Rodney-Browne und andere
USA: Streit um Sicherheit und Gottesdienste
An verschiedenen Orten in den USA liegen
Behörden und Kirchen im Streit, ob und in welchem Mass Gottesdienste in
Corona-Zeiten stattfinden dürfen. Behörden geht es um die öffentliche
Sicherheit, Kirchen kämpfen für die Religionsfreiheit.
Richter gegen Gouverneur
Im Bundesstaat North Carolina hat ein Bundesrichter die Anweisungen von Gouverneur Roy Cooper vorübergehend als ungültig erklärt. Unter anderem hatte der Gouverneur im Rahmen seiner Sicherheitsmassnahmen verlangt, dass Gottesdienste «im Freien stattfinden sollen, ausser es ist unmöglich». Eine Baptistenkirche hatte dagegen geklagt – wiederum mit Berufung auf die verfassungsmässige Religionsfreiheit – und der Bundesrichter gab ihr Recht.
Gouverneur Cooper erklärte, er sei mit dem Urteilsspruch nicht einverstanden, werde aber keinen Einspruch erheben. «Wir wollen nicht, dass grössere Treffen Hotspots für den Virus und unsere Gesundheit werden», erklärte sein Pressesprecher. «Wir bitten religiöse Versammlungen und ihre Leiter dringend, freiwillig den Leitlinien für die öffentliche Gesundheit zu folgen und ihre Mitglieder in Sicherheit zu halten.»
Dr. David Gibbs, Gründer der Organisation «Christian Law Association», die Kirchen in solchen Fällen juristisch berät und vertritt, erklärte: «Wir haben die Möglichkeit, unsere Kirchen in Sicherheit zu öffnen, mit höheren Sicherheitsstandards als man es von uns verlangt.»
Weitere Bundesstaaten
In Oregon hat ebenfalls ein Richter die Anordnungen der demokratischen Gouverneurin Kate Brown über den Haufen geworfen, die den Lockdown weiter verlängern wollte. Dies, nachdem zehn Kirchen im ganzen Bundesstaat argumentiert hatten, dass die strengen staatlichen Regeln über Social Distancing gegen die Konstitution verstossen. Richter Matthew Shirtcliff argumentierte in einer siebenseitigen Begründung, dass der Schaden für die Bewohner von Oregon durch ein strenges Lockdown grösser sei als die Gefahren, die vom Coronavirus ausgehen.
Auch in Wisconsin erklärte das oberste Gericht die Anweisungen von Gouverneur Tony Evers für ungültig, der die strengen Ausgangsregeln für einen weiteren Monat verlängert hatte.
Die Spannungen in den USA spiegeln nicht zuletzt das politische Rechts-Links-Schema: Links (demokratisch) wird die Verantwortung des Staates betont, während auf der rechten Seite Republikaner die Freiheit und Verantwortung des Einzelnen hochhalten.
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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Tampa Bay Times / CBN News