Christlicher Aufbruch
500'000 Bibeln für Kuba
Wer an Kuba denkt, denkt an Fidel Castro, an Havanna-Zigarren und vielleicht an Urlaub in der Karibik. In der Regel erwartet man hier «Buena Vista Social Club» und keinen christlichen Lobpreis. Doch Kuba ist in Bewegung – was nicht zuletzt an den 500'000 Bibeln liegt, die in den letzten Jahren ins Land gebracht wurden.
Die erste Begegnung Kubas mit dem Christentum geschah früh: 1492 entdeckte Kolumbus Amerika und landete dabei auch auf dem karibischen Inselstaat. Bereits 1511 begann die Christianisierung Kubas. Nach einem gewalttätigen – und relativ erfolglosen – Start der Missionierung fasste der Katholizismus unter Bartolomé de Las Casas, dem Apostel und «Beschützer der Indios» endgültig Fuss. Protestanten gibt es hier eigentlich erst seit dem 19. Jahrhundert.Bibeln für Kuba
Aktuell ging es durch die Presse, dass als Signal der Entspannung wieder eine direkte Telefonverbindung zwischen den USA und Kuba eingerichtet wurde. Unabhängig davon wurden in den letzten Jahren bereits um die 500'000 Bibeln aus den USA ins Land gebracht. Kurt Urbanek, der Kuba-Verantwortliche der Southern Baptists, erklärte: «Das komplizierte Genehmigungsverfahren durch die kubanische Regierung zum Versenden der Bibeln hat eine Menge an Verhandlungen mit Regierungsvertretern und der kubanischen Bibelgesellschaft bedeutet. Wir sind dankbar, dass die kubanische Regierung uns daraufhin die Türen für die Bibeln geöffnet hat.» Die ersten Bibeln wurden noch über Umwege in den Inselstaat gebracht, die letzte Lieferung – über 80'000 Bibeln, die um die Osterzeit ins Land kommen werden – können bereits direkt versandt werden.
Säkularisierung bringt Gemeindewachstum
Was aus europäischer Sicht paradox erscheint, ist für Kuba Realität: Die Säkularisierung des Staates brachte wachsende Freiheiten für die Christen im Land und für missionarische Aktivitäten. Bereits 1992 fiel diese Entscheidung, die aus dem explizit atheistischen einen säkularen Staat machte. «Das Wachstum ist so unglaublich», freut sich Urbanek. Die aktuelle Lieferung mit über 80'000 Bibeln wird zum Teil über Baptistengemeinden in Havanna verteilt werden. Ausserdem über Kirchen in Santiago im Osten der Insel. Diese berichten von 30'000 Menschen, die sich allein im vergangenen Jahr für ein Leben als Christ entschieden haben und sich in über 1'300 neu gegründeten Hauskirchen treffen. Sie alle sollen mit diesen Bibeln eine Grundlage für ihr weiteres Glaubenswachstum erhalten.
Die Bibellieferung beinhaltet auch Studienbibeln, Grosstextausgaben für Sehbehinderte und Kommentare. Es steht praktisch ausser Frage, dass sich auch nach dieser Bibellieferung wieder zeigen wird: Gottes Wort kommt nicht leer zurück.
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Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet