Israels Raketenabwehr

Deutschland denkt über Kauf von «Iron Dome» nach

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Radarsystem von «Iron Dome» (Bild: Wikimedia)
«Die Union will die Wunderwaffe der israelischen Armee nach Deutschland holen!» So berichtet die Presse über den Gedanken, das Raketen-Abwehrsystem «Iron Dome» zum Schutz des Luftraums der Bundesrepublik zu ordern.

Eine in Kaliningrad abgefeuerte «Iskander»-Rakete schlägt fünf Minuten später in Berlin ein. Und es gibt kein Schutzschild, berichtet «Bild». Eine Abwehrmöglichkeit wäre Israels Abwehr-System «Iron Dome» («Eisenkuppel»). Dieses bringt feindliche Geschosse noch in der Luft zur Explosion.

Florian Hahn, verteidigungspolitischer Sprecher der CDU, fordert «Iron Dome» für Berlin. «Wir müssen uns in der Luftverteidigung neu aufstellen. Die russische Exklave Kaliningrad platzt förmlich vor russischen konventionellen Raketen, die auf die NATO gerichtet sind.» Mit den gegenwärtigen Mitteln könne die Hauptstadt nicht gegen Raketenbeschuss geschützt werden.

«Gegen Hyperschallwaffen machtlos»

Angesichts einer möglichen Bedrohung durch Russland prüft die Bundesregierung gemäss der «Welt» die Errichtung eines Raketenschutzschildes über ganz Deutschland. Dies nach dem Vorbild des Luftabwehrsystem «Iron Dome», darüber wollen sich nun Verteidigungspolitiker in Israel informieren.

Gegenüber dem Redaktions­netzwerk Deutschland (RND) sagt Natogeneral a. D. Hans-Lothar Domröse: «In Israel funktioniert dieses Abwehrsystem gegen traditionelle Raketen seit Jahren hervorragend.» Doch wenn Russland Hyperschallwaffen einsetze, könne kein Schutzschirm der Welt etwas dagegen ausrichten.

Auch Arrow-3 im Gespräch

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken stellte sich gemäss dem Deutschlandfunk hinter die Pläne: Den Kauf eines Raketenschutzsystems für Deutschland zu prüfen, sei mit Blick auf die Sicherheitslage angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine «wichtig und richtig».

Ebenfalls ein Thema ist das israelische Arrow-3-System. Dieses ist in der Lage, Langstreckenraketen sehr hoch über der Erde, oberhalb der Atmosphäre, abzufangen. An drei Standorten würden hierfür laut «Bild am Sonntag» Flugkörper-Radarsysteme aufgestellt, die ihre Daten an den nationalen Gefechtsstand nach Uedem in Nordrhein-Westfalen senden. Im Ernstfall würde von einem der im Bundesgebiet verteilten Startgeräte eine «Arrow 3»-Rakete abgeschossen. Sie sollte die Angreiferrakete abfangen und zerstören. Die Radargeräte seien so leistungsstark, dass sie auch Polen, Rumänien oder das Baltikum abdecken könnten, hiess es.

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Datum: 29.03.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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