Einheit bringt Wahrnehmung

Die Allianz Schaffhausen feiert jährlich im Stadttheater

Die Evangelische Allianz Schaffhausen und Umgebung lädt zu Jugendgottesdiensten und diversen Veranstaltungen. Die einzelnen Gemeinden leisten zudem Deutschkurse für Ausländer, Lebensmittelhilfe und vieles mehr. Livenet interviewte Samuel Walzer von der Evangelischen Allianz Schaffhausen.

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Samuel Walzer
Samuel Walzer, neun Gemeinden sind in der Evangelischen Allianz Schaffhausen und Umgebung mit dabei, können Sie die Allianz vorstellen?
Samuel Walzer:
Unsere Sektion besteht aus folgenden Freikirchen: Baptistengemeinde, Chrischona, EMK, Heilsarmee, ICF, Imanuel Gemeinde, Kirche des Nazareners, Pfimi und Salem life. Unter www.allianz-sh.ch haben wir einen gemeinsamen Internetauftritt. Der gemeinsame Auftritt beziehungsweise das Sichtbarmachen unserer Einheit gegen aussen ist uns auch im «physischen» Leben wichtig. So feiern wir jeweils am Bettag einen gemeinsamen Gottesdienst im St. Johann, der ältesten Kirche Schaffhausens, und im Januar im Stadttheater.

Als Leiter der vertretenen Kirchen treffen wir uns etwa alle zwei Monate für Planungssitzungen und Gebetstreffen. Viermal im Jahr findet ein Leiterfrühstück mit Gebet statt, zu welchem Christen in Leitungsfunktionen irgendwelcher Art – sei es in Kirche oder Wirtschaft – eingeladen sind. Während der Allianzgebetswoche veranstalten wir gewöhnlich drei Anlässe mit unterschiedlicher Ausrichtung. Unser Team besteht aus zehn Männern und drei Frauen. Nebst den offiziellen Sitzungen kommt es immer wieder auch zu spontanen Treffen in einem Café oder zum gemeinsamen Essen. So pflegen wir auch inoffiziell ein freundschaftliches Miteinander.

Wie wichtig ist die Allianz für den Gemeindestandort Schaffhausen?
In einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft, in welcher die Kirchen mehr und mehr unter Beschuss geraten, ist die Allianz eine hervorragende Möglichkeit, Einheit und Einigkeit zu zeigen. Durch das gemeinsame Miteinander weisen wir auf Christus hin, das grundlegende und verbindende Element unserer Beziehungen. In ihm sind wir versöhnt mit Gott und untereinander und durch ihn haben wir Frieden. Als Allianz haben wir ausserdem eine stärkere Stimme in der Öffentlichkeit, beziehungsweise werden wir anders wahr- und ernstgenommen. Ein weiterer Vorteil ist der gemeinsame Austausch, von welchem alle Kirchen profitieren. So besprachen wir vor kurzem zum Beispiel an einer Retraite unseren Umgang mit gesellschaftspolitischen Themen wie Homosexualität und Ehe für alle.

Was sind die bisherigen Highlights der Allianzarbeit?
2016 die Wow-God-Days für Jugendliche. Seither findet zweimal jährlich eine «Power Night» statt. 2017 erfolgte eine Israel-Erlebnisreise, veranstaltet von der Allianz SH. 2018 weihte der Stadtpräsident in einem feierlichen Akt in Schaffhausen eine Juden-Gedenktafel ein, welche auf Verbrechen am jüdischen Volk im 14. Jahrhundert hinweist und diese bedauert. 2019 waren wir rund 300 Christen, die im gleichen Zusammenhang mit einem «Marsch des Lebens» ein Zeichen der Freundschaft zu Israel setzten.

Welche Aktionen und Projekte sind als nächstes geplant?
Bereits läuft «Reach a Tourist». Touristen, zum Beispiel am Rheinfall, werden freundlich gegrüsst, erhalten Schokolade und eine multilinguale Postkarte mit evangelistischer Botschaft beziehungsweise einem Internetlink für Interessierte. Weiter ist als Allianz-Gospelchor ein einmaliges Projekt für 2021 geplant. Auch planen wir eine Beteiligung in irgendeiner Art an der «Schaffusia 20», einem Stadtfest, welches alle vier Jahre stattfindet. Aktuell laufen gerade die Abklärungen, ob wir in unserer Region die Musical-Evangelisationswoche «Life on Stage» durchführen wollen und können.

Was gibt die Allianz der Stadt Schaffhausen und der Region?
Weniger die Allianz als Ganzes, als vielmehr die einzelnen Allianzgemeinden mit ihren Schwerpunkten und Begabungen geben Deutschkurse für Ausländer, leisten Kinderarbeit im Quartier, sorgen für Lebensmittelabgabe für Bedürftige, bieten Kontaktkaffee mit Gebetsangebot und so weiter.

Wie offen sind die Menschen in der Region für den christlichen Glauben?
Wohl wie vielerorts: manche sehr offen, manche gar nicht, manche zwar spirituell, aber nicht am christlichen Glauben interessiert…

Welche Früchte entstehen durch das Miteinander der Gemeinden?
Christen der verschiedenen Kirchen kennen einander immer besser. Es gibt gegenseitige Vernetzungen untereinander und koordinierte Interessensgruppen, wie zum Beispiel eine Band, die monatlich im Gefängnis singen geht. Bei grösseren Projekten oder Anlässen einzelner Gemeinden – zum Beispiel öffentliches Kerzenziehen, Ostergarten – helfen Christen aus anderen Gemeinden wie selbstverständlich mit. In einem Gemeindegebäude befindet sich ein Gebetsraum, in welchem jeden Freitag ein Allianzgebet stattfindet.

Zum Thema:
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Datum: 19.10.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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