EEA-Statement zu Belarus
«Wenn Menschen leiden, sind Schuldzuweisungen nicht genug»
Auch die Europäische Evangelische Allianz (EEA) hat sich nun zur schwierigen Situation an der Grenze zwischen Belarus und Polen geäussert. In einem Statement vom 18. November werden Politiker aufgefordert, korrekt zu handeln.
«Die belarussische Regierung nutzt Menschen als Schachfigur in ihrem Streben, auf die Europäische Union (EU) Druck auszuüben, da sie Sanktionen über das Regime verhängt hat», heisst es in dem Statement, das vom EEA-Generalsekretär Thomas Bucher unterschrieben ist. Es sei verständlich, dass Länder wie Lettland, Litauen und Polen die Migranten nicht über die Grenze lassen wollen und zu verhindern versuchen, dass noch mehr Migranten an die Grenze kommen. «Trotzdem sind Tausende Männer, Frauen und Kinder am Leiden: diejenigen, die noch in Belarus sind und dort ohne Essen oder Unterkunft leben. Und diejenigen, die bereits in die EU gekommen sind und sich dort im Wald verstecken müssen oder in schrecklichen Konditionen leben, oftmals in verschlossenen Lagern.» Gerade im Hinblick auf den nahenden Winter sei dies inakzeptabel.
«Weder ignorieren noch verteufeln»
In diesem Sinn ruft die EEA die involvierten Regierungen auf, sich daran zu erinnern, dass im Zentrum des Konflikts Menschen stehen. «Diese Menschen verdienen Mitgefühl. Sie dürfen weder ignoriert noch verteufelt werden. Wenn Menschen leiden, reicht es nicht aus, Schuldzuweisungen zu machen, mehr Sanktionen zu verhängen und Zäune zu bauen.» Vielmehr müssten die Menschen an der Grenze dringend humanitäre Hilfe erhalten und diejenigen, die sich bereits in der EU befinden, bräuchten einen fairen und transparenten Prozess. Die betroffenen EU-Länder bräuchten zudem Solidarität aus ganz Europa.
Aufruf zu Gebet
Zudem ruft die EEA Christen aus ganz Europa zum Gebet auf, «dass diese Krise schnell gelöst werden kann und zwar auf eine Art und Weise, welche Europas jüdisch-christlichen Werte der Menschenwürde, Gerechtigkeit, Mitgefühl und Solidarität ehrt».
Die Europäische Evangelische Allianz wurde vor 70 Jahren gegründet. Sie verfolgt das Ziel, Einheit und evangelische Identität zu fördern und eine Stimme für die rund 23 Millionen europäischen evangelischen Christen in 36 Ländern zu sein.
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet