Erich Metaxas zieht Vergleich
Auf die Seuche zulaufen: Christen und Ebola
Zwischen 250 und 270 n. Chr. suchte eine furchtbare Seuche, wahrscheinlich Masern oder Pocken, das römische Reich heim. Auf ihrem Höhepunkt starben allein in Rom jeden Tag 5'000 Menschen. Bestseller-Autor Erich Metaxas über das Verhalten von Christen damals und heute.
Candida Moss, Professor in Notre Dame, bemerkt: «Eine Epidemie, die wie das Ende der Welt schien, begünstigte in Wirklichkeit die Ausbreitung des Christentums» Durch ihre Handlungen angesichts des möglichen Todes demonstrierten Christen ihren Nachbarn, dass «Christsein etwas ist, für das es sich zu sterben lohnt»
Dieses Zeugnis kam mir in den Sinn, nachdem ich neulich ein Radiointerview hörte. Gastgeber Robert Siegel interviewte Stephen Rowden, der sich freiwillig zu einem Einsatz mit «Ärzte ohne Grenzen» in Monrovia (Liberia) gemeldet hatte. Rowdens Aufgabe war, die Teams zu leiten, die die Ebola-Opfer einsammelten. Da Kontakt mit an Ebola Gestorbenen die Hauptquelle der Ansteckung ist, lebten Rowden und sein Team mit dem ständigen Risiko, selber Opfer zu werden. Auch sonst kostete der Einsatz enorme Kräfte. Rowden erinnert sich, wie er in ein Haus kam und ein totes vierjähriges Kind fand, das von seiner Familie verlassen worden war. Mit typischen englischen Understatement erzählte er: «Das war ein sehr trauriger Fall»
Als er daraufhin gefragt wurde, ob er ein religiöser Mensch sei, antwortete Rowden: «Ja. Ich bin ein praktizierender Christ. Und der Glaube und die Unterstützung meiner Familie haben mir die Kraft zu diesem Einsatz gegeben»
Verwirrend
Fast 18 Jahrhunderte nach der Seuche unter Cyprian veranlasst der christliche Glaube immer noch Menschen dazu, auf die Seuche zuzulaufen, wenn die meisten anderen weglaufen. Und heute wie damals verwirrt dieses Verhalten die Kritiker des Christentums. Ein kürzlicher Artikel in einem US-Magazin anerkannte, dass viele der Menschen, die in Westafrika Ebola bekämpfen, christliche Missionare sind.Der Autor Brian Palmer gab zu, dass er «bei christlicher Medizin kein gutes Gefühl habe», obwohl er nicht genau sagen konnte, warum. Er wusste, dass er nicht so denken sollte, aber es sei halt so. Ein Kommentar in der New York Times vermutete, dass die negativen Gefühle von Palmer «seine atheistische und wissenschaftliche Weltanschauung erschütterten» Nach dieser Weltanschauung gehöre «Menschen helfen in die Hände des Staates und säkularer Organisationen»
Aber die Realität ist anders. Palmer sieht wie der Kaiser Julian im vierten Jahrhundert, dass «diese respektlosen Galiläer nicht nur ihren eigenen Leuten helfen, sondern auch unseren»
Das kann schon mal eine Weltanschauung durcheinanderbringen.
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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch / Christian Post