In der «Church of Scotland»
Ehemaliger Asylsuchender als Pfarrer ordiniert
Raheel Arif (47) entkam den Fängen islamischer Extremisten, als er mit seiner Familie aus Pakistan nach Schottland floh. Kürzlich wurde er in der «Church of Scotland» zum Pastor ordiniert. Raheel Arif leitet die Denny Old Parish Church in der schottischen Stadt Denny. Er selbst und seine Frau Humaira sowie ihre Kinder Rhea und Roshaan flohen im September 2011 aus Pakistan nach Schottland, nachdem Extremisten wegen ihres Glaubens ihr Leben bedroht hatten.
Zu dieser Zeit war er stellvertretender Direktor einer teilweise vom Staat betriebenen Sekundarschule in Peshawar und der einzige Christ unter 52 Mitarbeitern.
Laut ihm wurde ein Komplott gegen ihn geschmiedet, seine Verschwörer versuchten, ihn wegen Blasphemie verhaften zu lassen. Sie hatten damit zwar keinen Erfolg, aber eine Beschwerde führte dazu, dass er zu seiner früheren Rolle als Biologielehrer degradiert wurde und seine Feinde seine Familie zu bedrohen begannen.
Nach Schottland geflohen
In einer christlichen Familie aufgewachsen, wurde er im Jahr 1990 selbst Christ und er war in seiner Ortsgemeinde in Pakistan sehr aktiv gewesen. «Wir hatten ein schönes Zuhause und meine Frau und ich hatten beide gute Jobs, aber die Extremisten bedrohten uns immer wieder. Zuerst waren die Drohungen nur gegen mich gerichtet, und ich dachte, die Dinge würden sich mit der Zeit beruhigen.»
Zwei Monate verbrachten sie in einem anderen Landesteil, doch nach der Rückkehr nach Peshawar war schnell klar, dass sie nicht in Frieden gelassen würden – und so erfolgte die Reise nach Schottland.
In Glasgow angekommen, beantragte die Familie Asyl und 18 Monate später wurde ihnen der Flüchtlingsstatus und eine fünfjährige Aufenthaltsgenehmigung gewährt, die später auf unbefristete Zeit verlängert wurde.
Vom Tante-Emma-Laden auf die Kanzel
Sein erster Job war als Assistent in einem Tante-Emma-Laden in Grangemouth, gefolgt von einer Stelle in einem Pflegeheim in Falkirk.
Seine Familie ermutigte ihn, eine Bewerbung für den kirchlichen Dienst in Betracht zu ziehen – eine Berufung, die er ursprünglich während eines Kirchenbesuchs in Südkorea im Jahr 2001 erhalten hatte.
Er schrieb sich 2015 am Highland Theological College in Dingwall ein, um als Fernstudent Theologie zu studieren, und machte 2018 seinen Abschluss. Eine 15-monatige Probezeit in der Zetland-Pfarrkirche in Grangemouth folgte. «Ich habe eine erstaunliche Reise hinter mir und meine Ordination ist eine Bestätigung für diesen Ruf und Gottes Plan für mein Leben.»
«Gottes Hand liegt auf uns»
«Als wir nach Schottland kamen, waren die Umstände sehr schwierig, aber Gottes Hand und Gnade lag auf uns, was meinen Glauben und mein Vertrauen in ihn weiter stärkte.»
Schottland sei schön, «es erinnert mich an meine Provinz in Pakistan, weil es in Bezug auf die Landschaft und das Wetter ähnlich ist».
Er sei ein sehr optimistischer Mensch «und das Christentum ist die Religion der Hoffnung, so dass wir unser Bestes tun müssen, um die Menschen in unseren Gemeinden zu erreichen und zu Gott zu beten».
Zum Thema:
Religionsfreiheit: Asia Bibi fordert Überprüfung von Blasphemie-Gesetz
Annahita Parsan: Eine Ex-Muslimin, die als schwedische Pfarrerin Muslime zu Jesus führt
Um Übergriffe zu vermeiden: Christliche Eltern geben Kindern in Pakistan muslimische Namen
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Premier / Übersetzung: Livenet