Unter den Jesiden
Vom Schreibtisch aus ein ganzes Dorf erreicht
Mitten im Lockdown fragte sich Amin in Deutschland, wie er wohl Menschen für Jesus erreichen könnte… Die Antwort kam unmittelbar aus dem Nordirak. Und mittlerweile ist eine jesidische Hausgemeinde entstanden.
«Was, wenn Sie ein ganzes Dorf mit dem Evangelium erreichen könnten – vom Schreibtisch aus? Das ist unserem Teamkollegen Amin passiert», berichtet der Gemeindegründer Jürgen Kramer, der in Hamburg unter Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak arbeitet.
Im Lockdown fragte Amin Gott: «Was soll ich tun? Ich sitze hier herum und darf nirgends hin. Wie kann ich jetzt Menschen von dir erzählen?» Die Antwort kam schnell – durch den Anruf eines jesidischen Freundes im Nordirak. Dieser Freund erzählte, sie würden von bösen Geistern belästigt. Leider gehört schwarze Magie zur jesidischen Kultur, zudem sind viele Jesiden durch den IS traumatisiert.
Täglich drei Stunden lang Bibelstunde
«Ich betete, dass Gott sie von diesen Geistern befreien möge», berichtet Amin weiter, «und forderte meinen Freund auf: 'Bitte nimm Jesus in dein Leben auf und bitte den Heiligen Geist, dich zu erfüllen und für immer bei dir zu sein.' Mein Freund stimmte zu, und ich sagte ihm: 'Wenn du dich jetzt nicht jeden Tag mit Gott verbindest, kommen die bösen Geister zurück, und zwar noch stärker als vorher.' Nun beschloss mein Freund im Nordirak, gemeinsam mit mir die Bibel zu lesen; dazu lud er noch einen Freund und dessen zwei Schwestern ein. So hat Gott mein Gebet erhört.»
«Vier Monate lang haben wir jeden Tag drei Stunden lang gemeinsam die Bibel gelesen. Wir haben auch gebetet, und ich habe sie ermutigt, ihren Freunden an der Uni von Jesus zu erzählen. Und wir beschlossen, zu fasten und dafür zu beten, dass die Herrlichkeit Gottes unter den Jesiden in jedes Haus kommen möge – zehn Tage lang wollten wir jeden Tag auf eine Mahlzeit verzichten und stattdessen ein, zwei Stunden beten. Wir beteten, dass bei ihnen jeder die wahre Liebe Gottes erlebt.»
Die Frucht geht auf
Zwei, drei Monate später erhielt Amin erfreuliche Nachrichten von seinen Freunden: «Die beiden Schwestern waren von Haus zu Haus gegangen, um den Jesiden von Jesus zu erzählen. Ich lernte ständig neue Gläubige kennen, die durch die beiden von Jesus gehört hatten. Wenn jemand Fragen hatte, die sie nicht beantworten konnten, schickten sie ihn nämlich zu mir, und wir suchten gemeinsam in der Bibel.»
So entstand dort eine lebendige jesidische Hauskirche und immer mehr Jesiden erleben die Liebe von Jesus Christus. Diese Hausgemeinde hat zwei Teams gebildet, die Dörfer und Lager besuchen. «Bitte beten Sie mit uns, dass diese Jesiden-Kirche weiterwächst!», bittet Amin.
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Quelle: Joel-News