Wie Johannes der Täufer
Lösung für Hunger mit biblischem Protein
Vor sechs Jahren beschloss Dror Tamir, der seit über 15 Jahren als Unternehmer im Bereich Lebensmittel und Ernährung tätig ist, eine Nahrungsquelle als Antwort auf den Welthunger zu schaffen. Als Inspiration dienten ihm Geschichten, die ihm seine Grosseltern über das Leben in einem Kibbuz in den frühen Tagen Israels erzählten.
Die Nahrung war knapp und Heuschreckenschwärme stellten eine lebensbedrohliche Katastrophe dar. Die Kibbuzniks gingen auf die Felder und versuchten, die Schwärme mit Töpfen und Pfannen zu verscheuchen. Aber einige Leute kamen mit Säcken, um sie einzusammeln und zu essen. Der Verzehr dieser Heuschrecken geschah meist durch jemenitische, marokkanische und tunesische Juden, die erst kürzlich in Israel angekommen waren.
Eine Lösung für den Proteinmangel
Als Erwachsener verstand Tamir, dass sich die Proteinindustrie bis 2050 verdoppeln könnte. Und da die bestehenden Proteinquellen an ihre Grenzen stossen, gründete er seine Firma Hargol, um eine Lösung zu finden.Viele internationale Initiativen haben sich in der Zwischenzeit schon für die Verwendung von Insekten als Element in der Lebensmittelproduktion ausgesprochen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist ein langjähriger Befürworter des Anbaus von Insekten als alternative Proteinquelle.
Heuschrecken sind koscher
Für Juden ist der Verzehr von Heuschrecken kein Problem: 3. Mose Kapitel 11, Vers 22 gestattet dies ausdrücklich. Gegenwärtig wartet Tamir deshalb auf eine Koscher-Bescheinigung vom Oberrabbinat.
Die Stärke von Tamirs Startup liegt nicht einzig in der Ernährungsquelle, die es schon seit biblischen Zeiten gibt – Johannes der Täufer ass Heuschrecken, wie das Matthäus-Evangelium Kapitel 3, Vers 4 dokumentiert (vermutlich mit Wildhonig als Dipp-Sauce).
«In der Garage begonnen»
Insbesondere arbeitete Tamir hart an einer innovativen Methode für die kommerzielle Aufzucht der Heuschrecken. Dadurch wird die Inkubationszeit der Eier von 40 Wochen auf zwei Wochen reduziert und in 30 Tagen ausgewachsen.
«Viele andere Unternehmen auf der ganzen Welt haben riesige Mengen an Geld, Zeit und Energie in den Versuch investiert, das zu tun, was wir hier getan haben. Wir hingegen haben einfach in meiner Garage angefangen», berichtet Tamir.
Bessere Proteinquelle
Heuschrecken seien mit 2,5 Milliarden Konsumenten in Asien, Afrika und Mittelamerika bereits das beliebteste Insekt, das von Menschen gegessen wird. In einigen Ländern gelten Heuschrecken als Delikatesse und werden zu exorbitanten Preisen verkauft. Das liegt aber an den kurzen Jahreszeiten, in denen dort das Insekt in freier Wildbahn geerntet werden kann.
Im Moment sei Heuschreckenprotein noch etwas teurer als pflanzliches oder tierisches Protein, sagt Tamir. «Aber wir fangen gerade erst an und das wird sich sehr schnell verbessern. Ausserdem sind Heuschrecken eine viel bessere Proteinquelle.» Es habe einen überragenden Nährstoffgehalt mit bis zu 70 Prozent Protein, allen essentiellen Aminosäuren, Omega-3, Omega-6, Eisen, Zink, Folsäure und Chitin. Im Vergleich zu tierischem Eiweiss habe es zudem einen viel geringeren Gehalt an gesättigten Fetten und Cholesterin sowie eine höhere Dichte an Aminosäuren. Aufgrund dieser Faktoren ist Tamir überzeugt: «Gesundheitsbewusste Verbraucher werden das biblische Protein lieben!»
Null Abfall
Tamir erläutert weiter, dass normalerweise nur etwa 20 Prozent eines Tieres gegessen werden können. «Im Gegensatz zu Tieren oder Fischen, die geschlachtet und verarbeitet werden müssen, gibt es bei Heuschrecken null Abfall. Die Heuschrecke ist vollständig essbar und alle Materialien werden in ein Produkt umgewandelt.»
In seiner Anlage in Kidmat Tzvi im Golan, die früher für die Aufzucht von Hühnern genutzt wurde, kann seine Gruppe eine Viertelmillion Heuschrecken auf einmal züchten, genug für eine Vierteltonne Lebensmittelprodukte – beispielsweise genug für 150'000 Proteinriegel. Das Weizengras wird in einer anderen Anlage angebaut und eine weitere Anlage in Nazareth dient der Herstellung des Endprodukts.
Heuschrecken-Proteinriegel
«Hargol FoodTech» hat bereits zehn internationale Lebensmittel- und Ernährungswettbewerbe gewonnen. Derzeit hat das Unternehmen drei Produkte im Angebot: Ganze Grashüpfer gefriergetrocknet, Proteinpulver und Proteinriegel.
Obwohl Heuschrecken keine Pflanzen sind, stellt ihr Verzehr für Vegetarier weniger ethische Hindernisse dar, da die Insekten keinen Schmerz empfinden. Die Heuschrecken, die zur Ernte bereit sind, werden in einen gekühlten Raum gelegt und schlafen einfach ein, wenn die Temperatur gesenkt wird. Während sie schlafen, werden sie schmerzlos gefriergetrocknet. Heuschrecken benötigen auch viel weniger Verarbeitung und Zusatzstoffe als die meisten vegetarischen Proteine. Ausserdem stossen Heuschrecken deutlich weniger Treibhausgase aus, sie verbrauchen weniger Wasser und beanspruchen weniger Landressourcen.
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Autor: Adam Eliyahu Berkowitz / Daniel Gerber
Quelle: Breaking Israel News / Prophecy News Watch / Übersetzung: Livenet