Reiches (Joel 3,17-18). Im gleichen Abschnitt können sie vom ersten Kommen des Messias (Jes. 52,4) zu Seinem zweiten Advent (Jes. 52,15) hinüberwechseln, und nichts als ein Semikolon steht dazwischen!
Der Tag des Herrn
Der "Tag des Herrn" ist kein Zeitabschnitt von 24 Stunden, sondern dauert Jahrhunderte. Im Alten Testament bezieht sich der Begriff auf alle Zeiten, in denen Gott die Feinde Seines Volkes demütigte oder Sein eigenes Volk bestrafte. Im Neuen Testament beginnt der Tag des Herrn mit der Entrückung und schliesst die Drangsalszeit ein, dazu das zweite Kommen des Herrn, das Tausendjährige Reich und den schliesslichen feurigen Untergang von Himmel und Erde.
Das Gesetz der doppelten Bedeutung
Es wäre zu wünschen, wenn du immer "das Gesetz der doppelten Bedeutung" zu erkennen suchtest. Dies bedeutet: Eine Weissagung kann eine frühe, teilweise Erfüllung haben, und nachher erst die vollständige. Das klassische Beispiel ist Joels Prophetie in 2,28-32. Sie wurde teilweise zu Pfingsten erfüllt, als der Heilige Geist über die Schar der an ihren Messias glaubenden Juden ausgegossen wurde; doch wird sie erst völlig beim zweiten Wiederkommen Christi erfüllt, wenn Er den Heiligen Geist über alles Fleisch ausgiessen wird.
Falsche Propheten
Ausser den Propheten Gottes gibt es auch falsche Propheten. Sie verkündigen ausnahmslos Frieden und Wohlstand gerade in Zeiten zunehmender Sünde und Rebellion. Die Zeiten haben sich nicht geändert!
Fortsetzung: Das Neue Testament
Autor: William Mac Donald
Quelle: Effektives Bibelstudium