Buch von Alex Stebler

Darf die Evolutionstheorie hinterfragt werden?

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Alex Stebler (zVg)
Jahrzehnte lang als Lehrer tätig, brannte es dem Grenchner Alex Stebler unter den Nägeln, Mängel im offiziellen Lehrmittel zur Biologie aufzudecken. Anfangs Juli erschien sein Buch «Die Glaubenssätze im modernen Biologieunterricht».

Es provoziert und ist brisant, weil es den weltweit verbreiteten Absolutheitsanspruch der naturalistischen Evolutionslehre ins Wanken bringt; und die Diskussionsbasis schafft, ob denn auch andere Thesen und Lehrermeinungen Platz hätten, beziehungsweise überhaupt in Betracht gezogen werden könnten?

Dazu führte Alex Stebler eine Studie zu einigen offiziellen Biologielehrmitteln durch, in welchen der Schülerschaft ein einseitiges Welt- und Menschenbild systematisch gelehrt wird. Anhand von vielen Beispielen zeigt er auf, dass die Instrumentalisierung des Biologieunterrichts unweigerlich zu vielfältigen sachlichen Ungereimtheiten und Widersprüchen führt. Diese werden jedoch in der Schule nicht erwähnt oder gar kritisch diskutiert.

Der Autor ist der Überzeugung, dass es den pädagogischen Grundsätzen wie dem Lehrplan 21 widerspricht, in offiziellen Lehrmitteln eine bestimmte Ideologie zu favorisieren.

«Zufälle» mit Wahrscheinlichkeiten von 1:10130

Ein Hauptunterschied liegt im Ansatz, dass die Entstehung des Lebens einerseits mit einer Zielgerichtetheit, einem Zweck oder Plan gesehen wird – im Gegensatz dazu herrscht das Dogma: «Alles ist reiner Zufall.»

Alex Stebler bringt ein Beispiel: «Wie sollen beispielsweise die Schülerinnen und Schüler rational nachvollziehen, wie das Leben zufällig entstanden ist, wenn doch die Chance, dass ein winziges, 100-teiliges Protein spontan entsteht, bei 1:10130 liegt! Trotzdem wird ihnen zugemutet, das Unglaubliche schlicht und einfach zu glauben.»

Das Buch illustriert weiteres und zitiert auf Seite 53 die Autoren von «Linder-Biologie»: «Ist nämlich ein Protein aus 100 Aminosäuren aufgebaut, so ist in ihm eine Möglichkeit von 10130 verwirklicht. Zum Vergleich: Die Weltmeere tragen etwa 4x1046 Wassermoleküle in sich und das Weltall schätzungsweise 1080 Elementarteilchen.» Diesen Autoren sind diese Unwahrscheinlichkeiten zwar bewusst, dennoch rechnen sie damit und verbreiten sie auch so.

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Buchcover (Die Glaubenssätze im modernen Biologieunterricht)
Der Autor und Lehrer Alex Stebler veranschaulichte gegenüber Livenet weitere Aspekte seines Buches.

Wie kamen Sie auf diese spezielle Thematik?
Alex Stebler:
Seit mehr als 40 Jahren beschäftigt mich das Thema Schöpfung und Evolution. Als ausgesprochener «Kopfmensch» war ich auf der Suche nach der sogenannten «Wahrheit». Dies führte mich immer tiefer in den Bereich der Naturwissenschaft und später auch der Wissenschaftstheorie und der Philosophie. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen fand und finde ich absolut spannend und sehr lehrreich. Dabei wurde mir aber auch immer klarer, dass es sich bei der Auseinandersetzung zwischen Schöpfung und Evolution eben nicht um eine «spezielle», das heisst gesonderte Thematik handelt. Denn unser gesamtes Welt- und Menschenbild wird geprägt von der Antwort auf diese existenzielle Grundfrage. Eine Gesellschaft, die grösstenteils das materialistische Menschenbild angenommen hat, wird in Politik und Wirtschaft anders entscheiden, als eine Gesellschaft, welche die Unantastbarkeit der Würde des Menschen in ihrem Menschenbild noch zu verankern vermag.

Was ist zusammengefasst die Quintessenz des Buches?
Die Studie der untersuchten Biologielehrmittel zeigt an vielen Beispielen auf, dass die Ideologie des Naturalismus (der Glaube, dass die Materie sich selbst durch Zufall zum Leben organisiert hat) als Tatsache gelehrt wird. Dies bedeutet einen klaren Verstoss gegen die im Gesetz verankerte Glaubensfreiheit und gegen die erkenntnistheoretische Forderung des Lehrplans 21, nach welchem die Schülerschaft lernen muss, zwischen Fakt und Glaube (beziehungsweise Deutung) kategorisch zu unterscheiden. Da die Schülerinnen und Schüler gar Inhalte lernen müssen, die rational nicht mehr nachvollziehbar sind, stellen naturalistische Biologielehrmittel sogar den gesunden Menschenverstand in Frage! Wenn aber der moderne Biologieunterricht den gesunden Menschenverstand der materialistischen Ideologie unterstellt, kann von der vielgerühmten Selbstkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler keine Rede mehr sein.

…und ein Lösungsansatz dazu?
Bei meinem Buch handelt es sich um eine Studie. Das Ziel einer Studie besteht jedoch nicht darin, irgendwelche Lösungsansätze anzubieten, sondern einen Istzustand aufzuzeigen. Als Autor ist für mich wichtig, dass öffentlich wird, welch dreiste und irrationale Behauptungen naturalistische Biologielehrmittel ihrer jungen Leserschaft zumuten. Die Studie möchte Lehrkräften aufzeigen, dass auch die Evolutionslehre auf Grundannahmen basiert und deshalb nicht als Tatsache gelehrt werden darf. Andererseits möchte sie betroffenen Eltern ermutigend dokumentieren, dass sie den ideologischen Übergriffen nicht hilflos ausgeliefert sind; denn da die pädagogischen Verstösse doch einigermassen offensichtlich sind, kann diesen auf der Sachebene sehr wohl klar entgegengetreten werden.

Ihnen ist der christliche Glaube wichtig, hatten Sie ein spezielles Schlüsselerlebnis?
Nein, ich hatte kein religiöses Schlüsselerlebnis. Je mehr ich mich jedoch mit dem Thema Schöpfung und Evolution auseinandergesetzt habe, desto mehr hat dies meinen Glauben an einen liebenden Schöpfergott gestärkt.

Was ist Ihre Meinung zu den «Kreuzen im Schulzimmer»?
Das sogenannte christliche Abendland hat sich grösstenteils vom Christentum verabschiedet. Die Forderung, das Symbol des Kreuzes in unsere Schulstuben zurückzubringen, erachte ich als unrealistisch. Wenn aber im Namen der Neutralität christliche Symbole in unseren Schulstuben nichts mehr zu suchen haben, so gilt dies umso mehr für die ideologische Vereinnahmung gewisser offizieller Biologielehrmittel!

Zum Buch:
«Die Glaubenssätze im modernen Biologieunterricht»

Zum Thema:
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Datum: 01.09.2022
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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