Christen in Katar
«Wir erwarten das Wirken des Heiligen Geistes während der WM»
Während aller Augen auf die Sportler in den Fussballstadien Katars gerichtet sind, schauen die Christen des Landes auf Gott. Viele gibt es nicht, vor allem nicht einheimische. Doch sie laden die Christen weltweit ein, für das Land und die Menschen zu beten.
Während ausländische Christen in Katar ihren Glauben praktizieren und Gottesdienste besuchen dürfen, ist dies den katarischen Christen verboten. Ihnen droht starker Druck und Verfolgung seitens ihrer Familien und der Gesellschaft. Doch trotzdem ist die einheimische Kirche am Wachsen – das Joshua Projekt spricht von einem jährlichen Wachstum von 3,3 Prozent.
Und die Christen vor Ort haben grosse Erwartungen an die diesjährige Fussball-WM – nicht so sehr an ihre Fussballmannschaft, sondern vielmehr an das, was Gott im Land tun wird. «Wir erwarten ein starkes Wirken des Heiligen Geistes während der Weltmeisterschaft», erklärt der Leiter einer Kirche für Migranten und Ausländer gegenüber der Organisation Open Doors. «Unser Hauptfokus im Gebet ist, dass Gott die Einheimischen berührt.» Sie erleben das bereits, erklärt der Leiter weiter. «Gott begegnet Menschen in ihren Träumen. Gott tut Wunder. Gott heilt Menschen in Katar.»
Dasselbe bestätigt ein weiterer Gemeindeleiter, der sich Gabr nennt. «Gott tut Wunder in diesem Land. Ich habe das über Jahre hinweg beobachtet. Gott begegnet Menschen in Träumen, ohne das Missionare ins Land kommen. Und aufgrund der Angst der Menschen können sie das Evangelium nicht offen weitergeben.»Eine Chance zur Evangelisation
Auch Bischof Beda S. Robles, Leiter der Allianz Evangelischer Kirchen in Qatar (ECAQ), die aus 90 Auslandsgemeinden besteht, sieht die WM als grosse Chance. «Wir Christen beten, dass es ein erfolgreiches Event ist. Viele von uns helfen als Freiwillige mit. Wir beten für Katar, wir beten für die WM, wir hoffen, dass Christen auf der ganzen Welt mit uns gemeinsam beten.»
Neben der weitreichenden Kritik an der Durchführung der WM in Katar sehen die Bewohner des Landes durchaus gute Entwicklungen. «Wir haben positive Veränderungen in der sozialen Gerechtigkeit des Landes beobachtet», erklärt etwa eine Christin gegenüber Open Doors. Der Gemeindeleiter der Migrantenkirche sagt weiter: «Ich glaube, dass wir eine einmalige Gelegenheit während dieser WM haben. Ich hoffe, dass der Name des Herrn Jesus während dieses Events erhoben wird. Betet, dass die Angst vertrieben wird und die Menschen offen (vom Evangelium) sprechen. Wir glauben, dass noch mehr Wunder geschehen werden.»
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Autor: Tim / Rebekka Schmidt
Quelle: Open Doors UK / Übersetzt und bearbeitet von Livenet