Deutlich wiedergewählt

Vertrauensvotum für SEK-Präsident Gottfried Locher

Die Wahl fiel deutlich aus: Die Abgeordneten des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes haben Pfarrer Gottfried Locher als Präsidenten des Rats mit 43 Stimmen bestätigt.

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Gottfried Locher (Bild: SEK)
Seine Kontrahentin, Pfarrerin Rita Famos, erhielt 24 Stimmen. Dank Rita Famos hatten die Abgeordneten des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) im letzten Moment doch noch die Wahl, wen sie als Ratspräsident haben wollen.

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Die reformierte Pfarrerin Rita Famos
Famos forderte den seit acht Jahren amtierenden Präsidenten Gottfried Locher heraus. Von 2011 bis 2014 war sie mit Locher Ratsmitglied im Kirchenbund und Präsidiumsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen der Schweiz.

Richtungsstreit in der reformierten Kirche?

In den vergangenen Wochen wurden in den Medien Anschuldigungen und Angriffe gegen Gottfried Locher laut, die zum Teil Altes und Geklärtes wieder hervorklaubten. Daniel Reuter, Vizepräsident des SEK, hatte diese Vorwürfe gegenüber idea als «persönlichkeitsverletzender Kampagnenjournalismus» zurückgewiesen. Es gab aber auch Stimmen, die in der Kampfwahl ums SEK-Präsidium einen Richtungsstreit auf dem Weg in die Zukunft der evangelischen Kirche sahen.

Die deutliche Wahl ist ein wichtiges Vertrauensvotum für Ratspräsident Locher. Er kann nun die Umsetzung der neuen Verfassung mit dem nötigen Rückenwind in Angriff nehmen. «Unsere Kirche hat in den letzten Jahren an Profil gewonnen. Wir orientieren uns bewusst am Evangelium von Jesus Christus», sagte Gottfried Locher. «Die reformierte Stimme wird gehört und geschätzt, in der Öffentlichkeit, in der Politik und über die Landesgrenzen hinaus. Gerne trage ich dazu bei, dass diese erfreuliche Entwicklung weitergeht.»

«Locher repräsentiert 'Christus in der Mitte'»

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LKF-Präsident Pfarrer Richard Stern
Der Präsident des Landeskirchenforums (LKF) Richard Stern begrüsste gegenüber ideaSpektrum die Wiederwahl Lochers. Die Wahl habe klar gemacht, dass es um Inhalte gehen müsse. Stern kritisierte die Vorwürfe gegen den Ratspräsidenten, die im Vorfeld der Wahl vor allem in den Medien erhoben wurden. «Es wurde nur noch auf die Person geschossen und nicht mehr über die Inhalte geredet. Das war eine schlechte Art und Weise.»

Stern wies darauf hin, dass der SEK unter anderem die Studientage in Fribourg (21./22. Juni) und den ökumenischen Gottesdienst am Freitag unter dem Motto «In Christus gemeinsam zur Mitte» mitverantwortet. Diese Christuszentriertheit sieht er «überzeugend und in einer guten Form» von Gottfried Locher repräsentiert. Dagegen vertrete Rita Famos ein «völlig anderes Kirchenbild». Ob mit ihr «Christus in der Mitte» die gleiche Präsenz gehabt hätte, wagt er zu bezweifeln. Stern wünscht Gottfried Locher die nötige Kraft, in den nächsten vier Jahren profiliert für diese Mitte zu stehen, und die Kontakte zu anderen Kirchen zu vertiefen.

«Locher hat eine Vision für eine wachsende reformierte Kirche»

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Peter Schneeberger (Bild: feg.ch)
Der Präsident des Freikirchenverbandes VFG, Peter Schneeberger, gratuliert Locher ebenfalls zur Wahl. «Die Leitung des VFG, der SEA und des SEK treffen sich jährlich für einen Austausch. Godi Locher möchte die geistliche Leitung der Landeskirchen fördern. Das gefällt mir ausserordentlich. Er hat eine Vision für eine wachsende reformierte Kirche», sagt Schneeberger gegenüber idea. Die Freikirchen, die sich im kirchlichen Sektor «als dritte Kraft» neben den beiden Landeskirchen platziert hätten, wünschten sich eine «erweckte reformierte Landeskirche, die auf den Grundlagen der Reformation das Evangelium von Jesus Christus im Zentrum trägt», so Schneebrger weiter.

Weitere Ratsmitglieder gewählt

Die Abgeordneten wählten zudem die sechs anderen Ratsmitglieder für die Amtsdauer 2019-2022. Für den zurücktretenden Daniel de Roche (FR) wurde Pierre-Philippe Blaser, Pfarrer in Murten, mit 60 Stimmen gewählt. Die andere Vertreterin der Romands, Esther Gaillard, erhielt 66 Stimmen, Sabine Brändlin 47, Ulrich Knöpfel 50, Ruth Pfister-Murbach 52 und Daniel Reuter 48 Stimmen.

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Datum: 18.06.2018
Autor: Christof Bauernfeind / Rolf Höneisen
Quelle: idea Schweiz

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