Pionierarbeit für ganzen Kontinent
Wie die Outreaches am Africa Cup in die Zukunft wirken
Rund um den Africa Cup 2022, dem afrikanischen Pendant zur EM, standen zahlreiche Werke und Gemeinden im Einsatz. Damit wurde Pionierarbeit nun für die nächsten Cups geleistet, unter anderem für den Cup 2024 in der Elfenbeinküste.
Erstmals an einem Africa Cup standen Gemeinden und Werke wie Campus für Christus zusammen, um gemeinsam einen grossen Outreach zu organisieren. Raoul Mbebi von Campus für Christus Kamerun und GO Movement-Partner betont im Treffen mit Livenet in der kamerunischen Hauptstadt Yaounde: «Das Turnier im eigenen Land war eine grosse Möglichkeit für Kamerun.» Bereits weit im Vorfeld begannen Online-Treffen mit einigen Leitern. «Das Interesse wurde geweckt und Treffen abgehalten.» Immer mehr Gemeindeverbände und Werke wollten dabei sein.
Allen war klar, dass sich während eines Monats die ganze Nation und der ganze Kontinent mit Fussball beschäftigen würden – eine grossartige Gelegenheit, Menschen für das Evangelium zu erreichen. «Für viele war es ein Traum. Wir sind fast an alle Orte gegangen, um die Leiter einzuladen, sogar in den Extrême-Nord (ein Landesteil, der nicht viel kleiner ist als die Schweiz).»
Auch da, wo es kein Licht gab
Unter anderem projizierten die kamerunischen Christen die Matches. «Die Spiele mobilisierten die Leute, man musste nicht extra einladen», erinnert sich Raoul Mbebi. «Viele Leiter gingen von Dorf zu Dorf, auch dahin, wo es kein Licht gab. Und in den Pausen wurden Erlebnisberichte von christlichen Spielern gezeigt und Gleichnisse aus dem Match wiedergegeben.»
Im Vorfeld wurden Trainings für die Christen organisiert. Menschen, die zuvor noch nie ihren Glauben weitergegeben hatten, wagten diesen Schritt im Rahmen der Fussball-Aktionen. «Viele Menschen wurden für Jesus gewonnen», so Mbebi. Auch in den Stadien waren Christen präsent, zum Beispiel mit «Jesus rettet dich»-Plakaten.
Choreografien und Auto-Karawanen
Das Zusammenarbeiten von verschiedenen Gemeinden und Werken hatte einen grossen Impact, bilanziert Raoul Mbebi. Manche Christen formierten ihre Wagen zu einer Auto-Karawane mit Lautsprechen, die dann an verschiedenen Orten evangelisierte.
Vielen Menschen war es nicht möglich, die Stadien zu besuchen. Die Regierung organisierte deshalb Public Viewings. «Auch da hatten wir Teams, welche das Evangelium verbreiteten.» Dies unter anderem mit Choreografien, Theater, Tanz und Gesang. «Auf diese Weise konnten wir viele Menschen erreichen.»
Weiter wurde geschaut, dass die Fans der einzelnen Equipen gezielt angesprochen werden konnten. Mit vielen Zuschauern wurde gebetet. «Menschen luden Jesus in ihr Herz ein.» Auch wurden Pakete mit Schriften gefertigt, diese gingen an die Mitglieder der Stadtregierung, Mitarbeiter der TV-Sender sowie mindestens vier Teams, die am Africa Cup starteten. Mit Werbung an den Stadteingängen von Yaounde und Douala wurde auf den christlichen Glauben hingewiesen.
Er ging zehn Minuten vor Anpfiff …
Um das Evangelium zu verbreiten, wurden elf verschiedene Gruppen gegründet, erinnert sich Wilfried, einer der Koordinatoren. Eine Gruppe ging zum Beispiel ins Stadion. «Diese Leute waren jeweils drei Stunden früher da, sie beteten und verbreiteten das Evangelium.»
Ein Halbfinal-Besucher sass neben einem Mitglied einer solchen Gruppe. «Er erklärte ihm das Evangelium, der Mann nahm noch vor Ort Jesus Christus in sein Leben auf. Er sagte: 'Ich spüre, dass ich angekommen bin und gefunden habe, was ich gesucht habe.' Er ging zehn Minuten vor dem Anpfiff nach Hause.» Beispiele von Menschen, die in den Stadien zu Jesus fanden, gibt es viele.
Eine weitere Gruppe leistete Fürbitte, eine andere projizierte die Matches öffentlich, wiederum eine andere bereitete Boxen für VIPs mit Schriften und Match-Kalendern vor und so weiter. Wie durch Silas Ngong von Campus für Christus: «Ich bin als Chaplin bei der kamerunischen Mannschaft bei den Africa Cups dabei.»
Wichtig: Gemeinde kommt in Bewegung
«Wichtig ist, dass die Gemeinde in Bewegung gekommen ist», bilanziert Raoul Mbebi. «Die Stimmung in Kamerun hat sich geistlich seither verändert. Auch Prostituierte wurden erreicht. Eine sagte: 'Helft mir, ich bin einfach müde.'»
In kleinen Gemeinden sind die Menschen offener. Dazu Théodore Nsakamo, Leiter des GO Movement Kamerun: «Zu den Highlights gehörte das Erreichen kleinerer Orte. An den grossen Orten gibt es schon viele Angebote und viel Lärm. Aber weit weg davon sind die Leute noch offen. Mit Campus für Christus organisierten wir einen Outreach am Donnerstag, und am Sonntag schlossen wir mit Taufen ab. Gott sei Dank erhalten wir nun auch Land, damit wir Gemeinden bauen können.»
Pionierarbeit
Manchmal seien die Gemeinden im frankophonen Afrika noch etwas skeptisch. Doch die Evangelisationsbewegung am Africa Cup 2022 ist nun nicht Vergangenheit – im Gegenteil: Hier wurde Pionierarbeit geleistet, es war der Startschuss für Outreaches an den künftigen Turnieren. 2024 steigt der Cup im Januar und Februar in der Elfenbeinküste, ehe das Turnier ab 2025 im Sommer ausgetragen wird (der Ort wird im Februar 2023 bekannt).
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet