ICF jetzt auch in Uri
«Ein Fest, bei dem Gott im Mittelpunkt steht»
Seit kurzem verfügt die Gemeinde
«International Christian Fellowship» (ICF) nun auch über einen Standort im
Kanton Uri. In Altdorf, von wo der Weg zum Gotthard, nach Ambri und weiter in den
Süden führt, ist ein neuer Startup entstanden. Livenet unterhielt sich mit
Pastor Alan Cereghetti über den jüngsten Standort, der eine lange Vorgeschichte hat.Alan Cereghetti, erstmals in der helvetischen Geschichte gibt es ICF von A bis Z, von Altdorf bis Zürich (bisher waren
es Gemeinden von Basel bis Zürich). Fiel deshalb die Wahl auf Altdorf?
Alan Cereghetti: Das ICF Startup* Altdorf entstand
durch einen Wechsel von der ehemaligen Freien Christlichen Gemeinde Uri (FCG
Uri) zum ICF. Die Freikirche FCG Uri wirkt seit über 30 Jahren in dieser
Region, war aber seit einigen Monaten ohne Pastor. Ich wurde letzten April nach
einer Gastpredigt von ihrem Vorstand angefragt, sich bezüglich einer möglichen
pastoralen Anstellung zu treffen. Im Laufe der ersten Gespräche kristallisierte
sich heraus, dass sie offen wären, sich einem grösseren Verband anzuschliessen.
Hier brachte ich das ICF Movement ins Gespräch, in welchem ich bereits viele
Jahre pastoral gearbeitet hatte und das ich dementsprechend gut kenne und schätze.
ICFs gibt es in grossen Städten wie Berlin, München, Zürich, Bern – wie kommt
es, dass nun ein ICF in Altdorf entsteht?
Nachdem wir
spürten, dass eine grundsätzliche Offenheit für das ICF da war, konkretisierten
sich unsere Gespräche von Sitzung zu Sitzung. Wir informierten bald darauf die
ganze Gemeinde, um Transparenz zu schaffen und Möglichkeiten zu geben, auf
Fragen oder Unklarheiten einzugehen. Wir führten beispielsweise eine «Muster-Celebration»
durch, so dass jeder selbst erleben konnte, wie die Gottesdienste in Zukunft
aussehen könnten. Oder wir führten auch einen Gemeindeabend durch, wo mir jedes
Mitglied offene Fragen stellen konnte. Letzten Oktober wurde ich dann in einer
Mitgliederversammlung zum Pastor gewählt; damit wurde zusätzlich auch dem
Wechsel von der FCG Uri zum ICF Altdorf zugestimmt. Anfang Dezember nahm ich in
mein Amt als Pastor in Altdorf auf.
Was passierte dann am 6. Januar?
Am 6. Januar
feierten wir mit über 150 Besucher die erste offizielle ICF Startup Altdorf
Celebration. Dies zusammen mit auch vielen Besuchern des ICF Luzern, mit deren
Kirche ich seit längerem persönlich eng verbunden bin. Wir freuten uns sehr,
dass wir am 6. Januar das erhoffte grosse Fest im Rahmen einer Celebration
feiern konnten. Strukturell gesehen bieten wir nun seit Januar fix alle drei
ersten Sonntage des Monats – mit Ausnahme des August – jeweils einen
Gottesdienst um 10 Uhr an.
Wie werden die Gottesdienste im zu diesem Zeitpunkt weltweit
jüngsten ICF aussehen?
Unser Vorbild
sind die Celebrations von bewährten ICF's wie denjenigen in Luzern oder Zürich.
Gleichzeitig arbeitet man immer mit den Menschen und der Kultur vor Ort, und
diese sind ja von Region zu Region verschieden. Ich betone stets, dass mit dem
Wechsel zum ICF nicht einfach alles anders oder gar besser wird. Ich bin
dankbar, Pastor einer Gemeinde zu sein, welche über so viele Jahre eine grosse
Offenheit und Leidenschaft fürs Evangelium bewiesen hat. Für mich ist es daher
selbstverständlich, einerseits Rücksicht auf ihre bisherige Gemeindekultur zu
nehmen und anderseits die ICF Kultur Schritt für Schritt zu implementieren. Ich
freue mich schon darauf, den Gottesdiensten eine festere Struktur und modernere
Aufmachung zu geben. Ich bin zuversichtlich, dass sich die langjährige
Erfahrung der FCG und der frische Wind des ICF ergänzen und befruchten wird.
Sie sind der neue Pastor der Gemeinde – was ist Ihr
persönlicher Zukunftswunsch?
Persönlich
gesehen möchte ich zunächst mit meiner Frau die Region und die Menschen besser
kennenlernen. Zunächst jene der eigenen Kirche, aber nach und nach auch die
anderen Pastoren und Menschen der anderen Kirchen der Region. Ich liebe es, als
Pastor eine Schnittstelle als Prediger, Visionär, Seelsorger und Planer zu
sein. Dies kann auch herausfordernd sein, weil ich natürlich nicht
alles gleich gut kann. Diesbezüglich bin ich froh, in Altdorf auf starke und
begabte Menschen zu stossen, welche mich gut ergänzen werden.
Was sind die Ziele vom ICF Startup in Altdorf?
Ich habe keinen
Fünfjahresplan oder so. Mir ist es wichtig, dass die Menschen gerne in die
Kirche kommen, dass sie sich wohlfühlen und auftanken können. Ich bin in all
den Jahren immer gern in die Kirche gegangen. Diese Freude hier in Altdorf zu
spüren, ist mein grösstes Ziel. Freude, auch wenn die eigene Situation
vielleicht auch manchmal schwierig ist oder bleibt. Diese Freude wiederspiegelt
auch unser Begriff «Celebration» für den Gottesdienst: Wir zelebrieren gemeinsam
als Gemeinde ein Fest, bei dem Gott im Mittelpunkt steht. Die Kirche soll
ein Ort sein, wo man in seinem Glauben gestärkt wird. Aber auch ein Ort,
an dem man mit Menschen das Leben teilt, am Sonntag sowie auch unter der Woche.
Wie ist ICF Startup Altdorf mit den anderen Kirchen vor Ort
verbunden?
Wir sind Teil der
kantonalen Allianz. Gerade letzten Monat fand ein gemeinsamer
Allianz-Gottesdienst sowie die Gebetswoche mit diversen Gebetsabenden statt.
Dies war bereits ein schöner gemeinsamer Start ins neue Jahr. Die Verbundenheit
mit den anderen Kirchen und Pastoren vor Ort war mir schon immer wichtig; auch
damals, als ich in Zug oder Schwyz pastoral arbeitete. Natürlich sind wir als
Teil des ICF Zentralschweiz auch eng mit dem ICF Zug und ICF Luzern verbunden.
Dies freut mich auch deshalb, weil ich in beiden Kirchen in ihrem Aufbau
mithelfen konnte. Ich bekam dadurch nicht nur mein pastorales Rüstzeug, sondern
es ergaben sich wertvolle Freundschaften und eine Verbundenbeit zu beiden
Kirchen.
*Startup werden ICF-Gemeinden genannt, welche sich entweder in der Gründungsphase oder, wie im Fall des ICF in Altdorf, in einer Übergangsphase von einer bestehenden Gemeinde zu einem ICF befinden. Das Startup fällt weg, wenn die Kirche die ICF-Werte verinnerlicht hat und jeden Sonntag eine Celebration anbieten kann.
Zur Webseite:
ICF Altdorf
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet