Ein neues Missionsfeld

Namens-Christen: «Sie fehlen in unseren Kirchen»

«Ein Drittel der Weltbevölkerung bezeichnet sich selbst als 'Christen', aber ein bedeutender Anteil von ihnen fehlt in den Kirchen… Etwas muss sich ändern!», so fordert es die Lausanner Bewegung in einer Erklärung der Globalen Beratung 2018, die in Rom stattfand. Das Thema des Treffens: Namens-Christen.

Zoom
Globale Beratung 2018 der Lausanner Bewegung in Rom
Namens-Christen wurden beim dritten Kongress der Lausanner Bewegung in Kapstadt 2010 als eine der Hauptherausforderungen in der Mission definiert. Deshalb werden nun in der Erklärung mit dem Titel «Die 'fehlenden' Christen: Ein weltweiter Aufruf» Christen der ganzen Welt dazu aufgefordert, ihre Kontakte zu Namens-Christen auszubauen und diese zur Mission zu nutzen. Namens-Christen sind dabei definiert als «Menschen, die sich mit einer christlichen Kirche oder dem christlichen Glauben identifizieren, aber mit den grundlegenden christlichen Prinzipien in Bezug darauf, wie man Christ wird, Glaube, Engagement in der Kirche und das tägliche Leben nicht übereinstimmen».

«Mission von Namens-Christen fehlt in der Agenda»

«Etwas ist völlig falsch gelaufen», heisst es gleich in der Einführung der Erklärung. «Ein Drittel der Weltbevölkerung bezeichnet sich selbst als 'Christen', aber ein bedeutender Anteil von ihnen fehlt in unseren Gemeinden. Viele andere sind anwesend, aber sie verpassen die Freude, Christus wirklich zu kennen und ihm zu folgen. Etwas muss sich ändern! Mission gegenüber Namens-Christen fehlt viel zu oft in der Agenda der weltweiten Kirche und ihren Leitern.» Es ginge darum, die Namens-Christen zu einer vollständigen Hinwendung zu Jesus zu führen, denn das authentische Christentum beinhalte das Abkehren von der Sünde und die Nachfolge von Jesus Christus.

Negativer Ruf der Kirche verstärkt

Ein grosses Problem des Namens-Christentums sieht die Lausanner Bewegung im Zeugnis für den Rest der Welt. So habe das «nominale Christentum zu einem negativen Ruf der christlichen Kirche geführt durch [...] Säkularisierung, moralische Verwirrung, Rassismus, Kolonialismus und die Wohlstandstheologie».

Es sei nicht einfach, Namens-Christen zu erreichen und zu Jesus zu führen. Doch bisher seien die Namens-Christen in unserer Mitte übersehen worden. Es sei Zeit, dies zu bekennen und «für ein geistliches Erwachen der Namens-Christen zu beten». Am besten erreicht werden können sie laut der Lausanner Bewegung durch ganzheitliche Jüngerschaft, klare und mutige Verkündigung der Bibel sowie Gemeindegründung und –Erneuerung.

Zur kompletten Erklärung der Globalen Beratung 2018

Zum Thema:
Lausanner Bewegung: Junge Leiter in Jakarta zeigen Zukunft der Mission
Hintergrund: 40 Jahre «Lausanner Erklärung»
Der grosse Mythos: Evangelisation ist nicht nur für die «Verlorenen»

Datum: 11.07.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich neu, um diesen Artikel zu kommentieren.
Anmelden
Mit Facebook anmelden

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Adressen

CGS ECS ICS

Ratgeber

Zielbewusst und entspannt Gute Vorsätze für 2023
Die ruhigere Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr scheint dazu einzuladen, dass man sich überlegt...