Fontis-Verleger Klenk

«Schwarzbrot und Brückenbücher»

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Dominik Klenk (Bild: David Gysel)
Seit Oktober 2012 ist Dominik Klenk (53) Verlagsleiter und Geschäftsführer der Fontis AG. Der Ex-Handballprofi arbeitete viele Jahre als Journalist und war von 2002 bis 2012 Leiter und Prior der ökumenischen Kommunität «Offensive Junger Christen».

In einem Gespräch mit dem Wochenmagazin IDEA erklärt Dominik Klenk die Verlagsausrichtung. Fontis decke zwei Bereiche ab: «Wir machen einerseits Schwarzbrot für Christen und andererseits Brückenbücher für Nichtchristen. Bei Letzterem geht es um Bücher, die für jedermann interessant sein können.»

Auch katholische Autoren

Unter der Leitung von Dominik Klenk ist der Basler Verlag wieder stärker in die Zeitgeistkritik eingestiegen. Klenk im IDEA-Interview: «Die Themen wurden philosophisch tiefer und anspruchsvoller.» Inzwischen bringe Fontis auch Bücher katholischer Autoren heraus. Es gehe darum, «christuszentrierte Autoren zu finden, die den besten Stoff aus den besten Quellen für die Leser bereitstellen».

Denominationen verschwimmen

Die Theologie spielt bei Fontis, der die Bibelübersetzung «Hoffnung für alle» verlegt, eine wesentliche Rolle. Die 2016 erfolgte Fusion des pietistisch geprägten Fontis-Verlags mit dem pfingstlich ausgerichteten Asaph-Verlag gelang, weil man sich auf das Wesentliche besonnen habe, sagt Klenk. «Jesus Christus verbindet uns. Er ist der grösste gemeinsame Nenner.»

Und er ergänzt, dass Kategorien wie pietistisch, baptistisch, pfingstlerisch oder katholisch immer weniger von Bedeutung sind. «Zentrale Kategorien sind die Fragen: Hast du eine Beziehung mit Jesus? Gehst du mit offenen Augen durch diese Welt und siehst, dass diese Welt einen Erlöser braucht? Dass du selber einen Erlöser brauchst?»

Orientierung jenseits des Zeitgeists

Dominik Klenk ortet in der Bevölkerung wie auch unter den Christen einen «massiven geistigen und geistlichen Substanzverlust». Die Nichtchristen hätten in der vorletzten Generation noch die Klassiker gelesen, heute schauten sie Netflix und die Christen genauso. Die Wahrnehmung sei heute stärker am Zeitgeist orientiert. «Aber was orientiert uns jenseits des Zeitgeists?», fragt Dominik Klenk.

Und er stellt Fragen: «Sind wir noch geübt darin, die Landkarte sprich die Bibel zu lesen? Sind wir noch geübt darin, den Kompass zu benutzen, sprich mit Gott darüber zu reden, welchen Weg wir gehen sollen? Sind wir noch mutig genug, neue Wege auszuprobieren, wenn sich altbewährte Wege als fruchtlos erweisen? Man kann nämlich auch dadurch vom rechten Weg abkommen, indem man zu lange gerade­aus läuft!»

Aus Brunnen wurde Fontis

Vor 100 Jahren wurde der Brunnen Verlag Basel gegründet. Er war ursprünglich der Zwilling des gleichnamigen deutschen Verlags in Giessen. Beide Verlage waren damals Teil der Pilgermission St. Chrischona, später Chrischona International. Seit der Auflösung dieses Dachverbandes 2019 arbeitet der Verlag in selbständiger Trägerschaft als Fontis AG. Bereits 2014 trat der Verlag unter dem neuen Label Fontis auf und fusionierte 2016 mit dem Asaph-Verlag in Kreuzlingen und mit dem Asaph-Verlag in Lüdenscheid (Deutschland).

Mit der Übernahme der Ladenkette «Bibelpanorama» im Jahr 1998 weitete der Verlag seine buchhändlerische Tätigkeit in der Schweiz aus und führt heute acht Filialen sowie eine Verlagsauslieferung mit 50'000 lieferbaren Titeln. Im eigenen Portfolio hat Fontis rund 300 Bücher von etwa 100 Autorinnen und Autoren. Der Verlag veröffentlicht 25 Neuerscheinungen pro Jahr. Mit über drei Millionen Exemplaren ist die Bibelübersetzung «Hoffnung für alle» das meistverkaufte Verlagsprodukt. Fontis zählt insgesamt 75 Mitarbeiter an den Standorten in der Schweiz und in Deutschland.

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Datum: 27.11.2021
Autor: David Gysel
Quelle: IDEA Schweiz

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