«Sie haben Angst!»

Afghanische Flüchtlinge finden Hilfe bei pakistanischen Christen

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Eine Strass ein Quetta (Bild: Protestante Digital)
Sogar in Moscheen verstecken sich die in Pakistan unerwünschten Flüchtlinge aus Afghanistan – darunter auch viele Konvertiten, die aus Angst ihren Glauben verschweigen. Pakistanische Christen unterstützen, wo sie können, auch wenn das gefährlich ist.

Die Flüchtlingsströme von Menschen, die aus Afghanistan rauskommen möchten, reissen nicht ab. Laut dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) befinden sich aktuell etwa 2,2 Millionen Afghanen im Grenzgebiet zum Iran und Pakistan. Auf der pakistanischen Seite der Grenze werden einigen von ihnen, die über die Grenze kommen, von einem Team örtlicher Christen empfangen und unterstützt – obwohl dies nicht einfach ist, da auch in Pakistan der christliche Glaube eher unterschwellig gelebt wird.

Verbote und Gefahren

«Es ist einfach, die Grenze zu überqueren», berichtet ein Ehepaar von Christen aus Pakistan, das an der Grenze die Flüchtlinge unterstützt. Kontrolliert werde nicht wirklich. Doch gerade deshalb habe die pakistanische Regierung bereits angekündigt, dass das Land nicht «in der Lage ist, mehr Flüchtlinge aufzunehmen». Verschiedene ethnische Gruppen, die teilweise untereinander verfeindet sind und unterschiedliche Sprachen und Dialekte sprechen, sammeln sich jetzt in Grenzstädten wie Quetta und warten darauf, wie es weitergehen kann. Sehr zum Ärger des Landes. «Die Behörden Pakistans erlauben es keinem Flüchtling, im Land zu bleiben. Den Pakistanern ist verboten, diesen Menschen Häuser zu vermieten, aber sie überqueren weiterhin die Grenze», berichtet das christliche Ehepaar, das aus Sicherheitsgründen anonym verbleiben möchte, gegenüber dem Nachrichtenportal Protestante Digital.

Christen verstecken sich in Moscheen

Besonders schwierig sei die Situation für christliche Konvertiten mit muslimischem Hintergrund. «Ich habe mehr als 20 von ihnen kennengelernt», berichtet der Ehemann. «Viele verstecken sich in Moscheen. Die Pakistaner wundern sich, dass es unter den afghanischen Flüchtlingen Christen gibt. Sie können ihren Glauben nicht leben und nicht in die Kirche gehen, denn wenn sie das tun, könnte jemand sie als Afghanen erkennen, was den Pastor in grosse Schwierigkeiten bringen würde.»

Zusammen mit anderen Christen vor Ort geht das Ehepaar auf solche Konvertiten zu, um ihnen zu helfen, vor allem beim Mieten von Wohnungen oder Häusern. «Sie haben Angst und wissen nicht, dass es andere gibt, die ebenso wie sie Christen sind.» Gerade diejenigen, die sich in den Moscheen versteckt halten. Dort gebe es viele Christen, doch nur wenige hätten es gewagt, dies zuzugeben.

Durch US-Chef zum Glauben gekommen

Eine dieser Personen, berichtet das Ehepaar, ist ein junger Mann, der als Fahrer für das US-Militär gearbeitet hatte. «Er hatte einen Chef, der John hiess und ihn in sein Büro einlud, wo sie gemeinsam einen christlichen Film schauten. Der junge Mann war sofort interessiert. Er sagte, dass man im Islam glaube, dass nur Allah Sünden vergeben kann, aber er habe verstanden, dass dies allein Jesus tut. Später erhielt er eine Bibel auf Persisch und glaubte.»

Bitte um Gebet

Eine andere Familie hat ein Kleinkind. Aus der Not heraus benutzen sie dieselben Windeln des Kindes immer wieder, wodurch der Hintern nun ganz Wund ist. Aber aus Angst können sie keinen Arzt aufsuchen.

Obwohl es für Christen in Pakistan auch sehr gefährlich ist, gibt es viele Leiter, welche die afghanischen Flüchtlinge heimlich mit Lebensmitteln unterstützen. Doch auch der bevorstehende Winter und die Kälte sind ein grosses Problem. «Betet für sie, damit sie fest in ihrem Glauben an Jesus stehen. Und betet, damit sie eine geistliche Gemeinschaft in ihrer eigenen Sprache finden!»

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Datum: 07.11.2021
Autor: Jonatán Soriano / Rebekka Schmidt
Quelle: Protestante Digital / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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