Ermutigung im Chaos
Wie Gott die weltweiten Gebete in Myanmar beantwortet
Myanmar wird weiterhin von Unruhen und Unsicherheit heimgesucht. Doch inmitten der schlimmen Schlagzeilen und Bilder aus dem Land geschieht auch Gutes. Open Doors UK berichtet von konkreten Beispielen, wie Gott die Gebete aus aller Welt beantwortet.
Die Proteste im früheren Burma wurden für Pastor Moe* zur Chance. «Ich nahm an den Protesten teil und lernte viele aus der Nachbarschaft kennen», berichtet er. «Ich konnte Beziehungen zu ihnen aufbauen.» Jetzt hofft er, dass diese Beziehungen ihm mit der Zeit die Chance geben, mit ihnen über Jesus zu sprechen.
Auch Pastor Joshua* möchte Menschen für Jesus erreichen. In dieser Zeit, in der viele arbeitslos sind, verteilte er Lebensmittelpakete an die bedürftigen Familien seiner Gemeinde – aber auch an Nichtchristen. In diesem Fall gab es immer die Möglichkeit, das Evangelium weiterzugeben.
Durch diese Möglichkeiten entschieden sich im vergangenen Monat 40 Erwachsene eines Dorfes im zentralen Myanmar für ein Leben mit Jesus!
Bitte um mehr Bibeln
Die Kirche im Land reagiert auf die Krise auch mit Gebet und Bibelstudium. Pastor Myar und Pastorin Lily* leben im zentralen Myanmar. Während Pastor Myra mit auf die Strasse ging und protestierte, organisierte Pastorin Lily Fasten- und Gebetszeiten für das Land. Aktuell sind die Proteste durch das Eingreifen des Militärs zu gefährlich geworden, doch die Gemeinde trifft sich weiterhin zum Gebet und Bibellesen.
Christen, die in einem mehrheitlich buddhistischen Gebiet leben und viel unter Verfolgung leiden, bitten gleichzeitig um mehr Bibel. Da sie gezwungen sind, zu Hause zu bleiben, haben viele Christen mehr Zeit, um die Bibel zu lesen und bitten um mehr Exemplare, damit jeder seine eigene Bibel haben kann.
Heilung durch Gespräche
Für die Menschen in Myanmar ist die Situation oftmals überwältigend, gerade wenn sie von Sorgen und Zweifeln geplagt sind. Die Angst vor Hausdurchsuchungen und Verhaftungen ist allgegenwärtig. In dieser angespannten Situation sind für viele Gespräche mit Seelsorgern eine enorme Hilfe. Das beschreibt etwa Min Naing, der zuvor wie gelähmt war und kaum beten konnte. «Die Gespräche in so einer schwierigen Zeit haben mich nicht nur gestärkt, sondern mir geholfen, damit ich auch andere ermutigen kann.»
Ähnlich ging es Pastor Zaw. Er hat in ländlichen Gebieten andere Pastoren unterstützt, Gebetstreffen von Pastoren organisiert und Lebensmittel verteilt. Doch sobald er online die Nachrichten über das Land las, wurde er depressiv. Was ihm dann half, war ein Chat-Gespräch mit einem Seelsorger. «Ich bekam die Kraft, mein Facebook-Konto zu schliessen und stattdessen allein auf Gott zu schauen.»
Schutz in einer Teestube
Nach einem evangelistischen Einsatz gingen Pastor Joshua und sein Team in eine Teestube, um auszuruhen und etwas zu essen. Plötzlich tauchten 30 Soldaten auf – Panik kam auf. Doch Pastor Joshua brachte alle wieder zur Ruhe und sagte, sie sollten sitzen bleiben. Tatsächlich kamen die Soldaten in die Teestube, inspizierten alles und gingen dann wieder nach draussen, ohne jemanden zu verletzen oder festzunehmen.
Später hörte der Pastor in den Nachrichten, dass die Soldaten auch in die nächste Teestube gingen und dort vier Personen festnahmen. «Wir können nicht aufhören mit unseren Einsätzen, aber wir erleben Gottes Schutz!», so Pastor Joshua.
Er ermutigt zu sehen, wie Gott ganz konkret die weltweiten Gebete erhört. Open Doors UK bittet aber weiterhin um Gebet für die Christen in Myanmar. Etwa für Pastor U Chit* und weitere 18 Familien, die vor dem Militär in den Dschungel geflohen sind. Jetzt, wo die Lebensmittelpreise sich verdoppelt haben, können sie sich keinen Einkauf mehr leisten und ernähren sich von Wurzeln und Blättern.
*Namen aus Sicherheitsgründen geändert
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Autor: Tim / Rebekka Schmidt
Quelle: Open Doors UK / Übersetzt und bearbeitet von Livenet