Gebet für Afghanistan
«Sie spüren, dass die Welt sie wieder einmal vergessen hat»
Seitdem die Taliban in Afghanistan wieder an der Macht sind und humanitäre Hilfe weitgehend ausgesetzt wurde, hat sich die Situation extrem verschlechtert. Jeden Tag nehmen sich Menschen aus Hunger das Leben. Ein afghanischer Christ bittet um Gebet.
Sieben Monate ist es her, dass die Taliban in Afghanistan die Macht erneut an sich gerissen und damit viele Einheimische unter Druck gesetzt haben. In den Schlagzeilen ist Afghanistan heute nicht mehr – und doch wird die Situation im Land immer schlimmer. Die Preise der Grundnahrungsmittel sind in der Zwischenzeit um 30 bis 50 Prozent angestiegen, laut Reliefweb war die Lebensmittelzufuhr von 95 Prozent der Bevölkerung Ende Januar unzureichend.
«Kinder werden verkauft»
Diese Situation vergrössert die Hoffnungslosigkeit der Menschen noch viel mehr. «Familien verkaufen ihre Kinder, um Essen für den Rest der Familienmitglieder zu besorgen. Es gibt keine Arbeitsplätze, die Menschen sind hoffnungslos», berichtet Pamir (Name geändert), ein Christ aus Afghanistan, der im Podcast OneVoice vom christlichen Dienst Prayercast über die aktuelle Situation berichtet. Jeden Tag gebe es drei bis vier Menschen, die sich aufgrund des Hungers das Leben nehmen. «Die Afghanen schreien, damit die Welt sie hört, aber sie spüren, dass die Welt sie wieder einmal vergessen hat.»
Gebet, auch für die Taliban
Pamir bittet deshalb um Gebet, auch wenn der Fokus der Welt aktuell auf anderen Ländern liegt. «Beten Sie für die Situation der Hungersnot», bittet Pamir eindringlich. Doch auch für seine Feinde bittet er um Gebet: «Beten Sie für die Taliban, damit Gott ihre steinernen Herzen aufbricht und die Taliban gebraucht, um unserem Land Frieden zu bringen. Für unseren Gott ist nichts unmöglich!»
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN