Tschetschenische Söldner

Ein «heiliger Krieg» von Muslimen und Orthodoxen

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Eine Moschee in Tschetschenien (Bild: Unsplash)
Putin-Söldner, die gegen die Fabrik Azowstahl anrennen, machen sich mit dem Kampflied «Göttliche Armee» Mut. Doch ihr Gott heisst Allah. Denn die Russen setzen gegen ihre ukrainischen Glaubensgeschwister gezielt muslimische Tschetschenen ein.

Dieses ursprünglich christliche Bergvolk im Kaukasus wurde erst im 18. Jahrhundert spät, doch dafür umso gründlicher, islamisiert. Bis in die jüngste Vergangenheit kämpfte es dann für seine Freiheit, zunehmend aber auch im Namen eines immer radikaleren Islams, gegen die Russen.

Skrupellose muslimische Hilfstruppen

Erst zuletzt gelang es Wladimir Putin, in Tschetschenien einen willfährigen Statthalter einzusetzen: Ramsan Kadyrow. Nun erweist er dem Kreml-Zaren seine Dankbarkeit mit der Stellung von Hilfstruppen im Ukrainekrieg. Es ist die Rede von über 10'000 elitären Soldaten. Sie seien «hochprofessionell», was im Moskauer Militärjargon einfach «skrupellos» bedeutet. Dem Ruf von Kadyrow als «Putins Bluthund und Folterknecht» werden auch sie als brutale Jäger nach Kriegsbeute voll gerecht. Dazu zählen sie auch Frauen und Mädchen: Opfer himmelschreiender Lustmorde.

Von einer Gräueltat zur anderen versammeln sich die Tschetschenen beim islamischem Gebet. Das Töten ukrainischer Christen als «Ungläubige» passt ganz ins Denken dieser Fundamentalisten. Auf die andere Frage, ob sie denn für einen erklärten – wenn auch nur angeblichen – orthodoxen Christen wie Putin kämpfen dürften, hat ihr höchster Geistlicher schon geantwortet: Es sei nicht nur erlaubt, sondern sogar «heiliger Krieg», mit Christen ins Feld zu ziehen, wenn es der Sache des Islam diene.

Zweck heiligt die Mittel

Grossmufti Salah Mirsajew beruft sich darauf, dass schon in der muslimischen Gründerzeit Gefährten von Mohammed an der Seite einer äthiopischen Armee unter christlichem Kommando Krieg geführt hätten. So kämpften in der Ukraine die islamischen Tschetschenen für den Koran und seinen Propheten. Wer dabei falle, dürfe als Muslim-Märtyrer mit Allahs siebtem Himmel rechnen. Auch Äthiopier stehen heute mit Russen und Tschetschenen in einer Reihe an der ukrainischen Front.

Sie werden in den äthiopischen Hungergebieten genauso angeworben, wie auch sonst in Afrika, wo die russische Orthodoxie Kleriker anderer Kirchen abwirbt. Zügellos wie Tschetschenen und andere Hilfstruppen sind auch die sibirischen Burjäten. Zwar dienen sie offiziell in der russischen Armee. Sie erhalten jedoch nicht genügend zu Essen, keine klaren Befehle, und haben nur schlechte Ausrüstung. Dafür revanchieren sie sich beim Beutemachen und liefern sich dabei sogar mit tschetschenischen Plünderern Gefechte.

Brutale Kriegspropaganda aus der Schweiz

Während die Männer in der Ukraine für Allah und Putin kämpfen, werden tschetschenische «Flüchtlings»-Frauen propagandistisch aktiv. Auch in der Schweiz, wie Menschenrechtlerin Zainap Gaschaeva  bestätigt. Sie rufen in sozialen Medien zum «Abschlachten» der Ukrainer auf. Eine «Fatima» verspricht, dass «Kadyrow-Tschetschenen und Russen diese ukrainischen Schweine zerschlagen und vernichten werden!» Gaschaeva leitet die NGO «Echo of War» und wurde in Bern mit dem Somazzi-Preis gegen Hass im Internet ausgezeichnet.

Brutalisierung schon in der Ausbildung

Plünderungen, sexuelle Gewalt und Zivilistenmorde sind aber nicht nur das Werk von Putins muslimischen Hilfstruppen. Wie es die «Union der Soldatenmütter Russlands» beurteilt, stellte die einjährige Wehrpflicht  bei den Regierungstruppen schon in Friedenszeiten eine «gnadenlose» Erfahrung dar. Das System der «Dedowtschina» liess den «Ded» (Grossvater) genannten Ausbildnern volle Freiheit beim Ausrauben, Demütigen, Misshandeln und Vergewaltigen der jungen Rekruten.

Vor Kriegsbeginn in der Ukraine wurde es den «Soldatenmüttern» allerdings untersagt, sich über diese regelrechte «Schule der Gewalt» Informationen zu beschaffen und diese zu veröffentlichen. Besonders bei Fällen, in denen Rekruten von ihren Vorgesetzten erpresst oder zu privater Sklavenarbeit gezwungen wurden. Da zudem auch die primitivste medizinische Versorgung fehlt, kamen schon in Friedenszeiten tausende russische Soldaten ums Leben oder begingen aus Verzweiflung Selbstmord.

Als «Krieger des Lichts» verklärt

So also ist es um Putins Truppen bestellt, die angeblich in die Ukraine geschickt werden, um «westliche Dekadenz, Unzucht und Nazi-Gesinnung» zu bekämpfen. Keine Spur von der Behauptung des Moskauer Patriarchats, die besagt: «Der russische Soldat ist heute ein Krieger des Lichts, der für die Bewahrung der Orthodoxie und Russlands als solches kämpft, er ist buchstäblich ein Kämpfer des himmlischen Heeres, in dessen Rücken die Heerscharen der Engel unter der Führung von Erzengel Michael stehen!»

Zum Thema:
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Datum: 09.05.2022
Autor: Heinz Gstrein
Quelle: Livenet

Kommentare

Ich frage mich, Herr Gstrein, ob Sie sich nicht selber zu Propagandazwecken instrumentalisieren lassen. Sie erwecken den Eindruck, dass die Russen die 'Bösen' sind, die wir, selbstverständlich als die 'Guten', bekämpfen müssten. Ganz auf der Linie der grossen Medienhäuser des Westens. Ich für meinen Teil bin da etwas vorsichtiger, da der Krieg auch auf der medialen Ebene geführt wird. Nicht umsonst gibt es den Spruch: Im Krieg stirbt als allererstes die Wahrheit. Die Hintergründe des Krieges sind für alle zugänglich, die sich gründlicher informieren wollen. Wir Christen sollten helfen, dass die Konfliktparteien zu guten Lösungen kommen, statt zu Dämonisieren!

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