Menschenhandel

Einen Unterschied zu machen ist möglich

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Gallus Tannheimer und Beatrice Käufeler (Bild: zVg / Instantane)
Menschenhandel gehört zu den grössten Problemen unserer Zeit. Mit verschiedenen Projekten gelingt es der Christlichen Ostmission (COM) immer wieder, Opfer und Gefährdete aufzufangen und ihnen eine neue Perspektive zu ermöglichen.

Die Christliche Ostmission (COM) setzt sich mit verschiedenen Projekten gegen den Menschenhandel ein. Beatrice Käufeler, Projektleiterin bei der COM: «In Nepal haben wir zum Beispiel eine Anlaufstelle eröffnet für Opfer aus Tanzclubs. Denn in solchen werden viele junge Frauen sexuell oder als Arbeitskräfte ausgebeutet. Wir helfen ihnen beim Ausstieg.»

«In dieser Anlaufstelle können wir Frauen eine Ausbildung zur Coiffeuse- und Kosmetikerin anbieten», erklärt Gallus Tannheimer.

Aufrichten ist möglich

Es sei möglich, dass Menschen nach schwierigsten Situationen der Erniedrigung wieder aufgerichtet werden können, beobachtet Gallus Tannheimer. «An manchen Orten ermitteln heute sogar ehemalige Opfer. Sie kontrollieren zum Beispiel Personenwagen, Rikschas und Busse an Grenzübergängen auf verdächtige Personen, die dann gemeinsam mit der Polizei befragt werden. Sie entdecken Unstimmigkeiten.»

Beatrice Käufeler: «Wenn eine Person befreit wird, braucht es eine individuelle Begleitung. Uns ist der ganzheitliche Aspekt wichtig, zu spüren, was ein Opfer braucht. Es braucht meist eine langwierige, intensive Begleitarbeit. Und wir ermutigen dazu, die Täter zu belangen. Trotz traumatischen Erlebnissen können viele danach erfolgreich in die Gesellschaft integriert werden. Wir wollen den Betroffenen beistehen, bis sie auf eigenen Beinen stehen und innere Festigkeit haben.»

Würde erhalten

Viele Menschen, denen die COM – in Zusammenarbeit mit einheimischen Partnern – hilft, öffnen sich für den christlichen Glauben. Beatrice Käufeler: «Sie hatten oft keinen Wert in ihrem Umfeld erhalten und wurden all ihrer Würde beraubt. Wenn sie merken, dass Gott ihnen zuspricht, dass sie einen Wert haben, baut sie dies auf. Und dieser Zuspruch kommt nicht von irgendjemandem, sondern von Gott selbst.»

Die COM stellt fest, dass Ortschaften, die früher vom Kinderhandel lebten, «Orte, die wirklich dunkel waren», heute Bibelkreise beheimaten und Menschen Heilungen erleben.

In Mumbai sind unsere lokalen Partner immer wieder mit grauenhaften Zuständen konfrontiert. «Und da wachsen Kinder auf. Babys leben in den wüstesten Verschlägen, wo Ausbeutung geschieht. Bordellzimmer mit fünf bis sechs Betten werden im Schnitt von 50 bis 100 Männern täglich aufgesucht. Die Kinder, die dort leben, bekommen vieles mit.» Für solche Kinder hat die COM Schutzprojekte aufgebaut.

Viele Klicks bei Online-Kampagne

In Belarus führte die COM zusammen mit dem Weissrussischen Roten Kreuz eine Online-Kampagne durch. Gallus Tannheimer beobachtete: «Die Kampagne wurde über 150 Millionen Mal angeklickt. Eine breite Bevölkerungsschicht konnte so für die Thematik sensibilisiert werden.»

Es brauche jedoch einen langen Atem, um den Menschenhandel nachhaltig zu bekämpfen.

Zum Thema:
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«Botschaft an die Syndikate»: Vier Jahre undercover gegen Menschenhandel

Datum: 25.06.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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