Fünf Brote und zwei Fische
Arzt befreit innerhalb eines Jahres 1125 Sklaven im Sudan
Mit einer Spendenaktion plante der US-Arzt und Christ Mark Girguis Anfang 2020 gemeinsam mit CSI, Sklaven im Sudan zu befreien. Die Pandemie macht ihm kurz darauf scheinbar einen Strich durch die Rechnung. Dann legte er das Projekt in Gottes Hand…
Mark Girguis ist Arzt in Kalifornien und aktiver Christ in einer Koptisch-Orthodoxen Kirche. Er ist in die Leitung von Bibelgruppen, Männerarbeit und Jugendarbeit involviert – doch als er hörte, dass es im Sudan bis heute noch Sklaven gibt, wusste er, dass er etwas machen musste. «Ich konnte kaum glauben, dass es Sklaverei immer noch gibt», so der Arzt. «Ich hatte das Gefühl, dass Gott mich dazu inspiriert, zu Beginn des Jahres (2020) das Projekt zu starten», schreibt er im Rückblick auf seiner Facebook-Seite.
In Zusammenarbeit mit der Organisation Christian Solidarity International (CSI), die sich unter anderem für die Befreiung von versklavten Christen im Sudan einsetzt, begann er voller Enthusiasmus die «Free 1000 Campaign». CSI befreit die Sklaven, indem es sie freikauft, bzw. tauscht gegen eine Viehimpfung, welche die Menschen dort unbedingt für ihre Tiere benötigen. Das kostet etwa 250 US-Dollar pro Person. Die befreiten Menschen erhalten dann einige lebensnotwendige Dinge, darunter eine Ziege, die ihnen Milch spendet, sowie Lebensmittel und medizinische Hilfe – und sie werden zurück zu ihren Familien und Dörfern gebracht. Deshalb war es Girguis' Ziel, 250'000 US-Dollar zu sammeln – obwohl er sich fragte, ob 1000 eine zu hohe Zahl war, vermutlich würden es nur 100 bis 200 Menschen werden.
Abgeben in Gottes Hand
Und dann kam Covid… «Orte wurden geschlossen, Menschen verloren ihre Arbeit, fielen in Depressionen – ich fühlte mich schlecht, wenn ich nur über die Kampagne sprach.» Wie in aller Welt sollte er überhaupt das Geld erreichen, um 1000 Menschen zu befreien?«Doch dann begriff ich, dass Gott auch nur fünf Brote und zwei Fische segnet. Und er tut das so reichlich… Ich betete und bat Gott, dass er uns hilft, diese Sklaven zu befreien; dass er die Herzen der Menschen berührt, damit sie sich involvieren und ich bat Gott, dass er die segnet, die an dem Projekt teilnehmen.» Er übergab das ganze Projekt in Gottes Hände.
Girguis veränderte die geplante Kampagne auf den Sozialen Medien und berichtete nur wenige Male im ganzen Jahr darüber. «Es war das absolute Minimum.» Doch er wusste, dass Gott auch das wenige nutzen würde. Und trotz allem spendeten die Menschen. «Als wir 400 befreite Sklaven erreichten, war ich glücklich. Als wir uns dem Ziel näherten, war ich ausser mir vor Freude und echt zufrieden. Aber als wir das Ziel überschritten und in dem einen Jahr über 1125 Sklaven befreien konnten, wusste ich, dass das nicht mein Tun war. Gott hatte es in die Hand genommen und gesegnet.»
Veränderung
Hinter dieser Zahl stehen 1125 Menschen, die teilweise jahrzehntelang in der Hand ihrer «Besitzer» standen, Frauen, die unzählige Male vergewaltigt wurden, Menschen, die heute unsagbar dankbar sind, endlich frei zu sein. «Als Christen sind wir dazu berufen, Gnadentaten zu tun und Gottes Reich zu bauen», erklärte Girguis hinterher. Es habe ihn sehr motiviert, dass er Menschen befreien kann, die häufig von ihren muslimischen Besitzern gezwungen werden, die Religion zu wechseln – befreit könnten sie jetzt zurück zu ihrem Glauben, zurück zu Jesus. «Ich habe für die Spender und die Sklaven gebetet und dafür, dass Menschen verändert werden – aber am stärksten verändert wurde vermutlich ich selbst.»
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian News Journal / Facebook