Dianne Derby
«Was mich ein Pearl-Harbor-Überlebender lehrte»
«Wir mussten die Bomben nur kurz ertragen», sagte der Pearl-Harbor-Überlebende Jim Downing. Die wahren Helden würden heute leben. Diese Worte klangen in der Journalistin Dianne Derby nach und veränderten sie völlig…
Eines Tages moderierte die Journalistin Dianne Derby in Colorado Springs ein Dinner, bei welchem Jim Downing, der damals zweitälteste Überlebende von Pearl Harbor, anwesend war. Sie interviewte ihn am Rande der Veranstaltung und fragte, wie es sei, ein Held zu sein. Er entgegnete: «Wir mussten die Bomben nur für eine kurze Zeit ertragen. Die Helden von heute müssen das jeden Tag aushalten.»
Dianne war fasziniert davon, wie Jim andere in den Vordergrund stellte. Die beiden trafen sich ein weiteres Mal und Jim fragte relativ direkt: «Dianne, wie ist deine Beziehung zu Jesus Christus?» Die Journalistin meinte: «Ich weiss, dass es Gott gibt, ich kenne ihn nur nicht.» Da fragte Jim: «Willst du den erfülltesten Menschen treffen, dem du begegnen kannst?» Sie bejahte und er sagte: «Du siehst ihn gerade an.»
Frieden ausgestrahlt
Jim war zu diesem Zeitpunkt 99 Jahre alt und er sah überglücklich aus. «Er strahlte diesen tiefen Frieden aus, über den ich mehr wissen wollte. Irgendwann fragte er: 'Wärst du interessiert, mit mir die Bibel zu studieren?' Und ich sagte sofort ja.»
Die beiden begannen, sich jeden Dienstag zu treffen. «Ich verliess diese Treffen immer mit einem Gefühl der absoluten Ruhe und fühlte mich durch Jims Anwesenheit und das Gespräch über die Bibel total erfrischt.»
Darüber hinaus erfuhr Dianne mehr über Jims Leben. «Als Pearl Harbor angegriffen wurde, frühstückte Jim gerade mit seiner Frau. Er hatte mit ein paar anderen Männern von Bord gehen dürfen, als wenig später die Bomben einschlugen.» Umgehend mussten alle Soldaten zurück auf ihre Schiffe.
«Jesus, ich sehe dich in ein paar Minuten»
Jim sprang an Bord und begann, mit Feuerwehrschläuchen Brände auf den Schiffen zu löschen. Keinesfalls durften die Treibstofftanks getroffen werden. «Er erzählte mir, dass er in diesen Momenten immer wieder sagte: 'Jesus, ich werde dich in ein paar Minuten sehen, ich werde dich in ein paar Minuten sehen…' Er war nicht verängstigt. Es ist bemerkenswert, dass er wusste, wohin er gehen würde, wenn er sterben würde.»
Die Bomben fielen immer wieder. Die Flugzeuge flogen so nahe, dass er die Augen der Piloten habe sehen können. Er löschte einen Brand um den anderen. Und er merkte sich die Namen der Gefallenen, damit er ihren Familien Briefe schreiben konnte, um ihnen zu sagen, dass sie in ihren letzten Momenten Helden gewesen seien. Dianne fand selbst durch ihn zum Glauben an Jesus Christus.
Zweihundert Diensttage
Sie begann, via Facebook über die Treffen zu berichten. «Ich dachte, dass ich diesen Mann nicht einfach egoistisch für mich behalten kann. Es gibt so viele Menschen, die mit ihm reden wollen. Sein Terminkalender war jeden Tag voll mit Veranstaltungen und Menschen, die ihn treffen wollten, die mit ihm über Pearl Harbor und über Jesus sprechen wollten. Und so begann ich, einige der wunderbaren Weisheiten von Jim über Facebook-Lives zu teilen, und es kam gut an.»
Daraus entstand schliesslich das Buch «Two hundred Tuesdays» («200 Dienstage»). Diese fünf Jahre seien voller Höhen und Tiefen gewesen, unter anderem ging sie durch eine schwierige Schwangerschaft und eine Nahtoderfahrung bei der Geburt ihrer Tochter Claire.
Jeden Tag mit Gebet beginnen
«Es fiel mir wirklich schwer, alles ruhiger zu nehmen, aber Jim lehrte mich, dass die Art und Weise, wie man seinen Tag beginnt und beendet, den Ton für alles angibt.» Das Festhalten an Jesus ist der Ausweg aus dem Leid, dem Schmerz, dem Schock und der Einsamkeit, die wir alle erleben, erklärt Dianne Derby.
«Jims Worte sprechen durch die Geschichten, die ich über ihn erzähle, viele Menschen in der ganzen Welt an. Zuhören war das, was er am liebsten tat. Er blieb bis spät in der Nacht auf, wenn ein College ihn bat, einen Vortrag zu halten, um anschliessend die Fragen der Studenten zu beantworten. Er sagte zu jeder Gelegenheit Ja, weil er wusste, dass dies eine Chance war, mehr Menschen zu Jesus zu bringen, ihnen das Gefühl zu geben, gehört und geliebt zu werden.»
Jim Downing starb im Jahr 2018 im Alter von 104 Jahren, im Alter von 102 Jahren und 176 Tagen hatte er selbst ein Buch verfasst, womit er laut dem Guinness Buch der Rekorde der älteste Autor überhaupt ist. Im Mai 2022 ist nun «Two hundred Tuesdays» erschienen.
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Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung : Jesus.ch