Christliche Hotels und Corona
«Ich bin immer wieder ermutigt von der Zuversicht»
Vor rund eineinhalb Jahren erfolgte der Lockdown. Das traf auch die Hotels innerhalb des VCH hart. «Ich bin immer wieder ermutigt von der Zuversicht», erklärt Philip Bühler, Präsident vom Verband Christlicher Hotels (VCH), im Interview mit Livenet.
Philip Bühler, die erste Frage ist fast obligatorisch
– wie haben die VCH-Hotels die letzten rund eineinhalb Jahre gemeistert?
Philip Bühler: Eigentlich erstaunlich gut.
Natürlich gab es je nach Ausrichtung der Hotels enorme Verluste. Insbesondere
im Seminar- und Gruppengeschäft. Und nach wie vor ist es enorm schwierig für
Stadthotels. Auch wenn bis jetzt alle Betriebe «überlebt» haben. Manche sind
stark geschwächt und das wird die kommenden Jahre nicht einfacher machen.
Viele Menschen sind in der Schweiz geblieben, hat dies
die Lage erträglicher gemacht?
Ja, natürlich, das hat man vor allem im letzten Jahr
stark gespürt. Dieses Jahr führt der nasse Sommer eher zu einer durchzogenen
Bilanz. Das hat viele davon abgehalten, auch mal spontan für zwei, drei Tage zu
verreisen.
Welche Möglichkeiten hat der Verband, den Hotels und
Gästehäusern zur Seite zu stehen?
Der effektivste und direkte Weg, wie wir unsere
Mitglieder unterstützen, ist der Gutscheinverkauf. VCH-Gutscheine können in
allen Mitgliederhotels eingelöst werden. Das ist ein beliebte Geschenkidee und
der Erlös dieser Gutscheine fliesst direkt ins Hotel, ohne Abzug von Gebühren oder
ähnlichem.
Und dann ist das Netzwerk an sich natürlich wertvoll, der gegenseitige Austausch. Da gibt es immer wieder konkrete Anfragen, die unsere Geschäftsstelle beantwortet oder in denen wir Hoteliers miteinander vernetzen.
Wie sich die Situation entwickelt, ist noch nicht
absehbar – wie ist diese Ausgangslage für den Verband?
Das führt ganz allgemein zur Verunsicherung in unserer
Branche. Und natürlich machen wir uns Sorgen, dass es für den einen oder
andern VCH-Betrieb noch schwieriger werden könnte. Aber ich bin immer wieder
ermutigt von der Zuversicht und dem Engagement meiner Kolleginnen und Kollegen
im VCH.
Welche Projekte sind in den letzten eineinhalb Jahren
entstanden, die es sonst womöglich nicht geben würde?
Als Verband kann ich da nichts nennen. Aber natürlich
gab es in den einzelnen Betrieben neue Projekte. Homeoffice im Hotel, Take away-Angebote und so weiter.
Was sind die nächsten Ziele und Projekte, die der VCH
in Angriff nimmt?
Wir machen uns zurzeit Gedanken, ob und wie wir unsere
Mitgliederbasis noch erweitern. Und wir möchten den Nutzen für die Mitglieder
erhöhen durch kommunikative Massnahmen und gegebenenfalls auch durch neue
Partnerschaften. Da strecken wir zurzeit die Fühler in unterschiedliche
Richtungen aus.
Zur Webseite:
Verband christlicher Hotels
Zum Thema:
Philip Bühler: VCH-Präsident: «Die Lage ist prekär!»
Livenet-Talk: Hart geprüft: Die Gastro- und Reisebranche
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet