Showdown in Einzelhaft
«Ich hasste mich und wollte mir das Leben nehmen»
Er hatte die Rasierklinge in der Hand und wollte sich hinter Gittern das Leben nehmen. Zuvor wollte der verurteilte Drogenschmuggler Clint Holmes aber noch kurz beten. Da geschah etwas Übernatürliches. Sein Leben veränderte sich für immer...Nachdem Clint Holmes drogensüchtig geworden war, wurde er von einer bewaffneten Gang dazu gezwungen, in einem Schiffscontainer zehn Tonnen Cannabis in sein Heimatland England zu schmuggeln. «Wir wissen, wo deine Familie lebt», drohten die Kriminellen.
Er war das älteste von fünf Kindern, die Familie lebte in einer Problemgegend in Nottingham. Als Teenager hatte er noch von einer Laufbahn als Fussballer geträumt, bis eine Knieverletzung dieses Ansinnen beendete.
Mit 13 begann er zu trinken und mit 16 war er Teil einer Gang wütender Hooligans. Er ertrug immer mehr Alkohol und so wechselte er zu Cannabis und anderen Drogen, die ihm das grössere «High» bescherten und Selbstvertrauen gaben.
In den Fängen des Netzwerks
Clint hielt sich mit mehreren Jobs über Wasser. Er lebte unter anderem in einer Notschlafstelle. Dort lerne er einen Chinesen kennen, der Verbindungen zu einem kriminellen Netzwerk hatte. Clint, drogensüchtig und mit zerbrochenen Beziehungen hinter sich, wurde Cannabis und pures Kokain angeboten. Im Gegenzug wurde von ihm gefordert, dass er für die Gang arbeitet. Diese wurde «mit Furcht und Paranoia geleitet», wie Clint später sagte.
Einer der nächsten Pläne war, vakuumverpacktes Cannabis in einem Container nach Grossbritannien zu schmuggeln, offiziell waren im Container einzig Kerzen.
Doch Zoll und Polizei hatten einen Tipp bekommen und so fand sich Clint plötzlich mit Handschallen gefesselt, nachdem die Polizei mit einem Hubschrauber ausgerückt war. Die vier Verdächtigen wurden von Polizeihunden beschnüffelt.
«Ich hasste mich selbst»
Clint Holmes wurde zu 5,5 Jahren Haft verurteilt. In den folgenden 13 Monaten erfuhr er «schreckliche Gewalt» im Gefängnis. Er sah, wie Insassen sich das Leben nahmen. Ein anderer Häftling versuchte, mit Clint über «Hoffnung in Gott» zu sprechen, doch Clint beschimpfte ihn nur.
Dann sah er, wie ein Mann übel abgeschlagen wurde, als die Wächter gegangen waren. Da bat Clint, dass er in Einzelhaft genommen wird, um der Gewalt zu entkommen. «Ich hasste mich selbst», erinnert er sich.
«Ich wollte mir das Leben nehmen»
«Ich sass da komplett im Dunkeln mit einer Rasierklinge – und ich plante mein Ende. Ich betete: 'Oh Gott…' Und obschon meine Augen geschlossen waren, merkte ich, wie die Zelle in intensives Licht getaucht wurde. Und ich spürte überall in mir tiefe Liebe. Ich wusste, dass dies Jesus war.»
Ein paar Tage später fragte der Geistliche im Gefängnis, ob jemand das Abendmahl feiern wolle. Clint wollte. Er begann, Jesus immer lieber zu gewinnen und in der Bibel zu lesen. Einzelne Passagen schrieb er ab, um sich besser an sie erinnern zu können.
Wende wird offensichtlich
Dem Gefängnis-Personal blieb sein Wandel nicht verborgen. Clint begann, in den Gefängnis-Gottesdiensten mitzuwirken und die Zahl der Besucher wuchs. Im Laufe der Zeit wurde er zum inoffiziellen Gefängnis-Pastor.
Als seine Strafe verbüsst war, engagierte er sich ausserhalb des Gefängnisses für die Gesellschaft. Die Christenheit brauche ein grösseres Herz für die Menschen. «Es gibt so viele Süchtige.» Inzwischen ist er glücklich verheiratet und arbeitet mit Strassenpastoren zusammen, um Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben, zu erreichen.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Network Norwich / Inspire Magazine