Gott bereitete den Moment vor

«Ich ging gestärkt aus dieser Erfahrung heraus»

Zoom
Kathrin Klein (Bild: Livenet)
Kathrin Klein nahm an einem evangelistischen Einsatz Teil. Ängste bestätigten sich nicht. Nun ermutigt die Tourismusfachfrau und Reisebloggerin alle, die den Wunsch verspüren, einen Einsatz zu machen.

Kathrin Klein, Sie haben bei einem evangelistischen Einsatz mitgemacht, wie hat dieser ausgesehen?
Kathrin Klein:
Auf der Livenet-Homepage wurde dazu eingeladen, die Hope-Zeitung in Bern zu verteilen. Ich hatte gerade Zeit und habe mich spontan dazu entschieden, teilzunehmen. Beim Verteilen durften wird den Menschen von unserer eigenen Hoffnung in Jesus erzählen und die Interaktionen dazu nutzen, um das Evangelium zu verkünden.

Es war für Sie einer der ersten Einsätze, wie haben Sie diesen erlebt?
Es war für mich der zweite Einsatz auf der Strasse. Die Zeitung hat extrem geholfen, den ersten Schritt auf die Leute zu machen und so ein Gespräch aufzubauen. Ich habe den Einsatz als sehr positiv erlebt, und er war für mich motivierend, um weiterhin auf die Strasse zu gehen.

Können Sie die eine oder andere Begegnung kurz schildern?
Für den Einsatz war eine Stunde eingeplant. Als wir das Gebäude vom Hauptbahnhof verlassen haben, gingen wir als erstes auf die Menschen zu, die am Strassenrand sassen und sehr hoffnungslos aussahen. Beim ersten Mann, dem ich eine Zeitung in die Hand gedrückt habe, blieb ich tatsächlich die ganze Stunde sitzen. Auf meine Frage, ob er Hoffnung in seinem Leben habe, hat er nach einem entmutigten Verneinen mir die Gegenfrage gestellt, ob denn ich Hoffnung habe. Und so konnte ich direkt mein eigenes Zeugnis erzählen, ihm das Evangelium erklären und für ihn beten. Es war richtig berührend, wie offen und dankbar er für das Gespräch war. Das Witzige ist, dass ich am Morgen vor dem Einsatz Gott darum gebeten habe, mir eine Stelle in der Bibel zu zeigen, die ich für den Einsatz präsent haben sollte. Er hat mich zum Gleichnis vom verlorenen Schaf geführt. Im Nachhinein verstehe ich, dass er mir sagen wollte, dass ich mir Zeit für die eine Person nehmen sollte.

Was hat Sie beim Einsatz besonders berührt?
Ich war nach dem Einsatz von einer so überwältigenden Dankbarkeit berührt, dass Gott mich gerade gebraucht hat. Auf meiner Heimreise konnte ich nicht mehr aufhören zu grinsen und ihn dafür zu loben, was ich gerade erleben durfte.

Was ist Ihr Herzensanliegen?
Mein Anliegen ist es, dass der Leib Christi zusammen als Einheit arbeitet und aus den Kirchengebäuden rauskommt und dem Missionsbefehl nachkommt. Ich sehne mich nach einer Kirche, die kompromisslose Nachfolge lebt und dass Evangelisation ein Lebensstil ist und nicht auf einen Anlass reduziert wird. Mein Wunsch ist es, dass wir als Christen Jesus mit einer Leidenschaft nachfolgen, die in uns für jeden sichtbar ist und wir, wo auch immer wir hingehen, ein Licht für die Verlorenen sind. Ich musste in meinem eigenen Leben feststellen, dass ich selbst in Bequemlichkeit und Ungehorsam gegenüber dem Missionsauftrag lebte und viel zu wenig vokal über meinen Glauben war. Seit ich die Entscheidung getroffen habe, das zu ändern, darf ich Gott erleben, wie noch nie zuvor und das wünsche ich mir für jeden Gläubigen.

Was empfehlen Sie anderen, die noch nie einen Einsatz gemacht haben, die aber daran interessiert wären?
Wenn ich diesen Einsatz rückblickend anschaue, darf ich feststellen, dass ich bloss das Werkzeug für Gott war, dass er gerade gebraucht hat. Ich durfte erleben, wie die Begegnung mit diesem Mann so perfekt vorbereitet war, wie ich sie niemals selbst hätte vorbereiten können. Gleichzeitig durfte ich erleben, wie Gott mir während des Gespräches die richtigen Worte für diesen Mann schenkte und mir relevante Bibelstellen in Erinnerung brachte. Für eine Person, die sich als eher schüchtern und zurückhaltend beschreiben würde, ist das ein kleines Wunder an sich selbst. Der Gedanke, dass es von mir nur den Gehorsam brauchte, zu gehen und er für den Rest sorgte, ist entlastend und gleichzeitig wunderschön.

Darum möchte ich jede Person, die den Wunsch verspürt, einen Einsatz zu machen, dazu ermutigen, den Schritt zu wagen und sich nicht von Zweifeln oder Ängsten zurückhalten zu lassen. Ich durfte selbst erfahren, dass die Ängste, die ich hatte, nicht bestätigt wurden und, im Gegenteil, ich schlussendlich sogar gestärkt aus dieser Erfahrung herausgegangen bin.

Zum Thema:
Tourismus-Angebote der Kirchen: «Touristen sind in den Ferien beson­ders offen für Spirituelles»
40 Tage Gebet & Fasten: Angst hat nicht das letzte Wort
«Reach Mallorca»: Einsatz bei Sonne, Sommer und Meer

Datum: 09.08.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

Write Comment

Please sign in or register to comment this article.
Login
Sign in using Facebook

Adressen

CGS ECS ICS