100'000 Ausgaben verteilt
Grosse Nachfrage nach Bibeln in US-Gefängnissen
In den
vergangenen neun Monaten wurden in den USA 100'000 Bibeln an Häftlinge im
gesamten Land verteilt. Es handelt sich um eine spezielle Ausgabe, die anhand des 12-Schritte-Programms Gefangene auch aus der Abhängigkeit befreit.
Hinter der Aktion steht «Prison Fellowship», der grösste Gefängnisdienst der USA. Doch auch für sie ist dieses Ausmass «von Gott inspiriert und ein grosses Wunder», erklärt James Ackerman, Leiter des Dienstes. Die Aktion wurde ins Leben gerufen, weil viele Häftlinge um Bibeln gebeten hatten aufgrund der Hoffnungslosigkeit, die durch die Pandemie erzeugt wurde.
Er selbst hätte in den 45 Jahren des Dienstes noch nie eine so grosse Nachfrage nach Bibeln erlebt. «Während einer Zeit, in der die Gefängnisse dicht waren und die Häftlinge weder Besuche erhielten noch Programm hatten, verbreitete sich diese Hoffnungslosigkeit in den Haftanstalten», so Ackerman im Interview mit The Christian Post. «Gott legte es Menschen aufs Herz und ermutigte die Kaplane, Gottes Wort zu promoten. Und es ist so ermutigend für mich, dass die Hoffnung des Evangeliums selbst so gefragt ist…»
Sonderbibel für Häftlinge
Doch nicht nur die Nachfrage stieg, Gott selbst hätte sich darum gekümmert, diese Nachfrage zu stillen. In Zusammenarbeit mit dem Verlag Tyndale House Publishers wurde bereits 2018 eine spezielle Bibel in grosser Schrift produziert, die zusätzlich Andachten enthält, die auf dem 12-Schritte-System der Anonymen Alkoholiker basieren und Häftlinge unterstützen, den Weg aus Abhängigkeiten zu finden.
Immerhin 65 Prozent der US-Gefangenen hätten mit Abhängigkeiten und Drogenmissbrauch zu kämpfen, doch nur 11 Prozent erhält Hilfe, schreibt Christian Post. «Das Ziel ist, dass Menschen, die mit Abhängigkeiten kämpfen und deren Abhängigkeit zu anderen unproduktiven Aktivitäten in ihrem Leben geführt hat, merken, dass sie von ihrer Abhängigkeit geheilt werden können, dass Jesus sie heilen möchte und ihnen helfen will, ein neues Leben zu beginnen», so Ackerman.
8 von 10 sind interessiert
Und die Akzeptanz ist enorm hoch. So berichtet etwa Mac Mullings, der als Koordinator in einem Gefängnis von Oklahoma arbeitet, dass die Bibeln echte «Lebensretter» seien. «Jedes Mal, wenn ich durch die Gefängnisflure gehe, bringe ich eine dieser Bibeln mit und sage: 'Ich weiss nicht, ob dich das interessiert, aber wenn du willst, kannst du sie haben.' Und in acht von zehn Fällen wollen sie die Bibel…»
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet.ch / Christian Post