«Trendwende 2013»

Konsultation für Gemeindegründungen lernt von europäischen Modellen

Vor 6 Jahren entstand in Deutschland die «Konsultation für Gemeindegründung». Am Montag wurden in Frankfurt Zahlen und Fakten für Deutschland, Norwegen und Frankreich ausgewertet.

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Frankfurt am Main
Zweimal pro Jahr treffen sich Vertreter von praktisch allen deutschen Denominationen und mehreren Werken, die sich in der Gründung neuer Gemeinden engagieren – eine breite Allianz, die nach Aussage der Initianten «erstmalig und einmalig» ist und auf ein gemeinsames strategisches Ziel hinarbeitet. Am Montag trafen sich 32 Teilnehmer der Konsultation in Frankfurt zu ihrem Herbsttreffen.

«Wir stehen dafür ein, dass Deutschland mit einem Netz von lebendigen Gemeinden überzogen wird. Das bedeutet, dass neben den existierenden Tausende von neuen Gemeinden gegründet werden müssen – in alle gesellschaftlichen Gruppen und Schichten hinein.» Das sagte ein Vertreter der Konsultation, die sich in Deutschland als breit abgestützte «Lobby für Gemeindegründung» etabliert hat und sich als Katalysator versteht, Prozesse auszulösen und Synergien zu schaffen.

«Trendwende 2013» – das erste Symposium

Vom 6. – 8. Juni hatte die Konsultation in Stuttgart ein erstes öffentliches Symposium «Trendwende 2013» durchgeführt, an dem 120 Teilnehmer aus ca. 30 Organisationen und Werken an einer Schärfung des Bewusstseins für Gemeindegründung arbeiteten. Damit war die Konsultation für Gemeindegründung einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Sie hatte damit auch einen wichtigen Schritt in Richtung auf eine gemeinsame Gemeindegründungs-Vision getan. «Mein Vater hat immer für Erweckung gebetet – nach 'Trendwende' fing ich an, es zu glauben», sagte einer der Teilnehmer.

Von anderen Ländern lernen

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Trendwende 2013: Konferenz der Konsultation für Gemeindegründung in Deutschland
Eine wesentliche Rolle spielte in Stuttgart – wie auch jetzt am Treffen in Frankfurt – das Vorbild europäischer Länder, in denen eine nationale Vision und Strategie für Gemeindegründung existiert, die von praktisch allen Denominationen und Kirchen getragen wird. So hat sich die Kirche in Norwegen 1996 das Ziel gesetzt, in 10 Jahren 500 neue Gemeinden zu gründen. Wenn das Ziel auch nicht erreicht wurde, hat sich die Rate der Gemeindegründungen in dem Land mit 5 Millionen Einwohnern doch verdoppelt, und Einheit, gemeinsame Forschung, regelmässige Visionstreffen und gemeinsame Leiterausbildung sind in dem nordischen Land zum Standard geworden.

Frankreich: alle 9 Tage eine neue Gemeinde

Seit 2005 existiert in Frankreich der Dachverband «Conseil National des Evangéliques de France» (CNEF), in dem 70% der evangelischen Christen des Landes zusammengeschlossen sind. Aufbauend auf jahrelanger Forschung, hat sich der CNEF das Ziel «1:10'000» gesetzt: In Frankreich soll eine evangelische Gemeinde auf 10’000 Einwohner kommen, was eine Verdreifachung der bisherigen Gemeinden bedeutet. Als Folge wurden neue Studiengänge für Gemeindegründer eingerichtet. Nachdem noch vor kurzer Zeit die evangelischen Gemeinden in Frankreich als «wenig, klein und ohne grosse Vision» bezeichnet wurden, wird heute in Frankreich alle neun Tage eine neue Gemeinde gegründet.

Deutschland: gemeinsame Schritte

Von der Kraft und dem Optimismus solcher gemeinsamer nationalen Strategien will sich die Konsultation für Gemeindegründung in Deutschland inspirieren lassen. «Im vollen Wissen, dass Deutschland anders ist und eine eigene Tradition hat, wollen wir in den nächsten Jahren wesentliche Schritte auf eine gemeinsame Vision und Strategie der Gemeindegründung hin tun», sagte Erhard Michel vom Leitungsteam der Konsultation. Eine wesentliche Rolle komme einerseits der Forschung, andererseits neuen Modellen der Leiterausbildung zu. In Frankreich und Norwegen werden Gemeindegründer über weite Strecken gemeinsam und zentral ausgebildet.

In Deutschland ist die «Konsultation für Gemeindegründung» dabei, eine gemeinsame Plattform für Gemeindegründung im Land aufzubauen, damit strategische Ansätze besser vernetzt und erfolgreiche Modelle der Gemeindegründung besser bekannt werden. Ihr nächstes Treffen wird sie vom 5. – 6. März 2014 mit dem Theologen Heinz-Peter Hempelmann über die Sinus-Milieus durchführen.

Webseiten:
Konsultation für Gemeindegründung in Deutschland
DAWN Norwegen
Kampagne 1 : 10'000 in Frankreich

Zum Thema:
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Datum: 28.11.2013
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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