ICF Schaffhausen

«Alles, was ich erhofft hatte, wurde weit übertroffen»

Das ICF Schaffhausen feiert in diesem Monat zehnjähriges Jubiläum. Christian Gfeller, der ehemalige Pastor, und Michel Steffen, der diesen Job Anfang 2015 von ihm übernommen hat, im Gespräch über Vergangenheit, Gegenwart und erlebte Wunder.

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Michel Steffen (links) und Christian Gfeller im Interview über das Jubiläum von ICF Schaffhausen.
Zehn Jahre ICF Schaffhausen! Christian Gfeller, Sie waren damals bei der Gründung dabei. Wie kam es dazu?
Christian Gfeller: Ich war Youth Pastor im ICF Bern, als in mir der Wunsch wuchs, mit anderen zusammen ein Abenteuer zu wagen und eine Kirche zu gründen und zu prägen. Ich habe deshalb das Gespräch mit meinem damaligen Pastor vom ICF Bern, Chlöisu Burkhalter, und der Leitung des ICF Movements gesucht. Gemeinsam haben wir überlegt: Wo macht es Sinn, wo wird gerade jemand gesucht? In Schaffhausen gab es zu dieser Zeit schon einige Leute, die dabei waren, eine Kirche zu starten und für mich wurde immer klarer, dass Gott mich dort haben wollte. Und so zog ich nach Schaffhausen.

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Christian Gfeller
Wie hat sich die Gründung abgespielt?
CG:
Zuerst gab es eine Teambuildingsphase, in der wir uns einfach als Team jede Woche trafen. Wir haben den «Entdecke Gott»-Kurs gemeinsam durchgemacht und darüber gesprochen, wie «unsere» Kirche aussehen sollte. Wir waren quasi als Mannschaft in der Garderobe und bereiteten uns aufs Spiel vor. Das Team wurde dabei immer grösser und wuchs auf über 50 Leute an. Irgendwann waren wir dann bereit, aufs Feld zu gehen – und begannen, den Big Bang zu planen. Man sagte mir, dass es eine Location braucht, die «am Bsetzistei» ist, und so fragten wir die Kammgarn an. Der Verantwortliche sagte sofort zu und machte sogar noch Werbung für unseren Event – für mich bis heute ein Wunder. Nach dem Big Bang begannen wir mit wöchentlichen Gottesdiensten an der Amsler-Laffon-Strasse. In der Anfangszeit lag der Fokus auch stark auf Outreach – wir veranstalteten Events in der Kammgarn, im Orient, im Domino und im Mosergarten. Und wir durften miterleben, wie die Kirche sehr schnell wuchs.

Was haben Sie erwartet, dass daraus entsteht?
CG:
Ehrlich gesagt hatte ich keine klaren Vorstellungen. Es war das erste Mal, dass ich eine Kirche gründete, und so habe ich mir einfach gesagt: Probieren wir's! Diese erste Zeit war sehr speziell. Wir erlebten immer wieder, wie Gott Menschen berührte und sich Leute für eine Beziehung mit Jesus entschieden. Gott versorgte uns und so geschah das Wunder – der Start vom ICF Schaffhausen. Alles, was ich mir erhofft hatte, wurde weit übertroffen. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass eine Gründung so ablaufen darf.

Michel Steffen, was ist Ihre erste Erinnerung ans ICF Schaffhausen?
Michel Steffen:
Ich kannte Chrigu schon, bevor er nach Schaffhausen zog, und so habe ich den ganzen Entstehungsprozess ein wenig miterlebt. Chrigu lud mich dann mehrmals als Gastprediger ein. Ich habe es immer sehr genossen, herzukommen – besonders gut hat mir von Anfang an der Worship gefallen. Erinnern kann ich mich auch noch daran, wie ich einmal mit Dominic Bührer Panini-Bildli tauschte…

