In indischem 25-Millionen-Staat

Elfter Bundesstaat verabschiedet Antikonversionsgesetz

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Gurgaon im Bundesstaat Haryana (Bild: Wikipedia / CC BY-SA 4.0)
Ein weiterer indischer Bundesstaat verabschiedete ein Antikonversionsgesetz. Der Bundesstaat Haryana im Norden des Landes ist somit der elfte indische Staat, der ein solches einführt.

Somit verfügen nun elf von 29 indischen Bundesstaaten über ein Anti-Konvertierungs-Gesetz. Und von diesen sind im vergangenen Jahr zwei massiv verschärft worden.

Hier die Übersicht in chronologischer Reihenfolge: Odisha (seit 1967), Madhya Pradesh (1968 / 2021 verschärft), Arunachal Pradesh (1978), Chhattisgarh (2000), Gujarat (2003 / 2021 verschärft), Himachal Pradesh (2006), Jharkhand (2017), und Uttarakhand (2018), Uttar Pradesh (2020), Karnataka (2021) sowie neu Haryana (2022).

Recht wird verweigert

Dieses neue Gesetz wird den Ärmsten der Armen in Indien das Recht verweigern, ihren Glauben zu wählen. Damit wird das Recht der Hindus, frei zu konvertieren, einschränkt.

«Durch Drohungen und Gewalt wurden die Hauskirchen in der Region nach und nach geschlossen», sagt ein Pastor aus Haryana gegenüber «International Christian Concern». Das Gesetz könne missbraucht werden, um unschuldige Christen ins Visier zu nehmen.

Entscheid nicht einmütig

Aus Besorgnis über die zunehmenden Spannungen in Haryana verliessen die oppositionellen Kongressabgeordneten die Versammlung in Protest gegen den Gesetzentwurf.

Die Kongressabgeordnete Kiran Choudhry bezeichnete die Anti-Konversionsmassnahme als «drakonisch». Sie sagte, die Verabschiedung des Gesetzes werde als «schwarzer Tag in die Geschichte von Haryana eingehen, der die kommunale Spaltung vertiefen wird».

Sie fügte hinzu, das Gesetz verstosse gegen die indische Verfassung, die das Recht gebe, sich zu seiner Religion zu bekennen, sie auszuüben und zu verbreiten.

Gott spricht Wert zu

Neeraj, ein Partner von «Release International», beschreibt, warum er seine Religion wechselte und Christ wurde: «Ich hörte meine Mutter ständig sagen, wir seien Unberührbare – Untermenschen war das Wort, das sie benutzte –, wir seien keine menschlichen Wesen.»

Weiter erinnert er sich: «Der Hinduismus sagt, dass es 330 Millionen Götter gibt, aber keiner von ihnen starb für einen Sünder wie mich. Aber Jesus hat das getan. Er ist es, der mir Hoffnung gibt. Mir wurde gesagt, dass ich weniger wert bin als ein Tier, aber Gott sagt: 'Ich habe dich nach meinem Bild geschaffen.' Das ist der Grund, warum ich Jesus liebe.»

Christentum bringt Würde

Das Christentum gibt dem Menschen einen Wert. Das Evangelium gibt ihm Würde, und das ist es, wonach sich jeder geschätzt 240 Millionen Dalit («Unberührbare») sehnt: Wie ein Mensch behandelt zu werden.

Laut dem «Josuha Project» sind mindestens zwei Prozent der Einwohner Indiens Christen, was rund 27,5 Millionen Menschen entspricht. Das jährliche Wachstum der evangelischen Christen liege bei 3,9 Prozent (was höher ist als der weltweite Schnitt von 2,6 Prozent).

Zum Thema:
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Datum: 07.05.2022
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Release International

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