Flucht aus Afghanistan

Zweiter Konvoi mit 100 Christen auf dem Weg nach Pakistan

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Flüchtlinge aus Afghanistan (Bild: MNN)
Nachdem ein erster Konvoi mit über 100 Christen bereits in Pakistan angekommen ist, hat sich nun eine zweite Gruppe auf den Weg gemacht. Andere fliehen in den Iran, während das Leben für die Christen vor Ort immer schwieriger wird.

Nach der Machtübernahme der Taliban hat es ein Konvoi von mehr als 100 afghanischen Christen über die Grenze nach Pakistan geschafft. Nun haben sie die Herausforderung vor sich, dort neu zu starten, berichtet Bruce Allen von Forgotten Missionaries International, der mit Christen vor Ort im Kontakt steht. «Wir haben sechs Partner, die ihnen bei der Umsiedlung helfen.» Bei insgesamt 15 Familien sei das nicht ganz einfach.

Währenddessen hat sich ein zweiter Konvoi von wiederum etwa 100 Christen in Afghanistan auf den Weg ins benachbarte Pakistan gemacht. Bruce Allen: «Einer unserer Partner ist über Jahre nach Afghanistan rein und wieder herausgereist und hat dort Christen geschult. Er hilft weiteren 100 Christen bei der Evakuierung. Diesmal sind es 16 Familien. Die Arbeit ist also noch nicht zu Ende, obwohl wir den Erfolg der Ankunft des ersten Konvois nach Pakistan feiern.»

Pakistans Christen in Angst

Die Christen in Pakistan haben zudem die eigene Sicherheit verschärft aus Angst vor neuen Terrorangriffen. Es gibt mehr bewaffnete Wächter vor den Kirchen und Besucher müssen sich ausweisen sowie einen Metall-Detektor durchlaufen. Während die Taliban vor über 20 Jahren in Afghanistan an der Macht waren, habe es in Pakistan viele Terrorangriffe gegeben, erklärte Menscherechtsaktivist Sajid Christopher gegenüber «Kirche in Not».

Unterschied zwischen Licht und Dunkel deutlicher

Für Christen innerhalb von Afghanistan sei die Situation immer gefährlicher, berichtet Brian Dennet von AMG International gegenüber Mission Network News. «Viele Christen haben sich im nationalen Identifizierungprogramm als Christen geoutet. Das macht es für die Taliban einfacher, sie zu identifizieren und wir wissen, dass sie wortwörtlich zur Strecke gebracht werden.» Aus diesem Grund fliehen viele von ihnen nach Pakistan, andere haben sich auf den Weg in den Iran gemacht.

Doch auch die Muslime in Afghanistan sehen jetzt den Unterschied zwischen den fanatischen Muslimen und Christen, berichtet ein anderer christlicher Mitarbeiter. «Das Gute ist, dass man jetzt ganz, ganz, ganz klar, klarer denn je den Unterschied zwischen Dunkelheit und Licht sieht. Die Menschen erkennen, wie schlimm es wirklich ist. Sogar meine Nachbarn, die alle Pashto Muslime sind, sagen mir: 'Es gibt uns Hoffnung, wenn wir dich sehen!' Es gibt also Hoffnung. Ja, das Schlimme ist immer noch in den Nachrichten, aber es wachsen auch gute Dinge. Und das wird immer stärker sichtbar.»

Zum Thema:
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Datum: 11.09.2021
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN / Christian Today

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