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Michel Steffen
Wie sind Sie dann 2014 zum ICF Schaffhausen gekommen?
MS:
Ich war vorher sechs Jahre lang im Leitungsteam im ICF Emmental. Dort war irgendwann klar, dass meine Geschichte mit dem ICF noch weitergeht. So habe ich mich fürs College angemeldet. Chrigu hat das mitgekriegt und mich eines Tages angerufen – und am Telefon gefragt, ob ich Pastor im ICF Schaffhausen werden wollte. Ich habe nicht gleich Ja gesagt, hatte aber von Anfang an ein gutes Gefühl – auch weil ich wusste, dass Schaffhausen meiner Frau gut gefällt. Wir haben dann das Gespräch mit den zuständigen Leitern gesucht. Schritt für Schritt ging es vorwärts – und überall gingen die Türen auf.

Christian, wie haben Sie diese Zeit erlebt?
CG:
Die Pionierphase war vorbei und für mich stellte sich zunehmend die Frage, ob es nicht an der Zeit war, weiterzuziehen. Ich beriet mich mit Freunden und mit der Leitung und so reifte dieser Entscheid langsam in mir. Michel war und ist für mich eine super Besetzung, da unsere persönliche Beziehung stimmt und gegenseitiges Vertrauen da ist. Zudem war das Timing ideal – wir hatten ein halbes Jahr Zeit für die Übergabe. So konnte er langsam in die Aufgabe hineinkommen und ich langsam abgeben.

Wie hat sich das ICF Schaffhausen in den letzten Jahren verändert?
MS:
Die Start-up-Phase ist Vergangenheit und das ICF Schaffhausen ist jetzt erwachsener. Ganz natürlich ist es eine Familienkirche geworden – viele der Jungen, die schon am Anfang dabei waren, sind inzwischen verheiratet und haben Kinder. Ich liebe die junge Generation und die Abendcelebration, aber ich habe selber auch Familie und das hat die Entwicklung sicher geprägt. Auch der interkulturelle Gedanke ist stärker hineingekommen. In letzter Zeit haben wir zudem bewusst versucht, die Gemeinschaft wieder stärker zu fördern, zum Beispiel mit den Angeboten für die Ladies, Food & Fellowship oder dem Herbstcamp im letzten Jahr.

Was waren für Sie die grössten Wunder im ICF Schaffhausen?
CG:
Definitiv die Worshipnight in Singen im September 2011! Das war crazy. Wir waren in Schaffhausen gerade dabei, umzubauen, gleichzeitig planten wir ein Gospel Experience – und als wäre das noch nicht genug, sagten wir auf Anfrage vom ICF Zürich zu, eine Worshipnight in Singen zu organisieren. Wir haben dafür nur ein paar Flyer gedruckt, da wir keine Kapazität hatten, um mehr Werbung zu machen. Wegen einer Fehlbuchung bekamen wir statt der kleinen die grosse Stadthalle – und die war riesig! Wir rechneten mit maximal 100 Leuten und ich dachte mir nur, dass das Ganze in dieser riesigen Halle so richtig peinlich wird. Aber wie aus dem Nichts kamen über 500 Leute! Da war klar: In Singen muss jetzt auch etwas entstehen.

Ein anderes Wunder waren für mich die einzelnen Leute, die auf irgendeinem Weg zu Jesus fanden und die wir taufen durften. Meine letzte Smallgroup bestand ausschliesslich aus Leuten, die nicht in christlichen Familien aufgewachsen waren.

MS: Etwas Besonderes ist für mich der ganze Prozess, wie ich hierhergekommen bin und wie alles gepasst hat – und auch, dass sich meine Familie von Anfang an zuhause gefühlt hat. Für mich ist vieles hier ein Wunder: die Leiterinnen und Leiter, die Finanzen, der Groove am Sonntag – es passt einfach zusammen. Ich bin sehr dankbar, dass ich in Schaffhausen sein und Kirche bauen darf. Und ich glaube, dass die grössten Wunder noch kommen werden.

Dies ist eine gekürzte Version des Interviews, erschienen im Jubiläums-Magazin der ICF Schaffhausen. Das komplette Interview können Sie hier nachlesen.

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Datum: 26.09.2018
Quelle: ICF Schaffhausen Jubiläumsmagazin

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