Christen in den Schlagzeilen
Diesmal wird das «Missionieren von jungen Muslimen» kritisiert
Die Blick-Kampagne gegen christliche Pflegeeltern ist erst gerade verebbt, und schon fährt «20 Minuten» einen nächsten Angriff gegen Christen – mit freundlicher Unterstützung der Infosekta.
«Missioniert das ICF bei jungen Muslimen?», fragt die Pendlerzeitung in ihrer heutigen Ausgabe. Infosekta sei über die Jugendarbeit im Zürcher Kreis 5 besorgt. Die Leute der ICF-Stiftung «Acts» meinten es zwar gut, wird Infosekta-Mitarbeiterin Regula Spiess zitiert, sie vermittelten aber auch ihre Jesus-Botschaft und ihren engen Wertekanon. Muhammad Hanel von der Vereinigung der islamischen Organisationen in Zürich (Vioz) äussert sich ebenfalls kritisch zum Engagement der Christen. Durch den Übertritt eines Kindes in eine christliche Freikirche könne eine ganze muslimische Familie traumatisiert werden.
«Wir halten keine Predigten»
ICF-Mediensprecher Nicolas Legler nimmt im «20 Minuten»-Bericht zu den Vorwürfen Stellung: Man engagiere sich aus Nächstenliebe im Quartier. Immer am Donnerstag spiele man mit rund 30 Jugendlichen Fussball. Danach grilliere und esse man zusammen und rede über Gott und die Welt. «Klar geben unsere Leute dabei Antworten, die ihren Wertvorstellungen und ihrem Glauben entsprechen», sagt Nicolas Legler. Man halte aber keine Predigten und habe keinen Plan, zu missionieren. Ob Jugendliche aufgrund der ICF-Fussballabende schon an Gottesdiensten teilgenommen haben, kann Legler nicht sagen.
Leserkommentare stärken ICF den Rücken
Erfahrungsgemäss lösen Berichte über Freikirchen jeweils eine Lawine an Leserkommentaren in den jeweiligen Zeitungen aus. So auch im aktuellen Fall. Bereits nach wenigen Stunden hatten sich über 100 Leserinnen und Leser zum Thema geäussert. 80 bis 90 Prozent der Kommentare stärkten ICF den Rücken. Hier ein paar Beispiele:- Wenn sich die Christen nicht mehr sozial engagieren und aufhören würden ehrenamtlich zu arbeiten, wie viel Arbeit würde dann liegen bleiben? Ich glaube wir würden uns wundern.
- Hört endlich mal damit auf, immer die Muslime in den Vordergrund zu stellen und den Christen für deren Entscheidungen die Schuld zu geben. Die Schweiz ist ein neutrales und vor allem christlich fundiertes Land, indem auch nach christlichen Werten gelebt wird. Wem das ICF nicht passt, soll es doch einfach meiden.
- Laut meinen Informationen haben wir in der Schweiz Rede- und Glaubensfreiheit. Wieso ist es also problematisch über den Glauben zu sprechen und über die Grenze der Religion zusammen Dinge zu machen?
- Finde ich total daneben, ein solches Engagement zu kritisieren. Ich bin kein praktizierender Christ und selten in einer Kirche. Ich war aber schon in einem Lager von ICF dabei. Niemand hat versucht mich zu missionieren. Klar wurde ich mit den christlichen Werten konfrontiert, doch ich konnte mitmachen wo ich wollte und sein lassen was mir nicht passte.
- WAS genau tut denn die ICF so böses? Mir als Mutter wäre lieber, meine Kinder würden die Freizeitangebote der ICF nutzen, als sich halbtot zu betrinken, sich irgendeiner Terrormiliz anzuschliessen oder sich tausendmal das Herz brechen zu lassen in unzählbaren unverbindlichen, sexuellen Beziehungen!
- Immer diese Christen-Hetze! In der Schweiz darf ALLES verbreitet werden, Atheismus, Porno, Hindi, Indi,..... Aber wehe, man stellt sich zum christlichen Glauben. Dann machen sich die selbsternannten Sektenprofessoren laut schreiend auf! Wichtig, ich bin kein ICF-Mitglied und gehöre auch keiner Freikirche an, ganz normaler Landeskirchenchrist!
- Demgegenüber stehen einzelne Kommentare, die an ICF weiterhin kein gutes Haar lassen. Auch hierzu zwei Beispiele von «20 Minuten»-Leserkommentaren:
- ICF ist und bleibt für mich eine Sekte. Mich als Schweizer Atheist haben die schon mehrmals versucht in ihre Kirche zu ziehen. In der Region wo ich aufgewachsen bin sind die sehr aktiv.
- Für die richtigen Werte braucht es keine Religion. Ich bin Vater und vermittle meinen Söhnen alles, was für unsere Gesellschaft wichtig ist. Ganz ohne Bibel und andere religiöse Werke.
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Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet