«Wichtigster archäologischer Fund»
Entdeckung von Inschrift von König Hiskia
Ein israelischer Professor bezeichnet seine jüngste Übersetzung von Inschriften, die das Wirken des biblischen Königs Hiskia in Jerusalem beschreiben, als «eine der wichtigsten archäologischen Entdeckungen in Israel aller Zeiten.»
Zwei Wissenschaftler brauchten mehr als zehn Jahre, um die Inschriften zu entziffern, die bei Ausgrabungen im Davidstadt-Nationalpark entdeckt worden war.
Gershon Galil vom Institut für Biblische Studien und Alte Geschichte der Universität Haifa und Eli Shukron vom Forschungsinstitut für Bibel und Alte Geschichte fanden heraus, dass die Inschriften aus dem 8. Jahrhundert vor Christus – auf einem Stein, der nicht grösser als eine Handfläche ist – nicht nur Hiskias Namen enthalten, sondern auch seine Errungenschaften aus den ersten 17 Jahren seiner Regierungszeit auflisten.
König mit Weitsicht
Dazu gehören der von ihm in Auftrag gegebene Bau des Teichs von Siloam und des Tunnels, der den Zugang zum Wasser unter der Gihon-Quelle ermöglicht. Es wird angenommen, dass diese Massnahmen zur Rettung der Stadt beitrugen, da sie dem assyrischen König Sennacherib den Zugang zu den Wasserquellen versperrten, als er versuchte, die Stadt einzunehmen, wie in der Bibel beschrieben ist.
«Als Hiskia hörte, dass Sanherib mit seinem Heer auf Jerusalem zumarschierte, beriet er sich mit den obersten Beamten und Heerführern. Er schlug vor, alle Quellen ausserhalb der Stadt zuzuschütten. Die Berater waren einverstanden und sagten: 'Warum sollten wir es den Assyrern einfach machen und sie Wasser finden lassen, wenn sie uns belagern?' Sie riefen viele Menschen aus dem Volk zusammen, schütteten alle Quellen zu und versperrten den Zugang zur unterirdischen Wasserleitung, durch die das Wasser in die Stadt floss.» (2. Chronik, Kapitel 32, Verse 2-4).
Wettlauf gegen die Zeit
Um Sennacherib zuvorzukommen, gruben die judäischen Arbeiter den Siloam-Tunnel von beiden Enden aus und trafen sich in der Mitte.
Die neu entzifferten Inschriften enthielten auch Hinweise auf eine Reform der jüdischen Rituale und die Eroberung Philistias.
Professor Gershon Galil erklärte: «Dies sind die vollständigsten königlichen Inschriften, die wir haben, und sie sind ein weiterer Beweis dafür, dass die Könige von Israel und Juda königliche Inschriften verfassten, die ihren Namen und ihre Taten wiedergaben.»
«Älteste Bibelmanuskripte»
Er ging auch auf das Alter der Inschriften ein, das vielleicht noch wichtiger ist als ihr Inhalt. «Dies sind die ältesten Manuskripte der Bibel. Sie liegen zeitlich gesehen etwa 100 Jahre vor den Silberamuletten von Ketef Hinnom und Hunderte von Jahren vor den Schriftrollen vom Toten Meer. Sie stützen auch die Darstellung, dass die Schriften im biblischen Buch der Könige auf Texten aus Chroniken und königlichen Inschriften beruhen und dass die Bibel die historische Realität und nicht die Fantasie widerspiegelt», so Galil weiter.
Der Professor ist davon überzeugt, dass die Inschriften das genaue Datum der Fertigstellung des Teiches und des Tunnels zeigen, nämlich den 2. Tag des Monats Tamuz nach dem jüdischen Kalender im Jahr 709 vor Christus.
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Autor: John Waage / Daniel Gerber
Quelle: CBN / gekürzte Übersetzung: Livenet