Auntie Anne wird verfilmt

Sie überwand Probleme und gründete eine Weltmarke

Zoom
Auntie Anne Beiler (Bild: Facebook)
«Wir machen einen Film», kündigt Anne Beiler an. Die Gründerin von «Auntie Anne's Pretzels» erzählt ihre Geschichte von Heilung und Gottes Eingreifen auf der Kinoleinwand.

Nach Jahren geistlicher und körperlicher Misshandlung stand Beiler mit einem Gewicht von nur 46 Kilogramm kurz vor dem Selbstmord. Dank Gottes Hilfe und der ihres Mannes konnten die Ketten zerbrochen werden.

1988 kauften die Beilers einen Konzessionsstand auf einem belebten Bauernmarkt in Downingtown, Pennsylvania. Bald darauf waren ihre weichen Brezeln ein Hit und «Auntie Anne's» war geboren. Daraus wuchs rasch eine Kette, die inzwischen mehr als 1'200 Filialen zählt. Rund die Hälfte davon findet sich in den USA, die andere Hälfte ist in Mittel- und Südamerika, Europa, Afrika, Asien und Ozeanien anzutreffen.

«Ich kann nicht glauben…»

«Wir machen einen Film», sagte Anne Beiler also kürzlich und ergänzte: «Ich kann nicht glauben, dass diese Worte aus meinem Mund kommen! Meine Lebensaufgabe ist es, unsere Geschichte als Ermutigung und Inspiration für andere zu erzählen! Eine Ermutigung, weiterzumachen, selbst in den dunkelsten Zeiten. Das beinhaltet auch die Inspiration, immer daran zu glauben, dass mehr in einem steckt, als man denkt.»

Noch gibt es kein Veröffentlichungsdatum für den Film, da er sich erst in einem frühen Stadium der Entwicklung befindet. Klar aber ist, dass er auf ihrem Buch «The Secret Lies Within: An Inside Out Look at Overcoming Trauma and Finding Purpose in the Pain» (ungefähre Übersetzung: «Das Geheimnis liegt im Inneren: Ein Blick von innen nach aussen auf die Überwindung von Traumata und die Suche nach einem Sinn im Schmerz»), in dem sie ihre Kämpfe mit Trauma und Depression beschreibt und erzählt, wie Gott sie von ihrem Schmerz befreit hat.

Als Amische aufgewachsen

Anne Beiler wuchs in Lancaster, Pennsylvania, als Kind amischer Eltern auf. Sie wurde in der amisch-mennonitischen Tradition erzogen. Als sie 19 Jahre alt war, heiratete sie ihren Mann Jonas, den sie in einer mennonitischen Jugendgruppe kennengelernt hatte.

Später schlossen sie sich einer evangelisch-christlichen Kirche an, wo sie als Jugendpastoren arbeiteten und eine eigene Familie gründeten. Sie erlebte mehrere Tragödien, darunter den Verlust ihrer zweiten Tochter Angela, die 1975 bei einem Landwirtschafsunfall ums Leben kam.

Ausgebeutet

Die Gründerin der Brezelkette wurde auch von ihrem Pastor sexuell missbraucht, nachdem sie sich nach dem Tod ihrer Tochter an ihn gewandt hatte, um Trauerarbeit zu leisten.

Der Missbrauch, vor dem ihr Pastor sie warnte, ihn nicht zu melden, dauerte sechs Jahre lang an und führte dazu, dass Beiler in eine tiefe Depression fiel. Ihre Depression wurde so stark, dass ihr Gewicht wie eingangs erwähnt auf 46 Kilogramm sank.

Schliessich erzählte Beiler ihrer Familie von dem Missbrauch, nachdem sie in der Bibel Jakobus Kapitel 1, Vers 16 gelesen hatte, in dem die Kraft des Bekenntnisses betont wird. Zu dieser Zeit fand sie heraus, dass der Pastor auch ihre Schwestern, ihre beste Freundin und ihre Tochter missbrauchte. Er begann mit dem Missbrauch von Beilers Tochter, als sie gerade vier Jahre alt war. Der Pastor wurde schliesslich von seinem Posten entlassen.

Selbsthilfegruppe gegründet

Obwohl sie in einer Tradition aufwuchs, in der Gefühle nicht gezeigt werden, erkannte Beiler, dass Heilung nur möglich war, wenn sie sich ihrem Schmerz öffnete. In ihrem Buch hebt sie drei Möglichkeiten der Bewältigung hervor: das Gebet am Krankenbett zu Gott, das Aufschreiben der eigenen Gefühle und das Bekennen vor anderen.

Im Jahr 2006 verkaufte sie das Unternehmen an ihren Cousin zweiten Grades, Sam Beiler. Neben der Brezelkette gründete Anne die Frauenselbsthilfegruppen «Stories x8» und «Broken Silence», mit denen sie Frauen ermutigt, den Schmerz offenzulegen.

Ausserdem ist sie Motivationsrednerin und sie verfasst inspirierende Blogs auf ihrer Website. Zudem lädt sie als Gastgeberin zum Podcast «Overcome», in welchem Frauen über ihre Kämpfe und ihren Weg in die Freiheit sprechen.

Zum Thema:
Den Glauben kennenlernen
Ausnahmebäckerin Anne: «Ohne Gott gäbe es kein Auntie Anne's»
«Gott ist grösser»: Wie Gott bei einem Selbstmordversuch eingriff

Datum: 14.08.2022
Autor: Milton Quintanilla / Daniel Gerber
Quelle: Christian Headlines / ergänzte Übersetzung: Jesus.ch

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich neu, um diesen Artikel zu kommentieren.
Anmelden
Mit Facebook anmelden

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Adressen

CGS ECS ICS

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...