Kutless ist zurück
«Wir müssen gnädiger und liebevoller werden»
Nach längerer Pause ist die Band «Kutless» zurück. Unter anderem bedauert Sänger Jon Micah Sumrall den Dekonstruktions-Trend. Gleichzeitig hält er fest: «Wir müssen gnädiger, liebevoller und freundlicher sein und die Menschen auf Christus hinweisen.»
Die Güte Gottes durch ihre Musik hervorzuheben, was auch immer das Leben bringen mag – das ist die Triebfeder der christlichen Band «Kutless». Gitarrist und Songschreiber James Mead erinnert sich, wie diese Leidenschaft am 11. September 2001 entfacht wurde. Genau am Tag der Terror–Anschläge sollte die Gruppe beim Plattenlabel «Tooth & Nail Records» vorspielen.
An einem der dunkelsten Tage in der Geschichte der Vereinigten Staaten spürte die Band, dass Gott ihnen eine Art Auftrag gab: «Geht jetzt, denn die Welt muss meine Liebe kennenlernen, und ich werde euch führen.»
James Mead: «Wir waren immer eine Band, die versucht hat, mit unserer Musik und mit unserem Dienst den Fokus auf Jesus zu richten.»
«Twenty»
20 Jahre nach Veröffentlichung ihres Debütalbums, das gleich wie die Band «Kutless» hiess, publizierte die Gruppe «Twenty», das drei neu interpretierte und neu aufgenommene Stücke enthält. Dies nach einer längeren Pause. Gegenwärtig arbeitet die Gruppe ausserdem an neuen Liedern und zusätzlich ist ein Podcast am Start.
James Mead bedauert den Dekonstruktions-Trend, der vor einiger Seit sichtbar geworden war. Aber die Gemeinden, so betont er, müsse sich besser darum bemühen, ein «sicherer Ort» zu sein, um Zweifel zu verarbeiten und denjenigen zur Seite zu stehen, die sich abmühen. Es habe Probleme in der kirchlichen Kultur gegeben, die angegangen werden müssten. «Ich verstehe, dass Menschen dadurch verletzt werden und sich dafür entscheiden, wegzugehen. Ich denke, wir müssen uns gemeinsam die Persönlichkeit Christi zu eigen machen, der in seinem Dienst auf Zweifler traf. Er ging hin und fand die Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden... Er verbrachte Zeit mit ihnen.»
Geduld
«Wir ziehen Linien in den Sand, weil wir meinen, das Evangelium verteidigen zu müssen, aber das Evangelium verteidigt sich selbst, der Heilige Geist wird uns führen. Einen Bruder oder eine Schwester zum Glauben zurückzubringen, wenn sie zweifeln, geschieht zu einem grossen Teil durch Geduld und Liebe, indem man einfach ihr Freund ist und immer wieder auf Christus in dem hinweist, was in deinem Leben geschieht, und sie nicht damit erdrückt.»
Sänger Jon Micah Sumrall, der Sohn eines Pastors ist, erklärt, dass ihm erst kürzlich klar geworden ist, wie viel Ballast er von der Gesetzlichkeit in der Kirche mit sich herumträgt. «Wenn Dinge wie das Gebet und die Bibel als Waffe eingesetzt wurden, um dich zu kontrollieren, dann denkst du: 'Ich kann der Bibel nicht vertrauen, weil sie als Waffe gegen mich eingesetzt wurde; sie war eine Methode, mich zu kontrollieren.' Und das wird dann wirklich verwirrend.»Verständnis
Aufgrund seiner eigenen Erfahrungen sagt Sumrall, er habe «viel Verständnis» für Gleichaltrige, die mit Verletzungen, Schmerz und Verwirrung zu kämpfen haben, und er fügte hinzu: «Ich denke, wir müssen einfach gnädiger, liebevoller und freundlicher sein und die Menschen auf Christus hinweisen. Und dort werden sie anfangen, sich zu verändern und so sein, wie Gott sie haben will, weil sie in einer Beziehung zu ihm stehen. Weil er sie liebt und sie ihn zurücklieben. Dadurch findet Verwandlung statt.»
Zum Thema:
«Upstream» mit neuem Album: «Nur bei Gott wird unsere Seele erfüllt»
Mundartband «Upstream»: «Gegen den Strom – das ist unsere DNA»
«Skillet» mit elftem Album: Eine «positive Rebellion» gegen die Angst
Autor: Leah MarieAnn Klett / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet