Wenn Gott ruft

Mitten ins Kriegsgebiet

Esther und Markus Ramseier folgten Gottes Ruf nach Zentralafrika. Mitten im vom Bürgerkrieg zerrütteten Land zeugen sie durch ihre Anwesenheit von Gottes anteilnehmender Liebe.

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Markus und Esther Ramseier sind als Missionare in Zentralafrika tätig.
Markus Ramseier erlebte den grössten Teil seiner Kindheit in Zentralafrika. Die meisten seiner Freunde waren afrikanische Kinder.

Als Markus zehn Jahre alt war, begann er damit, zahlreiche Biografien von Glaubensmännern zu lesen. Mit elf Jahren vernahm er Gottes Ruf, Missionar zu werden. Um einen Beruf zu erlernen, kam er mit sechzehn Jahren in die Schweiz. Er investierte sich in der Jugendarbeit seiner Schweizer Gemeinde. Auf diesem Weg lernte er Esther kennen. Schon zu Beginn ihrer Beziehung liess Markus sie wissen, dass er zum Missionar berufen war. Als sie dazu ein «Ja» hatte, heirateten die beiden.

Werdegang

Esther und Markus besuchten gemeinsam eine Bibelschule. Auf Anraten vieler Freunde schlugen sie den Weg zum Pastoren ein – dies sollte eine Vorbereitung für den Missionsdienst sein. Gottes Ruf zu folgen, war für Ramseiers eine klare Sache. Es dauerte aber siebzehn Jahre, in welchen sie sich in die Gemeindearbeit investierten. Zuerst in Burgdorf, später in Herzogenbuchsee. Die Erfahrungen dieser Jahre sollten Esther und Markus aber noch sehr wertvoll werden.

Missionsleiter in Zentralafrika gesucht

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Esther und Markus Ramseier
Schliesslich kehrten die Eltern von Markus altershalben aus Zentralafrika zurück. Die Suche nach einem nachfolgenden Missionsleiter begann. Für Esther und Markus kam diese Aufgabe zu diesem Zeitpunkt nicht in Frage, da sie ihren beiden Töchtern den Abschluss der Schulbildung in der Schweiz ermöglichen wollten. Die Suche nach einem Missionsleiter verlief über Jahre hinweg erfolglos – und Markus Eltern blieben in der Folge noch einige zusätzliche Jahre in Zentralafrika.

Plötzlich wird es ernst

Unabhängig voneinander wurden sowohl Esther als auch Markus von zahlreichen Menschen darauf angesprochen, ob ihr Platz nicht in Zentralafrika sein könnte. Erst jetzt stellten sie ihre eigenen Pläne beiseite und beteten über der Sache. Sie merkten, wie Gott sie nach Zentralafrika zu ziehen begann. Dies änderte sich auch nicht, als plötzlich ein neuer Missionsleiter gefunden werden konnte. Nachdem Ramseiers mit der Missionsverantwortlichen in der Schweiz Kontakt aufgenommen hatten, wurde das Ganze konkret und es zeigte sich immer deutlicher: Gott wollte die beiden in Zentralafrika haben.

Mitten ins Kriegsgebiet

2013 waren alle Weichen zur Ausreise gestellt. Doch dann brach in Zentralafrika ein brutaler Bürgerkrieg aus. Im Oktober reisten Markus und ein anderer Mann in die zentralafrikanische Hauptstadt Bangui, um die Lage zu inspizieren. Die Reise ins Kriegsgebiet sollte drei Wochen dauern und Klarheit über das weitere Vorgehen bringen. War ein Einsatz für sie und ihre Ehefrauen zumutbar? Esther betete und hoffte, ihren Ehemann drei Wochen später lebendig wieder zu sehen. Und er kam zurück.

Bist du bereit zu sterben?

Viele Schweizer betrachten die Ausreise in ein Kriegsgebiet als verantwortungslos. Einige redeten Markus ernsthaft zu und wiesen darauf hin, dass er dort ums Leben kommen könnte. Auch die Schweizer Behörden rieten mit allem Nachdruck von einem Besuch in Zentralafrika ab – es sei viel zu gefährlich! «Bist du bereit, in Afrika dein Leben zu lassen?», fragte jemand. Eine Frage, welche ständig über Esther und Markus schwebte.

Doch dann stellten sie sich zu Gottes Berufung und entschieden, seinem Ruf zu folgen. Gemeinsam würden sie die politisch stabile Schweiz verlassen, um ins vom Krieg geplagte Zentralafrika zu reisen. Gott selbst würde sich um sie kümmern.

In Zentralafrika

Ramseiers war klar, dass sie sich im Land nicht frei würden bewegen können. Ihren Auftrag, sich in die junge Generation zu investieren, konnten sie aber trotzdem ausführen. Durch die vielen Beziehungen im ganzen Land hatten sie die Möglichkeit, sich jederzeit über die Lage in jedem Gebiet des Landes zu erkundigen. Die Christen der 500 einheimischen Gemeinden ihrer Bewegung waren den beiden immer eine hervorragende Hilfe. So konnten sie sich mit deutlich verringertem Risiko im Land bewegen – ein Restrisiko blieb natürlich immer.

«Danke, dass ihr da seid!»

In den ersten Jahren ihres Aufenthaltes in Zentralafrika brachten afrikanische Christen immer wieder ihre Dankbarkeit zum Ausdruck. «Euer Kommen ist für uns eine riesige Ermutigung!» Fast alle Missionswerke hatten in dieser Zeit ihre Missionare zurückgerufen. «Die meisten Einheimischen verlassen das Land, wenn sich ihnen eine Gelegenheit bietet», wurden sie belehrt. Und die Situation in Zentralafrika war wirklich prekär. Esther und Markus hören immer wieder: «Wenn ihr das Risiko auf euch nehmt, um hier Gott zu dienen, gibt das auch uns Kraft zum Weitermachen!»

Zum Thema:
Trotz Terror: Gemeindewachstum im Bürgerkriegs-Wirrwarr

Republik Zentralafrika: Gemeindearbeit mit Risiko-Potenzial
Republik Zentralafrika: Missionarische Einsätze wieder bedingt möglich

Datum: 07.02.2018
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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