Segen durch Leid
Jakob – und was ein neuer Name bedeuten kann
Manche Leute haben die Vorstellung: «Wenn ich mit Gott lebe, wird es mir bestimmt nicht schlecht gehen.» Doch die Bibel ist voll von Menschen, die ernsthaft mit Gott leben und eine ungerechte Situation nach der anderen erleben.
So muss es auch Jakob empfunden haben, als er seine geliebte Rahel verliert (1.Mose, Kapitel 35, Verse 16-21). Da sie während der Geburt ihres zweiten Sohnes stirbt, gibt sie ihm vorher den Namen Benoni, was «Schmerzenskind» bedeutet. Ein weiteres Beispiel ist Noomi, die sich selbst in Mara («die Bittere») umbenennt, als sie ihren Ehemann und beide Söhne hintereinander verliert (Ruth, Kapitel 1, Vers 20). Sie ändert ihre Einstellung und ihre Identität aufgrund dessen, was sie mit Gott erlebt, beziehungsweise nicht erlebt hat!
Die Entscheidung: Glückskind statt Schmerzenskind
Auch wir geben solchen Situationen einen Namen, zum Beispiel «Tiefpunkt unseres Lebens» oder «Schicksalsschlag». Oder andere geben Ihnen negative Namen. Jakob hat nach dem Tod seiner Frau zwei Möglichkeiten, wie er weiterleben kann – und entscheidet sich dafür, das Baby von nun an Benjamin zu nennen, was «Glückskind» bedeutet.
Dieses Umbenennen von Namen und Situationen ist ein geistliches Prinzip, das Jakob in seinem Leben oft angewandt hat:
1. Beim Kampf mit dem Engel (1.Mose, Kapitel 32, Verse 23-33): Jakob will immer noch gesegnet werden. Auf die Frage des Engels «Wie heisst du?», antwortet er: «Jakob», das bedeutet «Trickser». Doch Gott gibt ihm den neuen Namen: Israel, das heisst «Gotteskämpfer». Jeder von uns ist auf irgendeine Art Jakob, also ein Fersenhalter oder Trickser. Jesus ist dafür gestorben, dass auch Sie Israel werden können, ein Kind Gottes.
2. Nach dem Kampf mit dem Engel (1.Mose, Kapitel 32, Vers 31): Nach dem Kampf gibt Jakob dem Ort einen neuen Namen: Pnuël, das bedeutet «Angesicht Gottes». Für ihn bleibt dieses Gefecht also sehr positiv in Erinnerung! Nach jedem Kampf, den Sie durchstehen müssen, können Sie sich anschliessend entscheiden: Sehen Sie ihn destruktiv oder konstruktiv? Führt Sie das Erlebte von Gott weg in die Verbitterung – oder nutzen Sie die Chance, Ihr Leben erneut auf Gott zu fokussieren?
3. Nach der ersten Begegnung mit Gott (1.Mose, Kapitel 28, Vers 19): Jakob benennt Lus um in Bethel («Haus Gottes»), nachdem Gott ihm dort im Schlaf begegnet ist. Vorher war es ein ganz gewöhnlicher Ort. Lus steht für Ihren Alltag, in den Gott hineinkommen möchte. Erlauben Sie ihm, auch Ihnen zu begegnen und Ihren Alltag in ein Haus Gottes zu verwandeln?
4. Beim Tod von Rahel (1.Mose, Kapitel 35, Verse 18-21): Auch für Jakob bedeutete der Segen Gottes lange Zeit nur «Es geht mir gut». Doch als Rahel stirbt und er seinen neugeborenen Sohn von Benoni in Benjamin umbenennt, entscheidet er sich – mitten im Leid – gegen die Verbitterung. Es heisst in Vers 20: «Jakob stellte einen Grabstein auf», aber in Vers 21: «Und Israel zog weiter». Der Identitätstausch ist vollzogen, und aus Jakob ist endgültig Israel geworden.
Auch Sie können leidvolle Lebenssituationen als «Jakob» zu Grabe tragen und dann als «Israel» weiterziehen! Die grösste Macht, die wir als Christen haben, ist das Kreuz, an dem Jesus gestorben ist und wo wir alles eintauschen können.
Tipp zur Umsetzung
Nehmen Sie sich Zeit, Gottes Verheissung in Jeremia, Kapitel 29, Verse 11-13 für sich persönlich zu lesen. Jesus möchte Ihnen helfen, die Umbenennung von «Jakob» in «Israel» auch in Ihrem Alltag wahr werden zu lassen. Selbst wenn Sie meinen, Sie schaffen den Schritt noch nicht – er geht ihn mit Ihnen.
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Autor: Frauke und Tobias Teichen
Quelle: Livenet / ICF München