Pastor baut Mossul auf

Alles verloren – doch der Glaube ist noch da

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Pater Araam aus Mossul im Irak (Bild: Open Doors International)
Als Pater Araam nach dem Konflikt in sein Haus in Mossul im Irak zurückkehrte, war es kaum wieder zu erkennen, weil es so stark beschädigt war. Aber er war fest entschlossen, beim Wiederaufbau von Leben mitzuhelfen – dies sei die Aufgabe der Kirche.

Als Pater Araam nach der Befreiung vom sogenannten Islamischen Staat (IS) nach Mossul zurückkehrte, war die Stadt kaum wiederzuerkennen. Sie lag fast ausschliesslich in Trümmern, erinnert er sich. Häuser waren ausgebrannt, es gab kein Wasser, keine Strassen und nur wenige Lebenszeichen.

«Wir haben in einer dunklen Nacht alles verloren», berichtet Pater Araam. «Alles von vorne anzufangen, ist nicht einfach. Alles wurde zerstört; meine Gemeinde zu etwa 70 Prozent. Es gab kein Wasser, keine Klassenzimmer, keine Häuser, keine Strassen.»

Er war jedoch entschlossen, zurückzukehren und mit seinen Glaubensbrüdern beim Wiederaufbau der Stadt zu helfen. «Wir begannen, nach und nach zurückzukehren, angefangen mit nur einer Familie.»

Verzweifeln wäre leicht gewesen

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Das zerstörte Mossul
Wiederaufbau, Leben, Arbeit, Hoffnung seien auch Aufgabe der Kirche. Einfach war das Unterfangen nicht: Vor dem Konflikt und der Machtübernahme durch den IS lebten rund 1'200 Christen in Mossul. Fast jeder einzelne von ihnen war geflohen, oft in Flüchtlingslager im benachbarten Libanon und in Jordanien.

Es wäre leicht gewesen zu verzweifeln. «In unserer Situation ist es normal, dass die Menschen ihre Hoffnung verlieren. Aber was wäre, wenn Sie alles verlieren – Ihr Dorf, Ihre Kirche, Ihre Gemeinde, Ihre Kindheit, Ihre Familie, alles? Sie müssen hart daran arbeiten, die Hoffnung zurückzugewinnen.»

Als die ersten Christen jedoch zurückkehrten, stellte er fest, dass die Hoffnung viele von ihnen nie wirklich verlassen hatte.

«Wir haben immer noch Hoffnung»

«Ich habe ein paar Leute getroffen – sie waren alle müde. Und eine der Frauen lächelte. Ich fragte sie: 'Warum lächelst du?' Sie sagte mir: 'Früher haben wir alles verloren. Aber wir haben immer noch unseren Glauben. Das heisst, wir haben immer noch unsere Hoffnung.'»

Und sie fügte hinzu: «Unser Glaube gibt uns Hoffnung. Jesus sagte: 'Ich werde dich nicht verlassen. Ich werde jetzt und für immer bei dir sein'.»

Viele Familien verloren

«Jetzt haben wir mehr als 190 Familien – aber davor waren es über tausend Familien, also stellen Sie sich vor, wie viele wir verloren haben.» Pater Araam erkannte schnell, dass die Kirche handeln musste. Mit den Mitteln, die sie hatten, begannen sie mit der Restaurierung der Häuser und mit dem Schulunterricht.

Durch ihre lokalen Partner, unterstützt von Open Doors, konnte die Kirche von Pater Araam einige Gemeinschaftsprojekte umsetzen. Diese haben damit begonnen, die Lebensgrundlagen der Menschen, die in die zerbombte, von Granaten zerstörte Stadt zurückkehren, wiederherzustellen oder sogar neu zu erfinden.

«Unser tägliches Brot»

«Unsere Partner vor Ort helfen uns sehr bei Fragen des Lebensunterhalts, kleinen Unternehmen und zum Beispiel in der Landwirtschaft, da viele Menschen in der Landwirtschaft arbeiten.»

Er versteht jedoch, dass der Wiederaufbau nicht die Arbeit von wenigen Wochen oder Monaten ist. Vor Ort werde verstanden, was der Satz «Gib uns unser tägliches Brot» bedeutet, «weil wir nur für diesen Tag genug haben. Aber Schritt für Schritt, denke ich, werden wir uns erholen.»

Zum Thema:
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Datum: 27.09.2021
Autor: Open Doors / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / Übersetzung: Livenet

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